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Innovationsfonds: EU investiert 5 Milliarden Euro in Netto-Null-Projekte

Die EU-Kommission hat 85 Netto-Null-Projekte ausgewählt, die mit Zuschüssen aus dem Innovationsfonds unterstützt werden sollen. Die Fördersumme beträgt 4,8 Milliarden Euro. Es handelt sich um die umfangreichste Förderung seit dem Start des Innovationsfonds im Jahr 2020. Die ausgewählten Projekte sollen vor 2030 starten und in den ersten zehn Betriebsjahren rund 476 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente einsparen. 

von | 30.10.24

Fördermöglichkeiten im EU-Innovationsfonds
© Europäische Kommission, CINEA
EU-Innovationsfonds

Die EU-Kommission hat ihre bisher größte Förderrunde des Innovationsfonds abgeschlossen. Am 23. Oktober gab sie bekannt, dass 85 Projekte insgesamt 4,8 Milliarden Euro erhalten sollen. Damit erhöht sich der Gesamtbetrag der vergebenen Unterstützung auf 12 Milliarden Euro und die Zahl der Projekte steigt um 70 %.

Die geförderten Projekte verteilen sich auf 18 europäische Länder und umfassen die Bereiche energieintensive Industrien, erneuerbare Energien, industrielles CO₂-Management, grüner Wasserstoff und emissionsfreie Mobilität.

Die ausgewählten Projekte sollen die europäische Elektrolyseur-Produktionskapazität um 9,3 Gigawatt erweitern. Außerdem sollen die geförderten Anlagen jährlich rund 61.000 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff nach den RFNBO-Richtlinien produzieren. Der Wasserstoff soll vor allem in der energieintensiven Industrie und im Transportsektor zum Einsatz kommen. Im Mobilitätssektor liegt der Fokus auf der Wasserstoff-Nutzung bei maritimen Anwendungen. Die Projekte umfassen den Bau und die Nachrüstung von Schiffen für RFNBO-Treibstoffe.

Projektstart vor 2030

Die unterstützten Projekte sollen vor 2030 in Betrieb gehen und in den ersten zehn Betriebsjahren rund 476 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente einsparen. Dies soll zu den europäischen Dekarbonisierungszielen beitragen.

Die ausgewählten Antragsteller sollen ihre Finanzhilfevereinbarungen mit der European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA) im ersten Quartal 2025 unterzeichnen.

Die ausgewählten Projekte wurden von unabhängigen Experten anhand von fünf Kriterien bewertet:

  1. Potenzial zur Verringerung der Treibhausgasemissionen
  2. Innovationsgrad
  3. Betriebliche, finanzielle und technische Reife
  4. Replizierbarkeit
  5. Kosteneffizienz

Weitere Förderung

Zusätzlich zu den 85 Projekten, die die EU-Kommission für eine Finanzierung ausgewählt hat, werden weitere Projekte von der Europäischen Investitionsbank unterstützt. Diese seien vielversprechend, aber noch unzureichend ausgereift. Die Unterstützung der Investitionsbank soll die weitere Projektentwicklung unterstützen.

Zum ersten Mal erhalten alle 149 Projekte, die die Bewertungsschwellen des Innovationsfonds überschritten haben (darunter 64 nicht geförderte Projekte), das STEP-Siegel. Hierbei handelt es sich um das neue Qualitätssiegel der EU, welches an hochwertige Projekte vergeben wird, die zu den Zielen der Plattform Strategische Technologien für Europa (STEP) beitragen. Das STEP-Siegel soll den Zugang zu weiteren öffentlichen und privaten Fördermöglichkeiten für diese Projekte erleichtern.

Die Kommission will die nächste Ausschreibungsrunde des Innovationsfonds im Dezember 2024 starten.

Projekte, die bereits eine Förderung aus dem Innovationsfonds erhalten haben:

Im Januar 2024 hat die dänische Firma Topsøe 94 Millionen Euro aus dem EU-Innovationsfonds erhalten. Die Millionenzahlung soll den Bau der SOEC-Fabrik in Herning in Dänemark unterstützen.

Das RWE-Projekt FUREC hat vom EU-Innovationsfonds eine Förderzusage in Höhe von 108 Mio. Euro erhalten. Dies meldete der Konzern am Anfang 2023. Bei dem Projekt geht es um die Erzeugung von zirkulärem und grünem Wasserstoff aus nicht verwertbaren Siedlungsabfällen im niederländischen Limburg.

Der EU-Innovationsfonds hat dem SOEC-Projekt von Thyssenkrupp Nucera eine Förderung von  36 Millionen Euro zugesagt. Damit soll der Konzern die Industrialisierung der SOEC-Technologie weiter vorantreiben und eine 300-MW-Produktionsanlage errichten.

(Quelle: Europäische Kommission/2024)

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