Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

H2Global: Deutschland plant 400 Millionen Euro für H2-Importe aus Australien

Australien hat mit der deutschen Regierung ein Abkommen über 400 Millionen Euro für Investitionen in australische Wasserstoffprojekte unterzeichnet. Die Vereinbarung ist Teil des Fördermechanismus H2Global. Ziel ist, australischen H2-Produzenten eine sichere Abnahme zu garantieren und so den Ausbau großskaliger Anlagen zur Produktion grünen Wasserstoffs in Australien anzukurbeln. 

von | 17.09.24

Unterzeichnung der Absichtserklärung in Brisbane
© H2Global
Australien

Die in Brisbane vom australischen Minister für Klima und Energie, Chris Bowen und Staatssekretärin Anja Hajduk unterzeichnete Absichtserklärung stelle einen wichtigen Schritt zur Vertiefung der internationalen Zusammenarbeit und Etablierung von Lieferketten für grünen Wasserstoff und seine Derivate dar, meldete das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) am Freitag (13. September).

Die Regierungen wollen über die Stiftung H2Global ein „Finanzierungsfenster“ von 400 Millionen Euro einrichten, um europäische H2-Abnehmer und australische Hersteller über Auktionen zusammenzubringen. In der Absichtserklärung zur Aushandlung des bilateralen Auktionsfensters einigten sich die Regierungen laut BMWK, die entstehenden Kosten zu gleichen Teilen zu tragen.

Darüber hinaus wollten die Länder ihre „Energiepartnerschaft“ zu einer „Energie- und Klimapartnerschaft“ ausbauen. Dabei werde man stärker bei Themen wie Klimaschutz, Energieeffizienz und -sicherheit kooperieren. Hierzu wurde eine zweite Absichtserklärung unterzeichnet

Habeck: Auktionen können „dringend benötigte Preissignale“ liefern

Das H2Global-Programm der Bundesregierung soll die Lücke zwischen den Produktionskosten von grünem Wasserstoff und einem für Kunden attraktiven Preis schließen. Dabei kauft die Stiftung über eine eigene Gesellschaft Wasserstoffprodukte zu einem niedrigsten möglichen Preis auf dem Weltmarkt, um sie an den Höchstbietenden in Deutschland oder in der EU wieder zu verkaufen. Dabei sollen die Kosten für die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis Förderhilfen ausgeglichen. Ein vergleichbarer Auctions-as-a-Service-Mechanismus kam auch bei der ersten Auktion der europäischen Wasserstoffbank zum Einsatz.

Indem so Investitionssicherheit für die australischen Produzenten hergestellt wird, sollen sie große Kapazitäten für den Export nach Europa aufbauen können. In diesem Kontext seien „Ankaufsauktionen für grüne Wasserstoffprodukte ein wichtiger Schritt für die Transformation des Industriestandortes Deutschland“, meldete das BMWK.  Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kommentierte, Deutschland und Australien seien „Vorreiter auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Industrie und Gesellschaft“

„Diese Partnerschaft ist nicht nur eine Erklärung, sondern ein Weg zu greifbaren Maßnahmen, die unsere Volkswirtschaften stärken und den globalen Übergang zu einem Netto-Nullenergieverbrauch unterstützen. Wir sind überzeugt, dass die Energie- und Klimapartnerschaft zahlreiche Möglichkeiten für fruchtbare private Kooperationen bieten wird. Und wir sind zuversichtlich, dass gemeinsame Wasserstoffauktionen im Rahmen von H2Global den Markt ankurbeln und die dringend benötigten Preissignale liefern werden.“

Die Bundesregierung geht von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh bis 2030 aus. Danach dürfte der Bedarf weiter steigen, von dem voraussichtlich mehr als die Hälfte importiert werden müssen.

Bedeutung für H2-Wirtschaft in Australien

Mit dem Abkommen will die australische Regierung ihrer noch jungen australischen Wasserstoffindustrie Auftrieb geben. Projekte im ganzen Land sollen sich um Unterstützung durch das Programm bewerben können, erklärte Energieminister Chris Bowen. Die Finanzierung im Rahmen der australisch-deutschen Initiative soll dabei für die nächsten 10 Jahre verfügbar sein und garantierte Abnahmevereinbarungen für die Produktion beinhalten.

Erneuerbarer Wasserstoff ist der Schlüssel zu Australiens Export-Wohlstand im 21. Jahrhundert”, kommentierte Minister Bowen „Die Welt braucht ihn. Wir können ihn herstellen. Und wir können ihn an unsere Partner liefern oder ihn in Australien zur Herstellung von umweltfreundlichen Produkten, Chemikalien und Kraftstoffen für den Export in die ganze Welt verwenden. Australien hat die Sonne und den Wind, um eine Supermacht der erneuerbaren Energien zu werden, und einen hart erarbeiteten Ruf als zuverlässiger Energielieferant. […]

 

Wir können uns glücklich schätzen, dass wir bei dieser historischen Initiative so eng mit gleichgesinnten Partnern zusammenarbeiten können. Diese Verhandlungen im Rahmen des H2Global-Mechanismus und die erweiterte Partnerschaft mit Deutschland werden es uns ermöglichen, gemeinsam die Chancen des Wasserstoffs zu nutzen und dazu beizutragen, das Potenzial Australiens als Supermacht für erneuerbare Energien zu verwirklichen.”

Nach Angaben australischer Medien veröffentlichte Bowen auch eine aktualisierte nationale Wasserstoffstrategie, die ein Produktionsziel von mindestens 15 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2050 festlegt. Die Produktion solle demnach bis 2030 die 1-Million-Tonnen-Marke überschreiten, sagte er. Australien hat Wasserstoffprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehreren Hundert Milliarden australischen Dollar in der Pipeline. Indes habe sich die Projektentwicklung verlangsamt, da die Hersteller Probleme hatten, Abnehmer für den vergleichsweise teuren Brennstoff zu finden.

H2 on air: Folge 2 – Zur ersten Auktion von H2Global

 

(Quelle: BMWK/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

H2-Projekte in Ihrer Region

Mehr als 300 Wasserstoff-Projekte in Deutschland und Europa

Hier geht's zur interaktiven Karte

„CO2-neutral und autark“: Wasserstoff-BHKW starten am Hafen Duisburg
„CO2-neutral und autark“: Wasserstoff-BHKW starten am Hafen Duisburg

Rolls-Royce Power Systems und die Duisburger Hafen AG haben ein erneuerbares Energiesystem für das neue Duisburg Gateway Terminal eröffnet. Kernstück sind zwei mtu-Blockheizkraftwerke, die mit 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden – nach Angaben der Unternehmen eine Weltpremiere. Neben den Wasserstoff-BHKW nutzt das Energiesystem am Duisburger Hafen Brennstoffzellen, Batteriespeicher und Photovoltaik.

mehr lesen
Neue Standards für kohlenstoffarmen Wasserstoff verabschiedet
Neue Standards für kohlenstoffarmen Wasserstoff verabschiedet

Die Europäische Kommission hat neue Regeln für kohlenstoffarmen Wasserstoff und Kraftstoffe verabschiedet. Die Standards ergänzen die bestehenden Vorschriften für erneuerbaren („grünen”) Wasserstoff und komplettieren den EU-Rechtsrahmen. Der Regelung zufolge gilt Wasserstoff als kohlenstoffarm, wenn seine Produktion mindestens 70 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verursacht als fossile Referenzbrennstoffe. Branchenverbände wie Hydrogen Europe begrüßen die Rechtssicherheit, kritisieren aber „unverhältnismäßige Berichtspflichten”.

mehr lesen
„Das Verhalten der EU-Kommission grenzt an Arbeitsverweigerung“
„Das Verhalten der EU-Kommission grenzt an Arbeitsverweigerung“

Aus der Wasserstoffwelt kamen zuletzt mehrere Hiobsbotschaften: Konzerne wie ArcelorMittal, LEAG und EWE AG stoppten kurz nacheinander Projekte. Doch Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, warnt vor Pessimismus. Das Problem sei nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern Überregulierung aus Brüssel: Ein „toxischer Technologie-Positivismus” treibe europäische Unternehmen nach China. Im H2Talk stellt der ehemalige EU-Parlamentarier dem seine Vision einer „souveränen Marktwirtschaft” entgegen und zeigt auf, wie Europa industrielle Unabhängigkeit zurückgewinnen kann. Dabei setzt er unter anderem auf weißen Wasserstoff, innovative Start-ups und eine neue Allianz gegen die RED-Kriterien der EU-Kommission.

mehr lesen

H2 Talk

Chatzimarkakis
Sailer
Dohler

Publikationen

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: