Startschuss für den Hochlauf: Bund und Länder investieren insgesamt 4,6 Milliarden Euro in die Wasserstoffinfrastruktur. Die 23 begünstigten Projekte gehören zur sogenannten Hy2Infra-Welle des IPCEI-Wasserstoff (Important Projects of Common European Interest). Die EU-Kommission hatte die staatliche Förderung am 15. Februar beihilferechtlich genehmigt.
Werden die Vorhaben wie geplant umgesetzt, wäre das ein großer Schritt für die deutsche Wasserstoffwirtschaft. Das zeigen die Zahlen: Insgesamt sollen die Projekte eine Elektrolysekapazität von bis zu 1,4 GW, 2.000 Kilometer Pipelines, 370 GWh Speicherkapazität sowie LOHC-Terminals bereitstellen, die bis zu 1.800 Tonnen pro Jahr umsetzen können.
Einen „besonderen Fokus” will das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auf das „Zusammenwirken einzelner Projekte” legen. Demnach bilden mehrere Vorhaben länderübergreifende Cluster aus Elektrolyseuren, H2-Leitungen, und -Speichern. Diese Cluster sollen in der Nähe industrieller Abnehmer mit hohem Energiebedarf liegen, etwa aus der Stahl- und Chemiebranche.
Startschuss für den H2-Hochlauf
Weitere IPCEI-Projekte sollen leitungsbasierte Wasserstoffimporte nach Deutschland ermöglichen, indem sie Nachbarländer wie die Niederlande mit dem deutschen Gasnetz verbinden. Diese „Leitungsprojekte” bilden laut BMWK zudem Bausteine für das Wasserstoff-Kernnetz, das bis 2032 den Betrieb aufnehmen soll.
Rund 30 % der Finanzmittel stellen die beteiligten Bundesländer bereit. Ein Blick auf die Liste zeigt, dass der Schwerpunkt dabei auf Nord- und Ostdeutschland liegt (Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Saarland). Ein weiterer Teil stammt aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP), der wiederum Gelder der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union NextGenerationEU nutzt. Darüber hinaus erwartet das BMWK, dass die beteiligten Unternehmen selbst weitere 3,3 Milliarden Euro investieren werden. Damit würde das Gesamtvolumen bis 2030 etwa 7,9 Milliarden Euro betragen.
Die Förderung der 23 Hy2Infra-Projekte ist Teil der Nationalen Wasserstoffstrategie, die die Bundesregierung vor rund einem Jahr aktualisiert hat. Zusätzlich will Berlin „zeitnah” eine Importstrategie für Wasserstoff und seine Derivate beschließen. Diese soll „Klarheit” über den genauen Importbedarf schaffen sowie als Leitlinie für den internationalen Aufbau von Wasserstoffpartnerschaften und -importkorridoren dienen.
Die 23 Projekte im Detail