Der Wasserstoffspeicher SaltHy hat den Status eines „Projects of Common Interest” (PCI) erhalten, der Projekte mit besonderer Bedeutung für die EU-Energieinfrastruktur kennzeichnet. Dadurch konnte die Storengy Deutschland nun die Förderung der EU erhalten. Bis zu 4,5 Millionen Euro bekommt der Speicherbetreiber nun aus dem CEF-Fonds. Das CEF-Programm der EU unterstützt grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte in den Bereichen Verkehr, Energie und digitale Dienste.
Die Förderung finanziert vordefinierte Arbeitspakete in den Bereichen Tiefbau, Oberflächenanlagen und Soleaufbereitung. Zusätzlich fließen Mittel in Genehmigungsverfahren, Stakeholder-Management sowie Risiko-, HSE- und Qualitätsmanagement. Das Gesamtvolumen der Studien beträgt rund neun Millionen Euro. Die EU-Förderung deckt also etwa 50 Prozent dieser Kosten ab.
„Dank der Förderung aus der Connecting Europe Facility können wir den nächsten Schritt bei der Umsetzung unseres SaltHy-Projekts gehen”, erklärt Matthieu Keime, Leiter Wasserstoffspeicherung bei Storengy Deutschland. Der Wasserstoffspeicher in Harsefeld im Landkreis Stade in Niedersachsen werde durch seine Lage an den Kreuzungspunkten der Importrouten aus Dänemark und den Niederlanden grenzüberschreitende Wirkung entfalten.
Zwei Salzkavernen für 100 Prozent Wasserstoff geplant
Storengy plant den Bau eines unterirdischen Wasserstoffspeichers in Salzkavernen nahe der bestehenden Erdgasspeicheranlage in Harsefeld. Zwei Kavernen mit jeweils rund 7.000 Tonnen Arbeitsgasvolumen, die 100 Prozent Wasserstoff speichern können, sollen entstehen. Die Inbetriebnahme der ersten Kaverne ist für 2032 vorgesehen, die zweite Kaverne soll 2034 folgen.
Die bestehende Erdgasspeicheranlage wird anschließend auf Wasserstoffspeicherung umgerüstet. Das Projekt zielt darauf ab, die volatile Produktion von grünem Wasserstoff mit dem Verbrauch zu synchronisieren und die Energieversorgung zu sichern. Wasserstoffspeicher gelten als essentiell für den erfolgreichen Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft, der Dekarbonisierung der Industrie und für die Erreichung der europäischen und deutschen Klimaziele.
SaltHy profitiert von der strategischen Lage in Norddeutschland. Niedersachsen bildet das Zentrum des künftigen Wasserstoff-Kernnetzes, dessen erste Abschnitte in der Region Stade bereits 2028 in Betrieb gehen sollen. Die geografische Lage mit angrenzendem Hafen, Wasserstofflieferung per Schiff und Ammoniakrektifikation macht die Region zu einem wichtigen strategischen Knotenpunkt für Handel, Logistik und Industrieentwicklung im Wasserstoffbereich.