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Akzeptanz für Wasserstoff-Projekte: Was Bürger überzeugt – und was nicht

Wie stark ist die öffentliche Akzeptanz für H2-Projekte, und wie wichtig ist sie für die Umsetzung von Vorhaben? Eine neue Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf liefert Antworten auf diese Fragen. Johannes Buchner, einer der drei Studienautoren, hat die Ergebnisse der Befragung von 1.200 Menschen aus (künftigen) Wasserstoffregionen exklusiv für H2News zusammengefasst.

von | 22.11.24

Wasserstoffprojekte sind nur dann erfolgreich, wenn sie bei der lokalen Bevölkerung nicht auf Widerstand stoßen
Akzeptanz

Wie unsere Studie gezeigt hat, sind Vertrauen in die Sicherheit der (zukünftigen) Anlagen und in das Projektmanagement wesentliche Treiber für die Akzeptanz. Die Zustimmung kann auch gesteigert werden, wenn der Nutzen grüner Wasserstoffprojekte von der Bevölkerung für größer empfunden wird als das angenommene Risiko der Technologie. Darüber hinaus zeigte sich, dass Menschen, die schon Erfahrungen mit (grünem) Wasserstoff gesammelt hatten, die Technologie eher befürworten.

Interessant ist die Rolle der Bürgerbeteiligung: Während die reine Information über grüne Wasserstoffprojekte die Akzeptanz positiv beeinflusst, wirkt die Möglichkeit zur Konsultation – also zur Meinungsäußerung und Mitbestimmung – eher negativ. Aus unserer Sicht ist dies ein Zeichen dafür, dass die Öffentlichkeit grundsätzlich offen für grüne Wasserstoffprojekte ist, es aber gleichzeitig weniger aktiver Mitsprache seitens der Bürgerinnen und Bürger bedarf. Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass eine umweltbewusstere Einstellung von Menschen der Akzeptanz von grünen Wasserstoffprojekten ebenfalls entgegenwirken kann.Akzeptanz

Regelmäßige Information und Transparenz steigern Vertrauen

Um die gesellschaftliche Unterstützung zu stärken, empfehlen wir politischen Entscheidungsträgern und Projektverantwortlichen vor Ort, die Öffentlichkeit regelmäßig und transparent über grüne Wasserstoffprojekte zu informieren. Dadurch generieren sie in der Gesellschaft auch Wissen über grünen Wasserstoff und seine Produktion. Besonders wichtig sind hohe Sicherheitsstandards bei der Produktion sowie eine klare Kommunikation der Vorteile grünen Wasserstoffs, um Vertrauen in der Gesellschaft zu schaffen und langfristig aufrechtzuerhalten. Auch praktische Erfahrungen, etwa in Form von lokalen Informationsveranstaltungen und öffentlichen Vorführungen von Wasserstofftechnologien, könnten die gesellschaftliche Akzeptanz zusätzlich fördern.

Die Ergebnisse unserer Forschung geben wertvolle Einblicke in die gesellschaftlichen Bedingungen, die für den ambitionierten Ausbau der grünen Wasserstoffproduktion in Deutschland notwendig sind. Eine Übersicht stellt die rechts stehende Grafik bereit. Unsere Studie bietet politischen Entscheidungsträgern und industriellen Akteuren dabei Handlungsempfehlungen, um zukünftige grüne Wasserstoffprojekte mit breiter Unterstützung umzusetzen. Denn Fakt ist: Ohne eine breite gesellschaftliche Basis lässt sich eine Energiewende weder national noch international umsetzen.

Zusammenfassung

Grundsätzlich ist in der Bevölkerung eine Zustimmung für H2-Projekte gegeben. Projektierer und politische Entscheidungsträger können sie durch einige Maßnahmen erhöhen:

• Regelmäßige, transparente Information über H2-Projekte
• Betonung hoher Sicherheitsstandards
• Klare Kommunikation der Vorteile
• Praktische Demonstrationen vor Ort

Erstmals wurde die englischsprachige Studie in der Fachzeitschrift Renewable and Sustainable Energy Reviews veröffentlicht. Zu der vollständigen Studie und den Kontaktdaten der Autoren gelangen Sie hier.

Zur vollständigen Studie

 

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