Die Einspeisung von Wasserstoff in bestehende Gasnetze bringt sowohl technische als auch regulatorische Herausforderungen mit sich. Sie betreffen insbesondere die Materialintegrität von Pipelines und die Harmonisierung gesetzlicher Anforderungen. Deswegen haben nun zwölf europäische Institutionen das Projekt SHIMMER (Safe Hydrogen Injection Modelling and Management for European Gas Network Resilience) gestartet.
Das EU-geförderte zielt darauf ab, das Verständnis für die Integration von Wasserstoff in die bestehende Gasinfrastruktur zu verbessern. So wolle man damit auch den Markthochlauf sicherer Wasserstofftechnologien unterstützen. Mithilfe von Unternehmen, die in Europa Fern- und Verteilnetze betreiben, wollen die Institutionen erstmals die vorhandene europäische Gasinfrastruktur umfassend dokumentieren.
Wasserstoff in europäischen Gasnetzen
Im Projekt wollen die Experten die verwendeten Materialien, Komponenten und Technologien bewerten und eine Einschätzung ihrer Eignung für Wasserstoffgemische vornehmen. Darüber hinaus wollen sie Methoden und Werkzeuge für das Management eines europäischen „Multi-Gas-Netzwerkes“, in das großflächig Wasserstoff eingespeist wird, definieren. Und Standards für die Qualitätsüberwachung festsetzen sowie Best-Practice-Richtlinien für das Risikomanagement entwickeln.
Die BAM koordiniert in dem Projekt den Aufbau einer umfangreichen Datenbank, die Informationen zu typischen Komponenten in europäischen Gasnetzen enthält. Auf Basis dieser Datenbank sollen Standards für die Prüfung und Qualifizierung von Materialien und Komponenten für den Wasserstoffbetrieb entwickelt werden.
Geleitet wird SHIMMER von SINTEF, einer unabhängigen norwegischen Forschungsorganisation, die Forschung und Entwicklung in den Bereichen Technologie, Naturwissenschaften und Gesellschaft durchführt. Neben der BAM sind elf weitere europäische Partner an dem Projekt beteiligt, darunter staatliche Institutionen und Gasnetzbetreiber. Gefördert wird SHIMMER im Rahmen des Programms Clean Hydrogen Partnership.
Clean Hydrogen Partnership
Die Clean Hydrogen Partnership unterstützt Forschungs- und Innovationsaktivitäten im Bereich der Wasserstofftechnologien in Europa. Ziel ist es, die Entwicklung fortschrittlicher, marktreifer Anwendungen für grünen Wasserstoff in verschiedenen Verbrauchssektoren zu beschleunigen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mitglieder der Partnerschaft sind die Europäische Kommission, die Brennstoffzellen- und Wasserstoffindustrie, vertreten durch Hydrogen Europe, und die Forschungsgemeinschaft, vertreten durch Hydrogen Europe Research.