30. Oktober 2023 | Mit dem Innovationspreis würdigt der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. jedes Jahr akademische Abschlussarbeiten im Forschungsgebiet Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie. Nun hat der DWV beim Auftakttreffen zur 28. Mitgliederversammlung drei Gewinner:innen gekürt: Dr. Caledonia Trapp, Julia Müller-Hüstede und Paul Schlegel.
Der DWV hat am 25.10.2023 zum 20. Mal seinen Innovationspreis verliehen. Den diesjährigen Preis erhielten eine Master- und zwei Promotionsarbeiten. Die wissenschaftliche Publikation wählt ein dreiköpfiges Komitee aus Wissenschaftler:innen des DWV-Präsidiums in Absprache mit dem Vorstand aus. Die Ergebnisse der drei Arbeiten präsentierten die Preisträger:innen beim Vorabendevent zur DWV-Mitgliederversammlung. Die Auszeichnung ist mit 1.000 € dotiert, zusätzlich bekommen die Gewinner:innen eine kostenfreie Jahresmitgliedschaft im DWV. Überreicht wurde der Preis von Dr. Johannes Töpler. In seiner Laudatio sagte er:
“Als Juror bin ich immer wieder beeindruckt und begeistert, mit welcher Präzision und fachlicher Tiefe die Studenten ihre Abschlussarbeiten zu den verschiedensten Detail-Themen des Wasserstoffs und der Brennstoffzelle gestalten. Für die Jury ist es immer sehr schwierig, aus den eingereichten Arbeiten eine Beste zu definieren.”
Neben dem Innovationspreis für Abschlussarbeiten verleiht der DWV auch ein Award an Unternehmen, die sich in herausragender Weise für eine Wasserstoff-Marktwirtschaft einsetzen und einen besonderen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der diesjährige „H2Eco Award“, der im Rahmen der Hannover Messe verliehen wird, ging an Green Wind Innovation.
Der diesjährige Innovationspreis ging an Dr. Caledonia Trapp, Julia Müller-Hüstede und Paul Schlegel:
Die Promotionsarbeit von Julia Müller-Hüstede zeigt das Potential von biomasse-basierten edelmetallfreien Katalysatoren als Alternative zu Platinkatalysatoren für die PEM-Brennstoffzelle. Dies kann maßgeblich zur Verringerung der Materialkosten und somit zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Technologien beitragen. Im Rahmen der Arbeit wurden grundlegende Erkenntnisse zur Synthese und den elektrochemischen Eigenschaften der neuartigen Katalysatoren dargestellt.
Die Masterarbeit von Paul Schlegel beschäftigt sich mit der Verwertung des hochreinen Elektrolyse-Sauerstoffs bei der Wasserstoffherstellung. Auf Basis realitätsnaher Anwendungsfälle, wie der Substitution einer bestehenden Luftzerlegungsanlage oder einer externen O₂-Anlieferung per Trailer, wurde die Nutzung anhand verschiedener Szenarien der Modellierung bewertet. Die Simulation und Optimierung hinsichtlich minimaler Wasserstoffgestehungskosten ermöglichten dabei eine quantitative Bewertung dieser Modellszenarien. Darüber hinaus wurden bestehende und potenzielle Anwendungen und Bedarfe für die Nutzung von industriellem Sauerstoff in Deutschland mithilfe selbst entwickelter, spezifischer Nutzungsfaktoren ortsscharf in einem Geoinformationssystem lokalisiert und quantifiziert.
Die publikationsbasierte Dissertation von Dr. Caledonia Trapp, die ihren Preis leider nicht persönlich entgegennehmen konnte, untersucht empirisch die aufkommenden Geschäftsmodelle in der Wasserstoff-Fahrzeugindustrie in Deutschland – eine stark aufstrebende, aber derzeit noch nischenorientierte Technologie. Diese Dissertationsschrift trägt maßgeblich zu einem besseren Verständnis der Sektorenkopplungsaktivitäten von Unternehmen durch vertikale Integration und Kooperationsaktivitäten unterschiedlicher Akteure entlang der Wertschöpfungskette bei. Zudem werden kontextuelle Faktoren empirisch erörtert, die für die Stärkung einer Wasserstoff-Fahrzeugindustrie auf regionaler Ebene zu berücksichtigen sind.
Zum DWV(Quelle: DWV/2023)