Mit einem klaren Bekenntnis zur klimafreundlichen Zukunft setzt die Technische Universität (TU) Graz neue Maßstäbe in der Wasserstoffforschung: Am Campus Inffeldgasse gab es nun die Eröffnung des ersten universitären H₂-Elektrolyse-Testzentrums Österreichs im industriellen Maßstab. Finanziert durch eine Bundesförderung in Höhe von zehn Millionen Euro, entsteht hier eine europaweit einzigartige Forschungsinfrastruktur für grünen Wasserstoff.
„Mit dieser hochmodernen Forschungsinfrastruktur schaffen wir die Voraussetzungen, um unsere Position als führende Wasserstoff-Universität Österreichs von internationalem Ruf weiter zu stärken. Die TU Graz nimmt damit eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der österreichischen Wasserstoffstrategie ein. Getreu unserem Motto ‚Forschung mit Impact‘ wollen wir Hand in Hand mit Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft die nächste Generation klimafreundlicher Energietechnologien entwickeln“, betont Horst Bischof, Rektor der TU Graz.
Hightech im Dienste der Nachhaltigkeit: Forschung unter realen Bedingungen
Das neue Testfeld erstreckt sich über 250 Quadratmeter und beherbergt Elektrolyseanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 2,5 Megawatt. Eine eigene Trafostation sichert nicht nur die Stromversorgung, sondern ermöglicht auch die Simulation verschiedenster Versorgungsszenarien. Im Dauerbetrieb entstehen bis zu 50 Kilogramm grüner Wasserstoff pro Stunde. Der Wasserstoff wird bei 80 bar Druck in einem 190 Kilogramm fassenden Speichertank gesammelt und über ein unterirdisches Leitungssystem an mehrere Forschungseinrichtungen am Campus verteilt.
Rund um die Uhr und direkt verfügbar für wissenschaftliche Tests und Anwendungen.
Die Infrastruktur ermöglicht die maßgebliche Erweiterung zahlreicher Prüfstände. Dazu zählen etwa Großmotoren, Turbinen, Wasserstoffbrenner und Brennstoffzellen-Stacks. Dies ermöglicht realitätsnahe Langzeittests, Alterungsanalysen und Effizienzsteigerungen – mit dem klaren Ziel, die Marktreife innovativer Wasserstofftechnologien entscheidend voranzutreiben.
„Wasserstoff-Campus“ der TU Graz als Hotspot für H₂-Innovation
Rund 250 Wissenschaftler*innen forschen bereits am „Wasserstoff-Campus“ der TU Graz. Gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben und dem dort angesiedelten „HY-CARE“-Zentrum entsteht ein leistungsstarker Forschungsverbund mit internationaler Strahlkraft. Ergänzt wird die Infrastruktur durch neue Anlagen für die Gasanalyse, Kompression, Sicherheits- und Messtechnik.
„Grüner Wasserstoff ist einer der zentralen Energieträger, damit es gelingt, unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten. Mit dem neuen Elektrolyse-Testfeld an der TU Graz wird nun eine hochmoderne Infrastruktur geschaffen, die es ermöglicht, Wasserstoff unter realitätsnahen Bedingungen zu erzeugen“, erklärt Elmar Pichl, Hochschulsektionschef im Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung.
Auch in der Industrie findet das Projekt breite Unterstützung. So hebt Willibald Ehrenhöfer, Wirtschafts- und Forschungslandesrat der Steiermark, hervor: „Mit dem neuen Testzentrum an der TU Graz stärken wir unsere führende Position in diesem Zukunftsfeld weiter und erhöhen die internationale Sichtbarkeit.“
Mit dem neuen Zentrum schafft die TU Graz nicht nur ideale Voraussetzungen für Forschung auf höchstem Niveau, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele – ein Impulsgeber für die Energiewende, Made in Austria.

Stack-Prüfstand für Brennstoffzellen und Elektrolyseure (Quelle: Oliver Wolf – TU Graz)

Das neue Wasserstoff-Elektrolyse-Testfeld mit eigener Trafostation (Quelle: Oliver Wolf – TU Graz)