Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Forschungszentrum Jülich eröffnet Teststand für Elektrolyseure

Das Forschungszentrum Jülich hat am 28. August einen neuen Teststand für Elektrolyseure eingeweiht. Das Besondere: Damit werden echte Industrie-Stacks untersucht, die mit fortgeschrittener Sensorik fortlaufend beobachtet werden. Die Anlage des Projekts DERIEL ist Teil des Wasserstoff-Leitprojektes H2Giga des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Anlage soll es Wissenschaftlern und Unternehmen ermöglichen, die Technologie weiterzuentwickeln und Elektrolyseure „made in Germany“ effizienter und langlebiger zu machen.

von | 02.09.24

Einweihung des PEM-Elektrolyse-Teststands aus dem Projekt DERIEL
© Forschungszentrum Jülich / Bernd Nörig
Forschungszentrum Jülich eröffnet Teststand für Elektrolyseure

Das Forschungszentrum Jülich hat einen neuen Teststand für PEM-Elektrolyseure eingeweiht, um die Technologie effizienter und langlebiger zu machen. Das Projekt DERIEL ist Teil des Wasserstoff-Leitprojektes H2Giga und wird von Siemens Energy koordiniert. An der Einweihung des Teststands am 28. August nahm auch Till Mansmann, der Innovationsbeauftragte für grünen Wasserstoff im BMBF, teil.

Um den künftigen Wasserstoff-Bedarf decken zu können, soll das Leitprojekt H2Giga die Fließband-Produktion von Elektrolyseuren ermöglichen. Im neuen Teststand wollen die Forschenden die Elektrolyseure entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Materialforschung bis zur Marktreife – untersuchen. Das BMBF fördert das Projekt DERIEL mit knapp 100 Millionen Euro.

Die neue Testanlage in Jülich ist für Elektrolyseure realer Größe auf industrieller Skala ausgelegt und mit modernster Sensorik ausgestattet. Erstmalig sei dem Forschungszentrum Jülich ein Teststand für PEM-Elektrolysestacks im Megawattbereich zur Verfügung gestellt worden, so DERIEL-Verbundkoordinator Dr. Günter Schmid von Siemens Energy.

Komplexe Messtechnik

Wissenschaft und Wirtschaft wollen mit Hilfe des Teststands zahlreiche Parameter untersuchen und optimieren, die für die Kosten und Lebensdauer von Elektrolyseuren maßgeblich sind. Dazu wollen die Forschenden mit Dutzenden Sensoren auf allen Ebenen, mit Kameras und komplexer Messtechnik die Alterung von Elektrolysezellen besser verstehen. Anschließend sollen die Erkenntnisse aus dem Leitprojekt H2Giga in kommende Elektrolyseur-Generationen einfließen.

Neben der aufwendigen Sensorik am laufenden Elektrolyseur untersucht DERIEL Materialproben aus dem Realbetrieb zusätzlich mit Computertomografie, Elektronenmikroskopie, Kernspinresonanzspektroskopie und Raman-Spektroskopie. Digitale Zwillinge simulieren zudem den kompletten Prozess – von der elektrochemischen Reaktion im Innern über Strömungen und Temperaturen bis hin zur Gesamtanlage.

„Deutschland will Leitanbieter für Wasserstoff-Technologien werden. Dazu müssen Elektrolyseure made in Germany effizienter und langlebiger sein als die der Konkurrenz. Genau das machen wir gerade am Forschungszentrum Jülich möglich“, erklärte Mansmann.

Weltweite Potenziale für grünen Wasserstoff

Zeitgleich übergab das Forschungszentrum Jülich den Abschlussbericht des Projektes H2ATLAS AFRICA an den BMBF-Innovationsbeauftragten für grünen Wasserstoff. In diesem Wasserstoff-Atlas wurden die Potenziale für die Produktion von grünem Wasserstoff in West-, Ost- und Südafrika analysiert und in einer interaktiven Karte festgehalten. Der H2ATLAS AFRICA wurde ebenfalls im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie vom BMBF gefördert.

Die Karte dient als Werkzeug, um zu bestimmen, welche Standorte für den Aufbau entsprechender Infrastrukturen relevant sein könnten. Der Abschlussbericht des Projektes zeigt, dass Afrika enormes Potenzial hat, um den eigenen Energiebedarf mit erneuerbaren Quellen zu decken und sich darüber hinaus als führender Exporteur von grünem Wasserstoff zu etablieren.

Die größten Potenziale für grünen Wasserstoff pro Fläche bestehen in der Sahara und in der Nama-Karoo Ökoregion im südlichen Afrika. Allerdings haben auch Regionen mit geringeren Flächenpotenzialen sehr bedeutende Qualifikationen für die Erzeugung von grüner Energie und grünem Wasserstoff.

(Quelle: Forschungszentrum Jülich/2024)

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

„Wir schaffen völlig neue Wertschöpfungsketten“
„Wir schaffen völlig neue Wertschöpfungsketten“

Das 2020 gegründete Start-up Green Hydrogen Technology (GHT) produziert hochreinen Wasserstoff aus Abfällen. Damit nicht genug: Das dezentrale Verfahren von GHT soll ohne externe Energiezufuhr auskommen. Im Rahmen des Modellprojekts zur Kreislaufwirtschaft will die GHT ihre erste Wasserstoffanlage auf dem Gelände des baden-württembergischen Recyclingunternehmens ETG errichten. Der gewonnene grüne Energieträger soll dann die Wasserstoff-Lkw-Flotte von Hylane antreiben. Wie die Technologie der Anlage funktioniert und was das Unternehmen noch vorhat, erklärt CEO Robert Nave im Interview.

mehr lesen
Mobilitäts-Mittwoch: über 100 H2-Busse in Köln und Europas leistungsstärkste H2-Tankstelle
Mobilitäts-Mittwoch: über 100 H2-Busse in Köln und Europas leistungsstärkste H2-Tankstelle

Mobilitäts-Mittwoch: H2 Mobility plant „Europas leistungsstärkste Wasserstoff-Tankstelle” in Düsseldorf. Über 5 Tonnen des Energieträgers sollen dort künftig täglich vertankt werden können. Die Regionalverkehr Köln GmbH hat 18 Wasserstoff-Gelenkbusse erhalten. Damit erweitert sich die H2-Flotte des Verkehrsbetriebs auf über 100 Stück. Auch die Stadt Gelsenkirchen hat neue Wasserstoffbusse erhalten. Seit Ende August sind 5 wasserstoffbetriebene Busse im Einsatz. Bis 2030 sollen es 60 Stück werden.

mehr lesen
Gengenbach: Schweizer Unternehmen plant dritten Wasserstoff-Hub
Gengenbach: Schweizer Unternehmen plant dritten Wasserstoff-Hub

Das Schweizer Unternehmen Infener und die Stadt Gengenbach haben am 16. September die Planungen für einen Wasserstoff-Hub vorgestellt. Der 20-MW-Hub könne jährlich bis zu 2.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. So soll der Baden-Württembergische Landkreis Ortenaukreis dezentral, wirtschaftlich und klimaneutral mit Energie versorgt werden. 

mehr lesen
H2 on air: Folge 4 – Die Wasserstoff-Importstrategie
H2 on air: Folge 4 – Die Wasserstoff-Importstrategie

Mit „H2 on air“ wollen wir Fakten in die Wasserstoff-Debatte bringen. Kaum jemand wäre dafür besser geeignet als Prof. Dr. Michael Sterner. Der renommierte Wasserstoff-Experte ist Mitglied im höchsten Wasserstoff-Gremium Deutschlands, dem Nationalen Wasserstoffrat. Außerdem gilt er als Erfinder von Power-to-X, einem Konzept zur Energiespeicherung, das seit 15 Jahren weltweit für Furore sorgt.

mehr lesen
H2Global: Deutschland plant 400 Millionen Euro für H2-Importe aus Australien
H2Global: Deutschland plant 400 Millionen Euro für H2-Importe aus Australien

Australien hat mit der deutschen Regierung ein Abkommen über 400 Millionen Euro für Investitionen in australische Wasserstoffprojekte unterzeichnet. Die Vereinbarung ist Teil des Fördermechanismus H2Global. Ziel ist, australischen H2-Produzenten eine sichere Abnahme zu garantieren und so den Ausbau großskaliger Anlagen zur Produktion grünen Wasserstoffs in Australien anzukurbeln. 

mehr lesen

H2 Talk

Anke Alvermann-Schuler Gasunie Deutschland Hyperlink
Dr. Alexander Redenius SALCOS

Publikationen

Power-to-Gas

Power-to-Gas

Erscheinungsjahr: 2020

Das Fachbuch fasst aktuelles Wissen zu Power-to-Gas zusammen und bereitet es für Ingenieure der Energie- und Gasversorgung auf. Es wird die gesamte Wertschöpfungskette vom bereitgestellten Strom über die Erzeugung von Wasserstoff und die ...

Zum Produkt

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Autor: Raphael Niepelt, Rolf Brendel

Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die Transformation und Defossilierung des Energiesystems. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hat sich die Politik klar zu grünem Wasserstoff bekannt, wobei der Bedarf vor allem über Importe ...

Zum Produkt

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: