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Offshore-Wasserstoff: Studie offenbart Milliarden-Einsparpotenzial

Die Kombination von Pipelines und Stromkabeln könnte den Transport von Offshore-Windenergie effizienter und kostengünstiger gestalten. Das belegt eine neue Studie, die der AquaVentus Förderverein veröffentlicht hat. Die Untersuchung prognostiziert Einsparungen von über 30 Milliarden Euro bei den Ausbaukosten.

von | 12.09.24

Offshore-Wasserstofferzeugung durch Offshore-Windenergie in einem Inselsystem
© AquaVentus
Offshore-Wasserstoff: Studie offenbart Milliarden-Einsparpotenzial

Am 11. September hat der Förderverein AquaVentus eine Studie zur effizienten Nutzung der Transportinfrastruktur vorgestellt. Diese hat die Beratungsgesellschaft E-Bridge im Auftrag des AquaVentus Fördervereins erstellt. Ziel war es, den höchsten sozioökonomischen Nutzen verschiedener Anschlusskonzepte zu errechnen.

Dafür hat die Beratungsgesellschaft verschiedene Szenarien analysiert. Das Ergebnis: Eine integrierte Vernetzung der Transportsysteme optimiert den Ertrag der erneuerbaren Windenergie in entlegenen Nordseegebieten. Gleichzeitig sinken die Kosten für Erzeugung und Transport von grünem Wasserstoff.

Die Studie identifiziert die kombinierte Anbindung von Offshore-Windparks als effizienteste Lösung. Zentral dabei: die im Wasserstoff-Kernnetz verankerte Pipeline AquaDuctus sowie Stromkabel in geringerer Dimensionierung. Diese Kombination ermöglicht:

Einsparpotenzial beträgt 31 Milliarden Euro

In Zeiten hoher Strompreise soll ein Teil der Energie direkt als Strom zum Festland transportiert werden. Während in Phasen von Stromüberschuss und geringen sowie negativen Strompreisen mehr Wasserstoff auf See produziert und per AquaDuctus-Pipeline ins Kernnetz abtransportiert wird. Durch das kombinierte Anschlusskonzept optimiert diese Nutzung die Auslastung sowohl der Offshore-Elektrolyseure als auch der Transportinfrastruktur erheblich, wie die Studie zeigt.

Im Vergleich zu einer reinen Strom- oder Wasserstoffanbindung verfüge das kombinierte Anschlusskonzepte über ein deutlich höheres Erlöspotenzial und können unterhalb der Kosten eines reinen Stromanbindungskonzeptes realisiert werden. Beide Faktoren senken die gesellschaftlich zu tragenden Kosten um die errechneten 31 Milliarden Euro.

Rechtliche Hürden und Handlungsempfehlungen

Allerdings sei diese Kombination bisher in Deutschland rechtlich nicht möglich, in allen anderen Nordsee-Anrainerstaaten hingegen schon. Deswegen äußerte sich Jörg Singer, Vorsitzender von AquaVentus:

„Die Studie zeigt klare Handlungsempfehlungen: Wir brauchen eine gesetzliche Änderung, um diese sozioökonomischen Potentiale heben zu können.”

Weiterhin forderte er:

  1. Änderung des Wind-See-Gesetzes (WindSeeG)
  2. Förderung von Offshore-Pilotanlagen
  3. Leistungsfähiges Auktionsdesign für Flächen wie SEN-1
  4. Klare Perspektive für den Ausbau

Nur so könne das Ziel 10 GW aus der Offshore-Elektrolyse bereitgestellt und die Nordsee zu einem grünen Kraftwerk werden.

Link zur Studie

(Quelle: AquaVentus/2024)

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