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Plasmalyse: Mecklenburg-Vorpommern eröffnet H2-Forschungseinrichtung

Staatssekretär Jochen Schulte hat die neue PtX-Plasma-Entwicklungsumgebung am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) in Greifswald eröffnet. Die Einrichtung ist Teil der landesweiten Forschungsfabrik Wasserstoff MV und wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit vier Millionen Euro gefördert. Die Forschungseinrichtung beschäftigt sich mit der Wasserstofferzeugung aus Methan. Die Plasmalyse-Technologie gilt als vielversprechend, da sie 80 Prozent weniger Energie benötigt als die Elektrolyse und festen Kohlenstoff als Nebenprodukt produziert.

von | 02.07.25

Bei der Eröffnung der neue PtX-Plasma-Entwicklungsumgebung am INP
© Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.
Plasmalyse: Mecklenburg-Vorpommern eröffnet H2-Forschungseinrichtung

Am 30. Juni hat Staatssekretär Jochen Schulte in Vertretung für Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank die neue Plasmalyse-Forschungseinrichtung im INP eingeweiht. Für das Land Mecklenburg-Vorpommern sei dies ein „wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung und den Aufbau innovativer Technologien für die Energiewende im Nordosten“, heißt es in der Pressemeldung vom INP.

Die Wissenschaftler der neuen Forschungseinrichtung arbeiten an der Plasmalyse zur Wasserstofferzeugung aus Methan. Das Verfahren benötigt nur 20 Prozent der elektrischen Energie der klassischen Elektrolyse und eigne sich besonders für dezentrale Anwendungen, bei denen Wasserstoff und fester Kohlenstoff direkt vor Ort benötigt werden. Wie beispielsweise dezentrale Energiesysteme in Gewerbeparks oder ländlichen Regionen. Ein weiterer Vorteil der kompakten autarken Containerbauweise der Plasmalyse-Anlagen: Sie erlauben eine flexible und netzunabhängige Wasserstoffnutzung.

Anwendungen von Biogasanlagen bis maritime Systeme

Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, wissenschaftlicher Direktor des INP, erklärt die Vorteile: „Mit unserer Entwicklungsumgebung ermöglichen wir, unter realen Bedingungen Verfahren zu entwickeln, die in Biogasanlagen, Häfen oder mobilen Systemen zur Anwendung kommen sollen.“

Die Forscher sehen mehrere Einsatzbereiche für die Technologie. Biogasanlagen können grünes Methan in Wasserstoff und festen Kohlenstoff umwandeln. Dies schaffe neue Einnahmequellen und entferne CO₂ aus der Atmosphäre.

LNG-Terminals und Hafenstandorte können fossiles Flüssigerdgas klimafreundlicher nutzen. Bei maritimen Anwendungen könnte die Plasmalyse direkt an Bord zur emissionsarmen Energieversorgung beitragen.

Vier Millionen Euro Förderung für Greifswalder Standort

Die PtX-Plasma-Entwicklungsumgebung ist Teil der landesweiten Forschungsfabrik Wasserstoff MV, die wiederum ein Gemeinschaftsprojekt dreier Forschungseinrichtungen ist. Gemeinsam arbeiten das INP Greifswald, das Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) und das Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) in Rostock an Technologien für die Wasserstoffwirtschaft.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert den Aufbau der Forschungsfabrik mit mehr als vier Millionen Euro. Die Förderung erfolgt durch ein strategisches Investitionsprogramm, das die Europäische Union finanziert.  Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank betont, dass diese Forschungseinrichtung den Wissenschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern stärke und Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region biete.

Nach der Eröffnung fand am INP ein Fachsymposium des Wasserstoff-Innovationsclusters HyCore statt. Experten aus Wirtschaft und Forschung präsentierten Ansätze zur Wasserstoff- und Synthesegasproduktion aus Methan. Die Veranstaltung zeigte Anwendungspotenziale für Biogasanlagen, maritime Nutzung und dezentrale Energieversorgung auf.

 

(Quelle: Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V./2025)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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