Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Sichere Wasserstoffspeicher aus recycelten Feststoffen

Forscher der Ruhr-Universität Bochum beteiligt sich mit zwei Teilprojekten an „GreenH2Metals”. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt wollen sie nachhaltige Metalllegierungen zur Wasserstoffspeicherung entwickeln. Die Speicherung in recycelten Feststoffen verspreche eine höhere Sicherheit und Effizienz gegenüber herkömmlichen Speichertechnologien.

von | 01.10.24

Die Speicherung basiert auf Partikeln aus Metalllegierungen, die Wasserstoff aufnehmen und wieder abgeben können.
© Dr. Claudio Pistidda/ Helmholtz-Zentrum hereon GmbH/ Ruhr-Universität Bochum
Sichere Wasserstoffspeicher aus recycelten Feststoffen

Grünen Wasserstoff sicher zu speichern, ist Ziel des Projekts „GreenH2Metals: Nachhaltige und kreislauffähige Metalllegierungen zur effizienten und sicheren Speicherung von Wasserstoff für stationäre Anwendungen“. An dem Forschungsprojekt zur Speicherung von Wasserstoff in recycelten Feststoffen ist die Ruhr-Universität Bochum mit zwei Teilprojekten beteiligt.

Prof. Dr. Christian Liebscher vom Research Center Future Energy Materials and Systems erläuterte die Nachteile konventioneller Speichermethoden: Gas- und Flüssigspeicherung erfordern einen hohen Energieaufwand und durch Leckagen kann es zu einer Explosiongefahr kommen. Hinzu kommt bei der Flüssigspeicherung das Problem der Wärmeisolation, die mit Verlusten verbunden ist.

Die neue Technologie nutzt Pulverpartikel oder Pellets aus einer Titan-Eisen-Legierung  Diese speichern Wasserstoff bei moderaten Drücken unter 40 bar. Der Prozess läuft bei Raumtemperatur ab und ist nahezu verlustfrei: An der Oberfläche der Partikel werden die Wasserstoffmoleküle zunächst gespalten. Die Atome diffundieren dann in das Metallgitter hinein. Das Metall wird dadurch zu einem sogenannten Hydrid. Senkt man den Druck um die Partikel oder Pellets wieder ab, tritt der Wasserstoff wieder aus. Sollte ein Tank bersten, würde der Wasserstoff nur sehr langsam austreten, sodass die Explosionsgefahr sehr stark reduziert wird.

Mikrostrukturanalyse für optimierte Speichereigenschaften

Die Bochumer Forschungsgruppe untersucht die Mikro- und Nanostruktur von Metalllegierungen, die Wasserstoff aufnehmen und wieder abgeben können. Die Rohstoffe des Speichermaterials sollen aus sekundären Quellen kommen, also recycelt sein und auch werden können. Deshalb liegt der Fokus der Arbeitsgruppe auf der Untersuchung der Auswirkungen von Recycling-Rohstoffen.

Mittels Transmissionsemissionsmikroskopie und Atomsondentomografie werden Be- und Entladungsprozesse detailliert untersucht. Ziel sind die Optimierung der Speichereigenschaften und die Vermeidung von Abnutzungseffekten.

Das Helmholtz-Zentrum hereon GmbH koordiniert das Projekt. Weitere Partner sind die RWTH Aachen und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben mit 3,3 Millionen Euro. Die Ruhr-Universität Bochum erhält davon 750.000 Euro für ihre Forschungsarbeit.

Weitere Informationen
(Quelle: Ruhr-Universität Bochum/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

H2-Projekte in Ihrer Region

Mehr als 300 Wasserstoff-Projekte in Deutschland und Europa

Hier geht's zur interaktiven Karte

BAM eröffnet KI-gestützte Forschungstankstelle für Wasserstoff
BAM eröffnet KI-gestützte Forschungstankstelle für Wasserstoff

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat auf ihrem Testgelände für Technische Sicherheit bei Berlin eine digital überwachte Forschungstankstelle für Wasserstoff in Betrieb genommen. Mit der Anlage sollen sich Technologien zur Qualitätssicherung unter realen Betriebsbedingungen testen lassen. Sämtliche Abläufe werden online in Echtzeit überwacht, wobei Sensoren die Betriebsdaten für digitale Modelle und Zwillinge erfassen.

mehr lesen
Sachsen-Anhalt verdreifacht Elektrolyseur-Förderung
Sachsen-Anhalt verdreifacht Elektrolyseur-Förderung

Das Energieministerium des Landes Sachsen-Anhalt hat die Förderkonditionen für grünen Wasserstoff verbessert: Unter anderem wurde die maximale Bezuschussung für Elektrolyseure von 650.000 auf zwei Millionen Euro pro Megawatt Leistung erhöht. Mit insgesamt 87 Millionen Euro sollen nun weitere Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft des Mitteldeutschen Reviers angekurbelt werden – zusätzlich zu laufenden Großprojekten im Energiepark Bad Lauchstädt, der TotalEnergies-Raffinerie Leuna oder am Agro-Chemiepark Piesteritz. Unternehmen können Anträge noch bis zum 7. August 2025 bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt stellen.

mehr lesen
Globaler Wasserstoffhandel: EU startet Plattform zur Marktbildung
Globaler Wasserstoffhandel: EU startet Plattform zur Marktbildung

Die Europäische Kommission hat eine neue Handelsplattform für Energie und Rohstoffe gestartet, die europäische Abnehmer mit globalen Produzenten vernetzen soll. Den Auftakt macht der von der European Hydrogen Bank entwickelte Wasserstoffmechanismus (‘Hydrogen Mechanism’). Die erste Matching-Runde ist für September 2025 geplant.

mehr lesen

H2 Talk

Dohler
Rimkus
Lüke

Publikationen

Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt

Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt

Erscheinungsjahr: 2020

Das Werk umfasst eine Sammlung praxisorientierter Fachbeiträge aus den Zeitschriften gwf Gas + Energie, PROZESSWÄRME und „gwi – gaswärme international“, die den Lesern einen Überblick über die Neuerungen, die sich für Gasanwender und ...

Zum Produkt

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Autor: Raphael Niepelt, Rolf Brendel

Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die Transformation und Defossilierung des Energiesystems. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hat sich die Politik klar zu grünem Wasserstoff bekannt, wobei der Bedarf vor allem über Importe ...

Zum Produkt

Wasserstoffeinspeicherung mit  bestehenden Erdgasverdichtern

Wasserstoffeinspeicherung mit bestehenden Erdgasverdichtern

Autor: Johann Lenz und Patrick Tetenbor

Zur Verdichtung von Wasserstoff mit bestehenden Erdgasverdichtern wird sich aufgrund verschiedener Parameter eine neue Ära der Kolbenverdichter entwickeln. Um aus schwingungstechnischer Sicht weiterhin einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, sind ...

Zum Produkt

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: