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Tankstelleninfrastruktur: Kernnetz-Anbindung senkt Versorgungskosten

Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) und die Deutsche Energie-Agentur (Dena) haben die Versorgung der H₂-Tankstelleninfrastruktur in Deutschland in einer neuen Studie untersucht. Dabei haben sie die Anbindungsmöglichkeiten für Wasserstofftankstellen an das Kernnetz bewertet. Die Studienersteller haben technologische sowie regulatorische Anforderungen und prognostizierte Kosten verschiedener Anbindungsoptionen im Jahr 2030 miteinander verglichen. Die zentrale Erkenntnis: Ein zentraler Wasserstoff-Hub am Kernnetz könnte als kosteneffiziente Lösung zur Wasserstoffversorgung dienen.

von | 03.12.24

Der Wasserstoff-Bedarf hängt auch von einer wettbewerbsfähigen Wasserstoff-Versorgung ab
© AdobeStock/ 423347720

NOW und Dena haben die Studie „Versorgung der H₂-Tankstelleninfrastruktur in Deutschland über ein H₂-Pipeline-Netz“ veröffentlicht. Die Analyse zeigt, dass ein zentrales Hub-Modell zur Versorgung von Wasserstofftankstellen eine kostengünstige und nachhaltige Lösung sein kann. Die Studie liefert zudem neun konkrete Handlungsempfehlungen, um die Voraussetzung für eine Anbindung von H2-Hubs und Tankstellen an das Kernnetz zu schaffen.

Die Studie untersuchte vier verschiedene Anbindungsmöglichkeiten für Wasserstofftankstellen:

  1. die direkte Anbindung an das Kernnetz
  2. die Nutzung eines H₂-Hubs am Kernnetz
  3. die Anbindung an die Wasserstoff-Verteilnetze
  4. die Nutzung eines H₂-Hubs am Verteilnetz

Im Vergleich dieser Optionen zeigte sich, dass Wasserstoff-Hubs ab einer bestimmten Entfernung die Transport- und Aufbereitungskosten durch Skaleneffekte reduzieren können.

Bedeutung des Kernnetzes für H2-Tankstellen

Alina Hain, COO der NOW GmbH, betont die Bedeutung des Wasserstoff-Kernnetzes für die zukünftige Tankstellenversorgung. Die Infrastrukturplanung und technologische Entwicklung sollen Versorgungssicherheit auch bei großen Bedarfen sicherstellen und gleichzeitig die Anlieferungskosten des Wasserstoffs an die Tankstellen reduzieren.

Die Nachfrageprognosen für Wasserstoff im Straßenverkehr zeigen eine erhebliche Bandbreite. Das NOW-Monitoring schätzt den Bedarf für 2030 auf 385.000 bis 510.000 Tonnen, während die BMWK-Langfristszenarien eine Spanne von null bis 30.000 Tonnen im selben Zeitraum aufzeigen.

Auch Kristina Haverkamp von der Dena unterstreicht die Bedeutung einer flächendeckenden und wettbewerbsfähigen Wasserstoffbereitstellung für Investitionen im Logistiksektor.

Handlungsempfehlungen

Um die Voraussetzungen für eine Tankstelleninfrastruktur zu schaffen, haben die Studienersteller auf Basis der Ergebnisse die folgenden neun Handlungsempfehlungen abgeleitet:

  1. Verzahnung der Planungen für die H₂-Netze und das H₂-Tankstellennetz
  2. Einrichtung einer Plattform für die Abfrage der H₂-Bedarfe für den Verkehr
  3. Quantifizierung der benötigten H₂-Hubs und Identifizierung geeigneter Standorte
  4. Ermittlung von möglichen Hub-Betreibermodellen
  5. Pilotierung eines H₂-Hubs
  6. Untersuchung von möglichen Szenarien für die Aufreinigung des Wasserstoffs (Studie)
  7. Technologische Weiterentwicklung und Skalierung von Analyse- und Aufreinigungsverfahren von H₂-Tankstellen
  8. Festlegung der Netzentgelte und Netzanschlussgebühren
  9. Untersuchung des Nutzens einer Pipeline-Anbindung von H₂-Hubs
Zur Studie
(Quelle: NOW GmbH/2024)

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