04. Oktober 2023 | Auf dem Gelände des RWE-Gaskraftwerks Emsland (KEM) wurde zum ersten Mal Wasserstoff erzeugt. Der Elektrolyseur von Sunfire gehört zu einer Testanlage im Rahmen des Projektes GET H2 TransHyDE. Laut Hersteller erzeugt der Elektrolyseur eine Leistung von bis zu 250 kW. Der dort produzierte Wasserstoff wird zu Forschungszwecken verwendet.
Die RWE Generation SE hat in Lingen einen Hochtemperatur-Festoxid-Elektrolyseur (SOEC) in Betrieb genommen. Die Anlage des Herstellers Sunfire gehört zu dem Forschungsprojekt GET H2 TranshyDE.
Die Projekt-Partner gaben an, dass ab 2024 die Tests für den Leitungstransport und die Speicherung von Wasserstoff anlaufen sollen.
Dafür erzeugt der in einem Überseecontainer verbaute Elektrolyseur bei Volllast stündlich bis zu 7 kg H₂. Die täglich so produzierten rund 170 kg Wasserstoff werden dann in die 130 m lange Test-Leitung (Loop) eingespeist werden.
In den kommenden Wochen soll neben dem 250-kW-Elektrolyseur ein Kolbenverdichter in Betrieb genommen werden. Damit kann der Wasserstoff auf den für den Leitungstransport erforderlichen Druck von 58 bar verdichtet werden.
Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation:
„Mit der Inbetriebnahme dieses ersten Elektrolyseurs hat RWE offiziell damit begonnen, in Lingen Wasserstoff zu erzeugen. 250 Kilowatt Elektrolyseleistung für das Forschungsprojekt GET H2 TransHyDE sind für uns ein wichtiger erster Schritt, dem schnell weitere folgen werden. In wenigen Monaten nimmt zudem unsere 14-Megawatt-Pilot-Elektrolyseanlage die Arbeit auf – unsere erste Anlage zur Wasserstofferzeugung im industriellen Maßstab.“
Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE
Im Verbundprojekt GET H2 TransHyDE erforschen neun Projekt-Partner die Infrastruktur für grünen Wasserstoff im öffentlichen Raum. Dafür bauen sie eine Testumgebung auf, an der sie Methoden zur Qualitäts- und Mengenmessung für Wasserstoff erproben und so Erkenntnisse zum Transport von Wasserstoff sammeln wollen. Zusätzlich planen sie Verdichterkonzepte zu optimieren und zu untersuchen, wie sich Wasserstoff auf Werkstoffe auswirkt. Weitere Aspekte des Forschungsprojekts sind Technologien zur Leckage-Ferndetektion sowie zur Leitungsinspektion und -Wartung. Das Projekt-Team besteht aus:
- Adlares
- Evonik
- Meter-Q Solutions
- Nowega
- OGE
- Rosen
- RWE
- DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie
- Universität Potsdam
TransHyDE gehört zu den Wasserstoff-Leitprojekten, mit deren Förderung das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie vorantreibt. Das BMBF fördert TransHyDE mit ca. 11,6 Mio €.
Zu allen Wasserstoff-Leitprojekten