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IPCEI

© DG Competition/EU-Kommission
IPCEI
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IPCEI steht für „Important Projects of Common European Interest”, auf Deutsch: „wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse”. Dabei handelt es sich um transnationale Vorhaben im Bereich Technologie und Infrastruktur, die mit öffentlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der europäischen Wirtschaft leisten sollen. Der IPCEI-Begriff wurde 2014 als Teil des EU-Beihilferechts etabliert.

IPCEI-Projekte fördern Bereiche, die für die europäische Wettbewerbsfähigkeit und den Binnenmarkt von zentraler Bedeutung sind. In der Regel handelt es sich um groß angelegte Vorhaben, die über das hinausgehen, was der Markt allein leisten kann. Dazu gehören unter anderem:

  • Mikroelektronik
  • Batteriezellen
  • Cloud Infrastructure and Services
  • Pharmazeutische Industrie und
  • Wasserstoff.

Die IPCEI-Wasserstoff-Wellen

Die IPCEI-Projekte für Wasserstoff werden in mehrere Phasen oder „Wellen” eingeteilt. Jede dieser Wellen fokussiert sich auf spezifische Aspekte innerhalb der Wasserstoffwirtschaft. Zu den geförderten Bereichen gehören die Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff sowie die Entwicklung von Brennstoffzellen und anderen Wasserstofftechnologien. Die IPCEI-Wellen setzen sich aus mehreren Einzelvorhaben zusammen, die selbst wiederum als „IPCEI-Projekte” bezeichnet werden.

Die Europäische Union und die beteiligten Mitgliedstaaten stellen erhebliche finanzielle Mittel für IPCEI-Projekte zur Verfügung: Fördergelder belaufen sich üblicherweise auf mehrere Milliarden Euro. IPCEI-Projekte haben in der Regel eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren. Die langfristige Förderung soll sicherstellen, dass die Vorhaben die notwendigen Entwicklungsphasen durchlaufen und nachhaltige Ergebnisse erzielen.

Erste Welle: Technologie (Hy2Tech)

Am 15. Juli 2022 genehmigte die Europäische Kommission das erste Wasserstoff-IPCEI. Es umfasst 41 Teilprojekte, an denen 35 Unternehmen aus 15 EU-Mitgliedstaaten beteiligt sind.

Die Hy2Tech-Projekte decken einen großen Teil der Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab: Von der Erzeugung über die Speicherung, den Transport und die Verteilung bis hin zu Endanwendungen wie der Brennstoffzelle.

Die beteiligten Mitgliedstaaten stellen öffentliche Mittel in Höhe von bis zu 5,4 Milliarden Euro für die Projekte bereit. Die EU-Kommission geht davon aus, dass diese Gelder zusätzliche private Investitionen in Höhe von 9 Milliarden Euro freisetzen.

Zweite Welle: Industrielle Anwendung (Hy2Use)

Am 21. September 2022 genehmigte die Europäische Kommission Hy2Use als zweites IPCEI im Bereich Wasserstoff. Insgesamt 29 Unternehmen aus 13 EU-Mitgliedsstaaten und Norwegen nehmen an dem Projekt teil, das 37 Teilvorhaben beinhaltet.

Auch Hy2Use deckt einen großen Teil der Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab. Es fördert den Bau wasserstoffbezogener Infrastrukturen, insbesondere großer Elektrolyseure und Transportinfrastrukturen, ebenso wie Wasserstoffspeicher. Außerdem soll es die Entwicklung neuer Technologien für die Integration von Wasserstoff in industrielle Prozesse (vor allem der schwer zu dekarbonisierenden Sektoren wie Stahl, Zement und Glas) unterstützen.

Für die zweite IPCEI-Welle werden die beteiligten Staaten bis zu 5,2 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereitstellen. Diese sollen weitere 7 Milliarden Euro an privaten Investitionen nach sich ziehen.

Dritte Welle: Infrastruktur (Hy2Infra)

Das dritte IPCEI auf dem Gebiet des Wasserstoffs, Hy2Infra, genehmigte die Europäische Kommission am 15. Februar 2024. An der dritten Welle sind 32 Unternehmen aus 7 Mitgliedsstaaten mit 33 Projekten beteiligt.

Das IPCEI Hy2Infra fördert den Einsatz von großen Elektrolyseuren zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff. Die Gesamtkapazität dieser soll sich auf 3,2 GW belaufen. Für den Transport soll ein Pipelinenetz mit einer Länge von ca. 2.700 km entstehen, das sowohl aus neuen als auch aus wiederverwendeten Leitungen bestehen soll, und es sollen Umschlagterminals mit der zugehörigen Hafeninfrastruktur für LOHC mit einer Kapazität von 6.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr errichtet werden. Außerdem ist auch die Entwicklung großer Wasserstoffspeicher mit einer Kapazität von mindestens 370 GWh geplant.

Die 7 Mitgliedstaaten werden in den kommenden Jahren öffentliche Mittel in Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. Diese sollen dann weitere 5,4 Milliarden Euro an privaten Investitionen freisetzen, sodass insgesamt über 12 Milliarden Euro für die Projekte zur Verfügung stehen.

Vierte Welle: Mobilität & Transport (Hy2Move)

Das vierte IPCEI Hy2Move hat die EU-Kommission am 28. Mai 2024 genehmigt. An den Hy2Move-Projekten sind 11 Unternehmen aus 7 Mitgliedstaaten mit 13 Projekten beteiligt.

Hy2Move soll die Entwicklung von Mobilitäts- und Verkehrsanwendungen (Straßen-, See- und Luftverkehr) einschließlich z. B. Brennstoffzellen-Fahrzeugplattformen für den Einsatz in Bussen und Lastkraftwagen unterstützen. Darüber hinaus sind auch die Entwicklung von Hochleistungs-Brennstoffzellentechnologien für den Antrieb von Schiffen und Lokomotiven und die Entwicklung der nächsten Generation von Speicherlösungen für den Einsatz an Bord (gerade für die Verwendung in der Luftfahrt sind leichte, aber robuste Wasserstofftanks erforderlich) geplant. Auch die Versorgung von Wasserstofftankstellen vor Ort wird in dem Projekt berücksichtigt.

Für die vierte Welle sollen bis zu 1,4 Milliarden Euro öffentliche Mittel bereitgestellt werden. Außerdem erwartet die EU-Kommission weitere 3,3 Milliarden Euro aus privaten Investitionen.

Weitere Informationen auf der Seite der EU-Kommission « zurück
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