Das Wasserstoff-Kernnetz ist die geplante Basisinfrastruktur für den Transport von Wasserstoff in Deutschland. Es ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Industrie, die Energiesicherheit Deutschlands und die Erreichung der Klimaziele. Es ermöglicht den großflächigen Einsatz von Wasserstoff als CO₂-neutralen Energieträger und schafft die Voraussetzungen für eine Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.
Das Kernnetz umfasst rund 9.700 Kilometer Wasserstoffleitungen. Es verbindet Wasserstoff-Produktionsanlagen, Importterminals an den Küsten, Speicher und große industrielle Verbraucher. Etwa 60 Prozent des Netzes sollen durch die Umrüstung bestehender Erdgasleitungen und ca. 40 Prozent durch Neubau entstehen. Die 16 Fernleitungsnetzbetreiber sind für Planung, Bau und Betrieb verantwortlich. Das Bundeswirtschaftsministerium koordiniert den Prozess und legt den rechtlichen Rahmen fest.
Teil des European Hydrogen Backbone
Die Kosten werden auf etwa 19,8 Milliarden Euro geschätzt. Die Finanzierung erfolgt durch eine Mischung aus Netzentgelten der Nutzer, staatlichen Zuschüssen und Eigenmitteln der Netzbetreiber. Der Bundestag muss die genaue Verteilung noch beschließen.
Am 22.07.2024 hat der FNB Gas e.V. der Bundesnetzagentur den gemeinsamen Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber für das Wasserstoff-Kernnetz übermittelt. Der Aufbau des Kernnetzes soll schrittweise erfolgen. Für 2025 ist der Beginn der ersten Bauarbeiten geplant. Die Inbetriebnahme der ersten Teilstrecken ist für 2027 oder 2028 angedacht. 2032 soll das Gesamtnetz fertiggestellt werden.
Perspektivisch soll das Kernnetz in das europäische Wasserstoffnetz (European Hydrogen Backbone (EHB)) eingebunden werden. Dies steht auch im Einklang mit der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung. Entlang der Wasserstoff-Importkorridore wird die Kooperation mit den jeweiligen Anrainerstaaten aufgebaut und vertieft. Ziel ist es darüber hinaus, mittelfristig eine stärkere und engere Kooperation mit interessierten EU-Mitgliedstaaten zu etablieren, die einen koordinierten Markthochlauf ermöglicht, gemeinsame Standards setzt, Abstimmungen erleichtert und koordinierte Importe ermöglicht.
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