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LOHC

© Bundesministerium für Bildung und Forschung
LOHC
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LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier) sind organische Flüssigkeiten, die als chemische Wasserstoffträger dienen. Diese Verbindungen basieren auf Kohlenstoffketten mit ungesättigten Bindungen, an die Wasserstoff chemisch angelagert werden kann. Eine Besonderheit von LOHC ist, dass sie Wasserstoff wiederholt ein- und ausspeichern können, ohne sich dabei chemisch zu verändern. Außerdem erfordert ihr Handling keine speziellen Drücke oder Temperaturen.

Die weltweit erste kommerzielle LOHC-Anlage wurde im Januar 2016 von der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH eröffnet. Mit Hilfe von Solarstrom erzeugt sie mittels PEM-Elektrolyse Wasserstoff und speichert ihn anschließend in Dibenzyltoluol. Hydrogenious hat für das Speicherverfahren im 2016 den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft gewonnen.

Trägerstoffe

Die meisten LOHC-Materialien entstammen der Erdölraffination und weisen ähnliche Fließeigenschaften wie Öl auf. Häufig verwendete Substanzen sind Carbazol, Toluol und Dibenzyltoluol. Da das Trägermaterial nicht verbraucht wird, sondern in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert, gilt die fossile Herkunft für die CO₂-Bilanz als unproblematisch.

Die wichtigsten Anforderungen an einen LOHC sind:

  • Flüssiger Aggregatzustand im gesamten relevanten Temperaturbereich
  • Temperatur- und Zyklenstabilität
  • Umkehrbarkeit der Wasserstoffaufnahme
LOHC

Schema des Prozesses der Be- und Entladung (© Bronkhorst)

Vor- und Nachteile von LOHC

Diese Stoffe sind sicher in der Handhabung und haben eine relativ hohe Kapazität zur Wasserstoffspeicherung: Ihre Speicherkapazität liegt bei 4-7 Gewichtsprozent Wasserstoff. Dies entspricht einer Energiedichte von 1,3 bis 2,4 kWh/kg.

Zum Vergleich: Ein Liter Diesel kann etwa die gleiche Energiemenge speichern wie vier Liter LOHC. Die Wasserstofffreisetzung erfolgt unter kontrollierten Bedingungen bei Temperaturen von 150-350°C und einem Druck von wenigen Bar.

Vorteile:

  • Nutzung bestehender Infrastruktur (Pipelines, Tanklaster, Schiffe)
  • Hohe Energiedichte
  • Sichere und unkomplizierte Handhabung bei normalen Umgebungsbedingungen
  • Wiederverwendbares Trägermaterial
  • Relativ günstiger H2-Transport (im Vergleich zu etablierten Speichertechnologien wie Hochdruck- oder Kryo-Speicherung)

Nachteile:

  • Hoher Platzbedarf im Vergleich zu fossilen Brennstoffen
  • Energieaufwand für die Wasserstofffreisetzung
  • Technisch noch nicht ausgereift
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Funktionale Sicherheit entlang der H2-Wertschöpfungskette

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