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Ionenaustauschmembranen für PEM-Elektrolyseure

The Chemours Company ist ein amerikanisches Chemieunternehmen, das unter anderem im Bereich umweltfreundliche Technologien tätig ist. Das Unternehmen bietet neben vielen weiteren auch Produkte für saubere Energien wie zum Beispiel Wasserstoff an. Die 2015 gegründete Firma hat besondere Ionenaustauschmembranen für PEM-Elektrolyseure entwickelt. Was daran besonders ist und was sie über die Entwicklungen der Wasserstoffwirtschaft denkt, hat uns Stefanie Kopchick im Interview erzählt.

von | 01.07.24

Stefanie Kopchick, General Managerin der Clean Energy Venture bei der Chemours Company
© The Chemours Company
Stefanie Kopchick, General Manager, Clean Energy Venture at The Chemours Company

1. Juli 2024 | The Chemours Company ist ein amerikanischer Chemiekonzern, der unter anderem im Bereich umweltfreundlicher Technologien tätig ist. Auch im Wasserstoffstoffsegment bietet das 2015 gegründete Unternehmen ein breites Portfolio an, darunter spezielle Ionenaustauschmembranen für PEM-Elektrolyseure. Im Interview erzählt Stefanie Kopchick, General Manager Clean Energy Venture bei der Chemours Company, was die Membranen auszeichnet und was sie vom aktuellen Zustand der Wasserstoffwirtschaft denkt.

H₂News: Frau Kopchick, welche Rolle wird Wasserstoff Ihrer Meinung nach in der zukünftigen Energieversorgung spielen?

Stefanie Kopchick: Wasserstoff ist ein integraler Bestandteil zur Dekarbonisierung von verschiedenen Industrien und hält großes Versprechen, die zukünftigen Energiebedarfe der Welt zu decken. Er wird als Lösung angesehen, um die energieintensiven Sektoren zu dekarbonisieren. Dazu gehören die Stahlproduktion, die chemische Industrie, der Langstrecken-Lkw-Verkehr sowie der Flug- und Schiffsverkehr. Bis 2050 wird geschätzt, dass Wasserstoff 80 Gigatonnen kumulierte CO₂-Emissionen vermeiden und bis zu 20 Prozent des insgesamt benötigten Abbaus beitragen kann. Wasserstoff hat also das Potenzial, die Auswirkungen des Klimawandels erheblich zu minimieren, während er gleichzeitig die Energiesicherheit, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördert.

H₂News: Was sind die größten Herausforderungen für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft?

Kopchick: Bevor Wasserstoff zu einer sauberen Energiezukunft beitragen kann, muss unsere Industrie zusammenarbeiten, um den Hochlauf durch kosteneffektive, skalierbare Wege zu unterstützen. Eine der größten Herausforderungen ist die Skalierung einer neuen und robusten Lieferkette. Nur wenn die steigende Nachfrage gedeckt werden kann, ist eine globale Wasserstoffwirtschaft möglich.

Wir bei Chemours wollen dazu beitragen und glauben an den aktiven Aufbau des Marktes. Dafür wollen wir unsere Beziehungen zu den Stakeholdern in der Wertschöpfungskette stärken. Zur zusätzlichen Unterstützung sind wir mit Chemours Mitglied im Hydrogen Council, bei Hydrogen Europe und der Fuel Cell & Hydrogen Energy Association. Außerdem arbeiten wir mit der Wissenschaft, Geräteherstellern und Projekteigentümern zusammen, um Einblicke zu gewinnen und an vorderster Innovationsfront zu bleiben.

Wir glauben auch, dass regulatorische Sicherheit, regulatorische Kohärenz, Standards und Gesetze entscheidend sind, um eine tragfähige Industrie zu skalieren. Wir engagieren uns aktiv mit Behörden, Stakeholdern und Verbänden, um Rahmenbedingungen zu entwickeln und Empfehlungen abzugeben. All dies spielt eine große Rolle bei der Entwicklung von Lösungen für die Industrie und unsere Kunden.

Wir investieren in wichtige Projekte und verfolgen weltweit leistungsstarke neue Partnerschaften, um die Entwicklung der Wasserstofflieferkette zu beschleunigen. Insgesamt glauben wir, dass das Entfernen von Barrieren, die Schaffung eines vorhersehbaren politischen Umfelds sowie Investitionen die Infrastruktur erweitern und Innovationen vorantreiben können. Denn so können die Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert werden, was entscheidend für den Erfolg der Wasserstoffwirtschaft ist.

H₂News: Welche Produkte bietet The Chemours Company Kunden im Wasserstoffsegment an

Kopchick: Chemours ist ein globaler Anbieter von Ionomeren und Membranen für die PEM-Elektrolyse. Wir sind der einzige US-basierte Hersteller von Ionenaustauschmaterialien. Unsere Nafion™-Ionenaustauschmaterialien, PEM-Membranen und Dispersionen spielen eine entscheidende Rolle dabei, grünen Wasserstoff zu produzieren.

Jede dieser Anwendungen profitiert von den einzigartigen Eigenschaften der Nafion™-Materialien, einschließlich ihrer chemischen Haltbarkeit, hohen mechanischen Festigkeit und hohen Protonenleitfähigkeit.

H₂News: Was sind die besonderen Merkmale der Nafion™-Protonenaustauschmembran und wo haben Ihre Kunden sie bereits eingesetzt?

Kopchick: Die  Nafion™-Membranen bestehen aus einem flexiblen, hydrophoben Grundgerüst, das eine besondere mechanische und chemische Stabilität bietet, während die Seitenketten eine hohe Protonenleitfähigkeit liefern. Im Vergleich zu anderen Wasserelektrolysetechnologien können Systeme mit unseren Membranen eine höhere Effizienz und Zuverlässigkeit bieten, um die Produktivität zu maximieren und die Gesamtbetriebskosten zu optimieren. Zudem sind unsere Membranen langlebig, bieten hohe Leistung und arbeiten in Umgebungen mit niedriger Stromdichte. Die Membranen behalten auch über die Zeit ihre Eigenschaften und sind gut geeignet für Anwendungen, bei denen intermittierende erneuerbare Energie genutzt wird. Abgesehen von der Wasserstoffproduktion, Energiespeicherung und Brennstoffzellen werden unsere Nafion™-Membranen derzeit auch in der Produktion von reinen Chemikalien und anderen Spezialanwendungen verwendet.

H₂News: Frau Kopchick, vielen Dank für Ihre Antworten!

Mehr Informationen zu den Wasserstoffaktivitäten der Chemours Company

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