Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

DWV drängt auf Ausbau von H2-Kraftwerken

Der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) hat ein Positionspapier zum Kraftwerkssicherheitsgesetz veröffentlicht. Darin kritisiert der Verband die Reduzierung geplanter Wasserstoffkraftwerke und fordert mehr Einsatz von grünem Wasserstoff zur Sicherung der Energieversorgung.

von | 09.09.24

Werner Diwald ist seit Mai 2014 Vorstandsvorsitzender des Deutscher Wasserstoff-Verbands
© DWV
DWV

Die Bundesregierung hatte Mitte Juli den sehr zeitnahen Start einer öffentlichen sechswöchigen Konsultation angekündigt. Passiert sei laut DWV bis heute allerdings nichts. Mit seinem Positionspapier möchte der Verband die Rolle des grünen Wasserstoffs für eine gesicherte erneuerbare Energieversorgung unterstreichen.

Die Bundesregierung hat ihre ursprünglichen Pläne für den Ausbau von Wasserstoffkraftwerken deutlich reduziert. Statt der anfänglich geplanten 23,8 Gigawatt sollen nun nur noch 7,5 Gigawatt Wasserstoffkraftwerke ausgeschrieben werden. Zusätzlich sind 5 Gigawatt reine Erdgaskraftwerke vorgesehen.

Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV, kritisierte: „Die Bundesregierung hat nicht erklärt, wie weniger Kraftwerke das gleiche Niveau an Versorgungssicherheit gewährleisten sollen.” Er warnte vor Engpässen bei der Energieversorgung, insbesondere während Dunkelflauten.

Forderungen des Verbandes

Der Verband schlägt vier Förderfenster im Rahmen des Kraftwerkssicherheitsgesetzes vor:

  1. H2-ready Kraftwerke
  2. Sprinterkraftwerke
  3. Wasserstoff-Hubs
  4. Dezentrale Stromerzeugung

Alle geförderten Kraftwerke sollen verpflichtend eine zunehmende CO₂-Einsparung durch den Einsatz von grünem Wasserstoff erzielen.

Standorte und Infrastruktur

Der DWV empfiehlt, die neuen Kraftwerke an Orten mit bestehender Stromnetzinfrastruktur zu errichten. Eine Verbindung mit lokaler Wasserstoffproduktion werde als sinnvoll erachtet. Die Bereitstellung ausreichend dimensionierter Wasserstoffspeicher sei essenziell.

Mittelfristig fordert er einen zentralen Kapazitätsmechanismus. Dieser soll nicht-fossile Flexibilität und Sektorenkopplung anreizen und den bedarfsgerechten Zubau von Wasserstoffkraftwerken sicherstellen.

Diwald mahnt zur Eile: „Die Bundesregierung hat das Vorliegen der Kraftwerksstrategie zu lange verschlafen. Wenn sie konsequent auf die Rolle von grünem Wasserstoff setzt, kann die vollständige erneuerbare Energiewirtschaft gelingen.”

Zum gesamten DWV-Positionspapier
(Quelle: DWV/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

H2-Projekte in Ihrer Region

Mehr als 300 Wasserstoff-Projekte in Deutschland und Europa

Hier geht's zur interaktiven Karte

„CO2-neutral und autark“: Wasserstoff-BHKW starten am Hafen Duisburg
„CO2-neutral und autark“: Wasserstoff-BHKW starten am Hafen Duisburg

Rolls-Royce Power Systems und die Duisburger Hafen AG haben ein erneuerbares Energiesystem für das neue Duisburg Gateway Terminal eröffnet. Kernstück sind zwei mtu-Blockheizkraftwerke, die mit 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden – nach Angaben der Unternehmen eine Weltpremiere. Neben den Wasserstoff-BHKW nutzt das Energiesystem am Duisburger Hafen Brennstoffzellen, Batteriespeicher und Photovoltaik.

mehr lesen
Neue Standards für kohlenstoffarmen Wasserstoff verabschiedet
Neue Standards für kohlenstoffarmen Wasserstoff verabschiedet

Die Europäische Kommission hat neue Regeln für kohlenstoffarmen Wasserstoff und Kraftstoffe verabschiedet. Die Standards ergänzen die bestehenden Vorschriften für erneuerbaren („grünen”) Wasserstoff und komplettieren den EU-Rechtsrahmen. Der Regelung zufolge gilt Wasserstoff als kohlenstoffarm, wenn seine Produktion mindestens 70 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verursacht als fossile Referenzbrennstoffe. Branchenverbände wie Hydrogen Europe begrüßen die Rechtssicherheit, kritisieren aber „unverhältnismäßige Berichtspflichten”.

mehr lesen
„Das Verhalten der EU-Kommission grenzt an Arbeitsverweigerung“
„Das Verhalten der EU-Kommission grenzt an Arbeitsverweigerung“

Aus der Wasserstoffwelt kamen zuletzt mehrere Hiobsbotschaften: Konzerne wie ArcelorMittal, LEAG und EWE AG stoppten kurz nacheinander Projekte. Doch Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, warnt vor Pessimismus. Das Problem sei nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern Überregulierung aus Brüssel: Ein „toxischer Technologie-Positivismus” treibe europäische Unternehmen nach China. Im H2Talk stellt der ehemalige EU-Parlamentarier dem seine Vision einer „souveränen Marktwirtschaft” entgegen und zeigt auf, wie Europa industrielle Unabhängigkeit zurückgewinnen kann. Dabei setzt er unter anderem auf weißen Wasserstoff, innovative Start-ups und eine neue Allianz gegen die RED-Kriterien der EU-Kommission.

mehr lesen

H2 Talk

Chatzimarkakis
Sailer
Dohler

Publikationen

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: