Die Bundesregierung hatte Mitte Juli den sehr zeitnahen Start einer öffentlichen sechswöchigen Konsultation angekündigt. Passiert sei laut DWV bis heute allerdings nichts. Mit seinem Positionspapier möchte der Verband die Rolle des grünen Wasserstoffs für eine gesicherte erneuerbare Energieversorgung unterstreichen.
Die Bundesregierung hat ihre ursprünglichen Pläne für den Ausbau von Wasserstoffkraftwerken deutlich reduziert. Statt der anfänglich geplanten 23,8 Gigawatt sollen nun nur noch 7,5 Gigawatt Wasserstoffkraftwerke ausgeschrieben werden. Zusätzlich sind 5 Gigawatt reine Erdgaskraftwerke vorgesehen.
Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV, kritisierte: „Die Bundesregierung hat nicht erklärt, wie weniger Kraftwerke das gleiche Niveau an Versorgungssicherheit gewährleisten sollen.” Er warnte vor Engpässen bei der Energieversorgung, insbesondere während Dunkelflauten.
Forderungen des Verbandes
Der Verband schlägt vier Förderfenster im Rahmen des Kraftwerkssicherheitsgesetzes vor:
- H2-ready Kraftwerke
- Sprinterkraftwerke
- Wasserstoff-Hubs
- Dezentrale Stromerzeugung
Alle geförderten Kraftwerke sollen verpflichtend eine zunehmende CO₂-Einsparung durch den Einsatz von grünem Wasserstoff erzielen.
Standorte und Infrastruktur
Der DWV empfiehlt, die neuen Kraftwerke an Orten mit bestehender Stromnetzinfrastruktur zu errichten. Eine Verbindung mit lokaler Wasserstoffproduktion werde als sinnvoll erachtet. Die Bereitstellung ausreichend dimensionierter Wasserstoffspeicher sei essenziell.
Mittelfristig fordert er einen zentralen Kapazitätsmechanismus. Dieser soll nicht-fossile Flexibilität und Sektorenkopplung anreizen und den bedarfsgerechten Zubau von Wasserstoffkraftwerken sicherstellen.
Diwald mahnt zur Eile: „Die Bundesregierung hat das Vorliegen der Kraftwerksstrategie zu lange verschlafen. Wenn sie konsequent auf die Rolle von grünem Wasserstoff setzt, kann die vollständige erneuerbare Energiewirtschaft gelingen.”
Zum gesamten DWV-Positionspapier