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Energiewende: Umfrage enthüllt Unternehmensforderungen an die Politik

Die deutsche Wirtschaft sieht sich bei der Transformation zur Klimaneutralität nicht ausreichend von der Politik unterstützt. In einer aktuellen Umfrage von Zukunft Gas äußerten fast 60 Prozent der privatwirtschaftlichen Entscheidungsträger Unzufriedenheit mit der politischen Unterstützung. Der Branchenverband drängt auf mehr Tempo und weniger Bürokratie für die Transformation zur Klimaneutralität und den Ausbau der Wasserstoff-Industrie.

von | 08.11.24

Für die nächste Legislaturperiode ist eine Politik gefordert, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie als auch den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt
© Pexels/Paul Scheelen
Energiewende: Umfrage enthüllt Unternehmensforderungen an die Politik

Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag von Zukunft Gas eine Umfrage durchgeführt. Befragt wurden 1.000 privatwirtschaftliche Entscheidungsträger. Die Umfrage zeigt, dass 58 Prozent der Unternehmen unzufrieden mit der politischen Unterstützung sind, die sie auf dem Weg der Energiewende erhalten. Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft sieht dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.

Der Branchenverband Zukunft Gas hat für die nächste Legislaturperiode eine Politik gefordert, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie als auch den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Für die Herausforderungen der Energiewende brauche es realistische Ziele und praktikable Maßnahmen.

Anschluss an die H2-Infrastruktur entscheidend

Der Branchenverband betont, dass auch künftig Gas benötigt werde. 43 Prozent der befragten Entscheidungsträger gaben an, dass ihre Unternehmen weiterhin auf Gas setzen. Um den Einsatz von klimaneutralen Gasen wie Wasserstoff und Biomethan voranzubringen, fordert Zukunft Gas den Ausbau der Infrastruktur sowie Instrumente wie einen CO₂-Preis und eine Grüngasquote.

Die Umfrage zeigt, dass der Anschluss an das Wasserstoff-Kernnetz und der Abbau bürokratischer Hürden entscheidende Faktoren sind, um den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie voranzutreiben. Dies untermauert die Forderung der Gas- und Wasserstoffwirtschaft nach einer konsequenten Umsetzung der Wasserstoffstrategie. Der Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur umfasse neben dem Wasserstoff-Kernnetz auch die Transformation der Verteilnetze.

Unternehmen sind bereit ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten

Ein weiterer kritischer Punkt seien die hohen Kosten, die Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität erwarten. Fast zwei Drittel der Befragten schätzen die zusätzlichen Kosten als hoch ein. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, die nicht nur den Umstieg erleichtern, sondern auch die finanzielle Belastung der Unternehmen abfedern sollen. Zukunft Gas setzt dabei auf eine Kombination aus langfristigen Investitionsanreizen und marktgerechten Rahmenbedingungen, um die Transformation wirtschaftlich tragfähig zu gestalten.

Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas, ergänzte, dass die Unternehmen bereit seien, ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Dafür brauchen sie jedoch klare politische Unterstützung. Vereinfachte Genehmigungsverfahren, gezielte Investitionsanreize und ein verlässlicher regulatorischer Rahmen seien entscheidend, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.

Nach Ansicht der Gas- und Wasserstoffwirtschaft zeigen die Umfrageergebnisse, dass die nächste Bundesregierung entschlossene Maßnahmen ergreifen muss, um die Energiewende zu unterstützen. Nur so könne der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft gelingen und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland gesichert werden.

(Quelle: Zukunft Gas/2024)

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