13. Juni 2024 | Die EU-Kommission plant eine H2-Plattform. Die IT-Plattform für Wasserstoff und seine Derivate soll die Transparenz von Angebot und Nachfrage auf dem EU-Markt erhöhen und so Lieferanten und potenzielle Käufer zusammenbringen. Zu diesem Zweck hat die EU eine Ausschreibung in Höhe von 9 Millionen Euro veröffentlicht. Ziel sei es, bis Ende dieses Jahres einen Vertrag mit einem Dienstleister zu unterzeichnen, damit die Plattform Mitte 2025 starten kann.
Am 3. Juni hat die EU-Kommission einen weiteren Schritt zur Förderung des europäischen Wasserstoffmarktes verkündet. Sie plant den Aufbau einer „Matchmaking”-Plattform für Wasserstoff und seine Derivate, die ein klareres Bild der Marktsituation vermitteln soll. Damit will die Kommission Käufer und Lieferanten von H2-Produkten zusammenbringen – lange vor 2030. Durch die Plattform soll nicht nur ein Kontakt zwischen Anbietern und Abnehmern erleichtert werden, sie soll auch dazu beitragen, die Wasserstoffproduktion in der EU zu steigern. Da Elektrolyseurbetreiber für den Bau der Anlagen finanzielle Unterstützung benötigen, die sie in der Regel erst von den Kreditinstituten erhalten, wenn sie langfristige Abnahmeverträge als Sicherheit vorweisen können. So erhofft sich die EU künftig, endgültige Investitionsentscheidungen in Europa zu beschleunigen.
Um einen Dienstleistungsanbieter zu finden, der die IT-Plattform konzipiert, hat die EU-Kommission eine Ausschreibung veröffentlicht. Vom 3. Juni bis zum 12. August ist die Ausschreibung geöffnet. Bis zum Ende des Jahres will die EU-Kommission dann einen Vertrag mit einem Dienstleister unterzeichnen. Bereits Mitte 2025 soll die H2-Plattform an den Start gehen.
Dieser Fördermechanismus ist Teil der Europäischen Wasserstoffbank und soll für fünf Jahre eingerichtet werden.
Europäische Multiprodukt-Plattform
Die Plattform soll nicht nur grünen, sondern auch blauen Wasserstoff sowie seine Derivate abdecken. Außerdem soll es Käufern auch möglichen sein sich darüber mit Wasserstofflieferanten außerhalb von Europa zu verbinden.
Die H2-Plattform soll auf den Erfolgen der AggregateEU-Plattform aufbauen. Diese wurde für die EU-weite Bündelung der Gasnachfrage und den gemeinsamen Einkauf ins Leben gerufen. Die neue Plattform soll speziell auf den Wasserstoffmarkt zugeschnitten sein und sich in Bezug auf Betrieb, Verwaltung und Nutzererfahrung völlig von der AggregateEU unterscheiden. Außerdem soll sie Teil der laufenden Arbeiten der Kommission zur Einrichtung einer europäischen Multiprodukt-Plattform für den gemeinsamen Einkauf strategisch wichtiger Rohstoffe.
Beim Aufbau wolle man direkt mit den Wasserstoffakteuren zusammenarbeiten, heißt es von der EU-Kommission. Die H2-Plattform soll eine ganze Reihe von Dienstleistungen erbringen:
- Die Sammlung und Bewertung der Wasserstoffnachfrage und der Angebote
- Verarbeitung Marktdaten über die Entwicklung der Wasserstoffströme und -preise
- Die Bereitstellung spezifischer „Matchmaking“-Funktionen
- Einschlägige, nicht kommerziell sensible Erkenntnisse für die Öffentlichkeit sichtbar machen
- Die Markttransparenz erhöhen und so Investitionen fördern
- Synergien mit anderen EU-Initiativen und Förderprogrammen erstellen