Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Fit für 55: Europäischer Rat unterzeichnet Gas- und Wasserstoffmarktpaket

Der Europäische Rat hat am 21. Mai ein Gas- und Wasserstoffmarktpaket unterzeichnet. Dieses soll gemeinsame Binnenmarktregeln für erneuerbare Energien, Erdgas und Wasserstoff schaffen. Die Verordnung sieht den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Gasen und die Einführung neuer Gase vor. Die neuen Vorschriften sollen dazu beitragen, den Übergang zu erneuerbaren und kohlenstoffarmen Gasen zu vollziehen, um die Dekarbonisierungsziele der EU zu erreichen. 

von | 23.05.24

Der Europäische Rat in Brüssel
© doganmesut / Adobe Stock #332717406

23. Mai 2024 | Der Europäische Rat hat am 21. Mai ein Gas- und Wasserstoffmarktpaket unterzeichnet. Dieses soll gemeinsame Binnenmarktregeln für erneuerbare Energien, Erdgas und Wasserstoff schaffen. Die Verordnung sieht den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Gasen und die Einführung neuer Gase vor. Die neuen Vorschriften sollen dazu beitragen, den Übergang zu erneuerbaren und kohlenstoffarmen Gasen zu vollziehen, um die Dekarbonisierungsziele der EU zu erreichen.

Das Gas- und Wasserstoffmarktpaket soll Regeln für die Organisation des Erdgasmarktes und des künftigen Wasserstoffmarktes festlegen. Es enthalte Vorgaben für die Wasserstoffinfrastruktur mit spezifischen Regeln für den Transport, die Versorgung und die Speicherung. Die neuen Vorschriften erfordern laut des Europäischen Rats eine integrierte und transparente Netzplanung in der gesamten EU nach dem Grundsatz „Energieeffizienz zuerst“. Die Betreiber von Gas- und Wasserstoffnetzen sollen nun einen 10-jährigen zukunftsorientierten EU-Netzentwicklungsplan erstellen.

Um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu gewährleisten, will die EU ab 2049 keine langfristigen Verträge für fossiles Gas mehr abschließen. Mit den neuen Vorschriften will der Europäische Rat die Verwendung von kohlenstoffarmem Gas aus erneuerbaren Quellen fördern.

Die Mitgliedstaaten wollen Tarifnachlässe und Anreize gewähren, um die Markt- und Systemintegration zu erleichtern, insbesondere für den entstehenden Wasserstoffmarkt. So soll ein gerechter Übergang gewährleisten werden. Dafür soll unter anderem ein freiwilliger Mechanismus eingerichtet werden, um den Wasserstoffmarkt fünf Jahre lang zu unterstützen.

Aktualisierung von 2009

Kunden in abgelegenen Gebieten sollen durch das neue Paket besser vor Energiearmut geschützt werden. Zu den weiteren Maßnahmen der Mitgliedstaaten gehört die Entwicklung einer sogenannten „letzten Instanz“, um die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.

Die Richtlinie wird nun unterzeichnet und dann im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Anschließend haben die Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, um ihre nationalen Rechtsvorschriften an die Bestimmungen der Richtlinie anzupassen. Diese soll aber bereits nach sechs Monaten anwendbar sein.

Das Gas- und Wasserstoffmarktpaket ist Teil des Fit for 55-Paketes und zielt darauf ab, die bestehende Verordnung und die 2009 verabschiedete Richtlinie über Erdgas zu aktualisieren. Das Paket wurde im vergangenen Dezember (2023) vom Rat und vom Europäischen Parlament vorläufig angenommen und enthält detaillierte Pläne für eine neue Wasserstoffnetzbetreibergesellschaft (ENNOH), die unabhängig von den bestehenden Gas- und Stromnetzbetreibern (ENTSOG und ENTSOE) arbeiten soll.

Weitere Informationen
(Quelle: Europäischer Rat/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

H2-Projekte in Ihrer Region

Mehr als 300 Wasserstoff-Projekte in Deutschland und Europa

Hier geht's zur interaktiven Karte

„CO2-neutral und autark“: Wasserstoff-BHKW starten am Hafen Duisburg
„CO2-neutral und autark“: Wasserstoff-BHKW starten am Hafen Duisburg

Rolls-Royce Power Systems und die Duisburger Hafen AG haben ein erneuerbares Energiesystem für das neue Duisburg Gateway Terminal eröffnet. Kernstück sind zwei mtu-Blockheizkraftwerke, die mit 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden – nach Angaben der Unternehmen eine Weltpremiere. Neben den Wasserstoff-BHKW nutzt das Energiesystem am Duisburger Hafen Brennstoffzellen, Batteriespeicher und Photovoltaik.

mehr lesen
Neue Standards für kohlenstoffarmen Wasserstoff verabschiedet
Neue Standards für kohlenstoffarmen Wasserstoff verabschiedet

Die Europäische Kommission hat neue Regeln für kohlenstoffarmen Wasserstoff und Kraftstoffe verabschiedet. Die Standards ergänzen die bestehenden Vorschriften für erneuerbaren („grünen”) Wasserstoff und komplettieren den EU-Rechtsrahmen. Der Regelung zufolge gilt Wasserstoff als kohlenstoffarm, wenn seine Produktion mindestens 70 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verursacht als fossile Referenzbrennstoffe. Branchenverbände wie Hydrogen Europe begrüßen die Rechtssicherheit, kritisieren aber „unverhältnismäßige Berichtspflichten”.

mehr lesen
„Das Verhalten der EU-Kommission grenzt an Arbeitsverweigerung“
„Das Verhalten der EU-Kommission grenzt an Arbeitsverweigerung“

Aus der Wasserstoffwelt kamen zuletzt mehrere Hiobsbotschaften: Konzerne wie ArcelorMittal, LEAG und EWE AG stoppten kurz nacheinander Projekte. Doch Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, warnt vor Pessimismus. Das Problem sei nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern Überregulierung aus Brüssel: Ein „toxischer Technologie-Positivismus” treibe europäische Unternehmen nach China. Im H2Talk stellt der ehemalige EU-Parlamentarier dem seine Vision einer „souveränen Marktwirtschaft” entgegen und zeigt auf, wie Europa industrielle Unabhängigkeit zurückgewinnen kann. Dabei setzt er unter anderem auf weißen Wasserstoff, innovative Start-ups und eine neue Allianz gegen die RED-Kriterien der EU-Kommission.

mehr lesen

H2 Talk

Chatzimarkakis
Sailer
Dohler

Publikationen

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: