Premierminister Narendra Modi und Bundeskanzler Olaf Scholz haben gemeinsam die siebte Runde Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen in Indien geleitet. Auf dieser vereinbarten die beiden Länder eine Wasserstoff-Roadmap. Damit vertiefen Deutschland und Indien ihre seit 2006 bestehende Energiepartnerschaft.
Indien hat aufgrund günstigster Preise für Strom aus erneuerbaren Energien das Potential, global wettbewerbsfähig grünen Wasserstoff herzustellen. Ziel Indiens ist es, sich als ein globaler Hub und wichtiger Exporteur von grünem Wasserstoff zu etablieren. Das Land plant bis 2030 eine Produktionskapazität von fünf Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr aufzubauen.
Deutschland benötigt laut der Nationalen Wasserstoffstrategie bis 2030 zwischen 95 und 130 TWh Wasserstoff pro Jahr – mehr als drei Millionen Tonnen. Davon sollen 50 bis 70 Prozent importiert werden. Dafür schaffe Deutschland in der Zusammenarbeit mit vielen Ländern, die grünen Wasserstoff liefern wollen, die Grundlage – nun auch mit Indien, sagte Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck.
Privatwirtschaft im Fokus der Kooperation
Die neue Roadmap konzentriert sich auf Investitionsanreize für die Privatwirtschaft. Zugleich möchte sie den Austausch von Informationen intensivieren. Eine permanente Arbeitsgruppe im Indo-German Energy Forum (IGEF) soll den Informationsaustausch koordinieren. Schwerpunkte sind:
- Rahmenbedingungen für Produktion und Handel
- Dekarbonisierung schwer zu transformierender Sektoren
- Export und Nutzung von grünem Wasserstoff
Die Verfügbarkeit von kostengünstigem grünem Wasserstoff wird zum entscheidenden Standortfaktor. Besonders die Stahl- und Zementindustrie benötigen für ihre Dekarbonisierung große Mengen. Deswegen haben bereits einige Deutsche Unternehmen wie Thyssenkrupp Nucera und SFC Energy AG bereits nach Indien expandiert. Die deutsch-indische Partnerschaft soll dabei helfen, die Nachfrage der Unternehmen in Deutschland durch eine Kombination aus Importen und nationaler Produktion zu decken.