Wasserstoff ist die Energiequelle der Zukunft und der Bedarf wird hoch sein, vor allem in NRW. Das Bundesland benötigt als Deutschlands größter Stahl-, Chemie- und Kraftwerksstandort künftig große Mengen an Wasserstoff, um den Umbau in Richtung Klimaneutralität zu bewältigen. Nach aktuellen Berechnungen könnte der langfristige Bedarf in Nordrhein-Westfalen zwischen 127 und 177 Terawattstunden pro Jahr liegen – etwa 30 Prozent des gesamtdeutschen Bedarfs.
Genau deswegen packt die Landesregierung das Thema an und ergänzt die eigene H2-Importstrategie mit weiteren Maßnahmen für den H2-Hochlauf. Der 9-Punkte-Plan macht sektorenübergreifende Vorschläge für einen effektiven und schnellen Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Hierzu gehören etwa ein Wasserstoff-Preis-Monitor, der verstärkte Einsatz von Wasserstoff für eine klimagerechte Mobilität oder der Ausbau grüner Leitmärkte für mehr Investitionssicherheit.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur sagte zur Veröffentlichung des 9-Punkte-Plans: „NRW goes klimaneutral. Das ist für uns nicht bloß ein Slogan. Wir arbeiten jeden Tag daran, dass Nordrhein-Westfalen Europas erste klimaneutrale Region wird.“
„Von der Vorbereitung ins Anpacken kommen”
Immer da, wo Elektrifizierung nicht möglich sei, müsse die energieintensive Industrie auf Wasserstoff umstellen, so Neubaur. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft werde seit mehreren Jahren von verschiedensten Akteurinnen und Akteuren vorbereitet. Jetzt gehe es darum, eine neue Phase einzuleiten und von der Vorbereitung ins Anpacken zu kommen. Die Landesregierung müsse jetzt dafür sorgen, dass Anlagen, die in den nächsten Jahren gebaut werden, wirtschaftlich arbeiten können, dass zukünftige Infrastrukturen ausgelastet werden und man auf eine stetig wachsende Nachfrage reagieren könne, erklärte die Klimaschutzministerin.
„Wir müssen von Prototypen hin zur Serienproduktion zukommen – im Idealfall made in Europe. Mit unserem 9-Punkte-Plan verstärken wir diese Dynamik weiter und machen konkrete Vorschläge für den weiteren H2-Hochlauf“, sagte Neubaur zur Veröffentlichung.
Der verstärkte Einsatz privatwirtschaftlicher Instrumente, ein Plus an Markttransparenz und die Mobilisierung von Kapital sind Kern des 9-Punkte-Plans. Darüber hinaus sind Ansätze für eine pragmatische Umsetzung europarechtlicher Vorgaben, die Unterstützung beim Aufbau von Produktionsstandorten und die soziale Akzeptanz Themen.
Die neun Punkte im Einzelnen
- Wasserstoff-Importketten für Nordrhein-Westfalen erschließen: H2-Importkonzept NRW
- Mehr Transparenz in den Wasserstoffmarkt bringen: Wasser-stoffpreis-Monitor für den Mittelstand
- Wasserstoff für den Mittelstand stärker in die Fläche bringen: Einnahmen aus dem Emissionshandel für zusätzliche Wasserstoff-Auktionen nutzen
- Europäische Vorgaben pragmatisch umsetzen: Industriequote für grünen Wasserstoff auf Ebene des Mitgliedsstaates umsetzen
- Verlässliche Rahmenbedingungen für Wasserstoff in der Mobilität: Wasserstoffförderung ausbauen und durch Abbau klima-schädlicher Subventionen gegenfinanzieren
- Genehmigungsverfahren für Wasserstoff-Infrastrukturen beschleunigen: Wasserstoff-Anlagen als im überragenden öffentlichen Interesse definieren
- Aufbau von Produktionskapazitäten für Wasserstoff-Technologien: Förderprogramm mithilfe europäischer Mittel aufsetzen
- Investitionssicherheit schaffen: Grüne Leitmärkte definieren und Potenziale der öffentlichen Beschaffung nutzen
- Kommunikation und Transparenz beim Wasserstoff-Hochlauf stärken: Dialoge fortführen und in der Breite informieren
H2.NRW ist die zentrale Anlaufstelle für alle Themen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft in NRW. Mehr Informationen zum 9-Punkte-Plan oder der H2-Importstrategie finden Sie hier.
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