Zu den Anwendern des Systems zählen laut Meldung von GP Joule Wasserstofflogistiker,-produzenten und Tankstellenbetreiber mit einem eigenen Trailerpark. Mithilfe der vernetzten Steuerung ließen sich einzelne Trailer einsparen, was die Wirtschaftlichkeit des H2-Transports erhöhe. Zudem ermögliche das hy.runner-System eine detaillierte Planung der Wasserstoffverteilung über mehrere Abnahmestandorte. Dabei sei es einfach zu bedienen und an allen Abfüllstandorten einsetzbar.
Die Prozesssteuerung während der Wasserstoff-Befüllung und -Entnahme laufe über den Trailer selbst. Die Idee: Indem der Trailer die einzelnen Sektoren in den Wasserstoffspeichern intelligent ansteuert, soll möglichst viel Wasserstoff in hohem Tempo überströmen. Zudem sei der Trailer mit seiner standardisierten Schnittstelle nun erstmals unabhängig von der Gegenstelle. Darüber hinaus würden alle Betriebsbedingungen sicherheitsgerichtet überwacht, was die Integration in ein Sicherheitskonzept an der Befüll- und Entnahmestelle stark vereinfache.
Damit seien für Befüllung und Entnahme weniger Energie erforderlich, und die Restmengen in den H2-Speichern würden optimal genutzt. Bei einer Speicher-Kapazität von mehr als 1.000 Kilogramm Wasserstoff halbiere sich so die Umschlaghäufigkeit der Trailer im Vergleich zu einer herkömmlichen Gaslieferung. Außerdem müssen Nutzer des Systems an ihren Befüllungs- und Entnahmestandorten weniger Hardware vorhalten.
Effizienterer H2-Transport durch digitale Steuerung
Die intelligente Trailersteuerung hat GP Joule nach eigenen Angaben innerhalb von nur einem Jahr entwickelt. Dabei habe man auf Erkenntnisse aus dem H2-Mobilitätsprojekt eFarm Nordfriesland zurückgreifen können. Auf die Entwicklung eines Prototypen folgten die Standardisierung der Schnittstelle sowie die Erweiterung um eine Sicherheitssteuerung. Die komplette Technik befindet sich in einem 100x50x28 cm großen Kasten, der direkt am Trailer installiert und mit verbauten Sensoren und Aktuatoren verbunden wird.
Das Unternehmen setze sein “hy.runner”-System bereits im Rahmen von Hy.City.Bremerhaven ein. Dort baut GP Joule mit weiteren Partnern ein regionales Wasserstoff-Ökosystem. Der Wasserstoff wird dabei in mobilen Speichern zu einer Tankstelle transportiert und dort bereitgestellt.
„Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden mit diesem Patent noch bessere Lösungen für den Wasserstofftransport anbieten können”, so Geschäftsführerin Melanie Koch. hy.runner demonstriere die „Vorreiterrolle” des Unternehmens aus Schleswig-Holstein bei der Wasserstoffmobilität. Auf der Hydrogen Technology Expo in Hamburg präsentiert GP Joule vom 23. bis 24. Oktober 2024 an Stand 1F60 in Halle 1 sein Angebot zur Realisierung von Wasserstoffprojekten inkl. des neuen Steuerungssystems.