Das neue Flüssigwasserstoff-Messmodul verfügt über vier getrennte Eingangskanäle und unterstützt gängige kryogene Sensoren wie Cernox® und TVO mit wählbaren Messbereichen bis 25 kΩ. Eine Besonderheit ist laut Hersteller die sehr geringe Sensoranregung von nur 7,5 Mikroampere, die eine unerwünschte Eigenerwärmung der Sensoren minimiert. Zudem ermöglicht ein 24-Bit-Wandler zehn Messungen pro Sekunde und Kanal.
Für die Kompensation von Nichtlinearitäten in kryogenen Temperatursensoren bietet das Modul laut Herstellerangaben eine sensorspezifische Linearisierung mit bis zu 32 Kalibrierungspunkten. Diese Funktion soll besonders bei der langfristigen Temperaturüberwachung von Wasserstoffspeichern eine hohe Messgenauigkeit gewährleisten.
Das Q.bloxx A105 CR ist Teil des modularen Q.series X Systems und kann mit weiteren Messmodulen kombiniert werden. Dies ermöglicht nach Angaben von AMC Systeme eine umfassende Überwachung thermischer, mechanischer und elektrischer Parameter in extremen Umgebungen. Haupteinsatzgebiete sind die Temperaturüberwachung von Flüssigwasserstoff-Speichertanks und -Transportbehältern sowie Tests von Wasserstoffbehältern, bei denen das System zur Optimierung der Betriebsbedingungen und Minimierung von Boil-Off-Verlusten beiträgt.
Handling von Flüssigwasserstoff braucht exakte Temperaturbestimmung
Die exakte Temperaturüberwachung spielt besonders beim Umgang mit Flüssigwasserstoff eine kritische Rolle. Dessen Handhabung erfolgt bei Temperaturen von minus 253 Grad Celsius, wobei es auf höchste Messgenauigkeit ankommt. Bereits kleinste Messungenauigkeiten können zu erhöhten Verdampfungsverlusten oder im schlimmsten Fall zu Systemausfällen führen.
Der Markt für kryogene Messtechnik gewinnt mit dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Allein in Deutschland sind bis 2030 Flüssigwasserstoff-Speicher mit einem Gesamtvolumen von über 100.000 Kubikmetern geplant.