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PEM-Elektrolyse: Neuer Katalysator soll Crossover-Effekt verhindern

Tanaka Precious Metal Technologies hat einen Elektrodenkatalysator für PEM-Elektrolyseure entwickelt, der mit einer neuartigen Technologie den gefährlichen Crossover-Effekt verhindern soll. Dabei durchdringt Wasserstoff die PEM-Membran und reagiert auf der Anodenseite mit Sauerstoff. Für den Katalysator hat das japanische Unternehmen am 5. Juni den Technologiepreis 2025 der Catalyst Manufacturers Association Japan erhalten.

von | 17.06.25

Die Tanaka-Katalysatoren sollen den Betrieb von PEM-Elektrolyseuren sicherer machen
Bild: Swen Gottschall/DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT
Crossover-Effekt

Der Katalysator gegen den Crossover-Effekt wirkt laut Tanaka gleichzeitig als Katalysator für die Sauerstoffentwicklungsreaktion und als Gasrekombinationskatalysator. Damit soll er ein wesentliches technisches Problem der PEM-Elektrolyse lösen: den Wasserstoff-Crossover. Dabei durchdringt der an der Kathode entstehende Wasserstoff die Protonenaustauschmembran (PEM) und kann auf der Anodenseite mit Sauerstoff reagieren. Darin liegt eine potenzielle Explosions- oder Brandgefahr.

Bisher reduzieren Hersteller dieses Risiko durch dickere Membranen. DIes erhöhe laut Tanka jedoch den elektrischen Widerstand und mindere die Effizienz. Der Katalysator aus Japan soll daher die Wasserstoffkonzentration auf der Anodenseite reduzieren und so den Crossover-Effekt verhindern. Gleichzeitig ermöglicht er den Einsatz dünnerer Membranen, was die Elektrolyse sicherer und effizienter machen soll.

Crossover-Effekt durch Katalysator verhindern

Der Doppelfunktionskatalysator wird bereits industriell produziert und ist für Anwendungen in Japan und international verfügbar. Die PEM-Elektrolyse gilt derzeit als Schlüsseltechnologie für Anwendungen, bei denen überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien für die Wasserstoffproduktion zum Einsatz kommt.

Tanaka ist nach eigenen Angaben gemessen am Volumen der gehandelten Edelmetalle Marktführer in Japan. Die Unternehmensgruppe beschäftigt 5.591 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen konsolidierten Nettoumsatz von 846,9 Milliarden Yen (rund 5,2 Milliarden Euro). In Deutschland forschen ebenfalls mehrere Metallurgie-Unternehmen an PEM-Katalysatoren, etwa Heraeus Precious Materials aus Hanau.

Crossover-Effekt

Quelle: Tanaka Precious Materials

 

(Quelle: Tanaka Precious Materials/2025)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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