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Start-up erhält Millioneninvestition für innovative H2-Zertifizierung

Atmen, ein Start-up für die Zertifizierung von Wasserstoff und E-Fuels mit Sitz in München, hat in einer Finanzierungsrunde 1,3 Mio. € erhalten. Das früher unter dem Namen "Point Twelve" bekannte Unternehmen nutzt IoT und SaaS, um grünen Wasserstoff für energieintensive Unternehmen dynamisch und automatisiert zu zertifizieren. Damit habe seine Technologie laut den Investoren das Potenzial, zum neuen Standard der Branche zu werden.

von | 16.01.24

Unternehmensgründer:innen Erika Degoute, Flore de Durfort und Quentin Cangelosi
© Atmen
Atmen

16. Januar 2024 | Atmen, ein Start-up für die Zertifizierung von Wasserstoff und E-Fuels mit Sitz in München, hat in einer Finanzierungsrunde 1,3 Mio. € erhalten. Das früher unter dem Namen „Point Twelve“ bekannte Unternehmen nutzt IoT und SaaS, um grünen Wasserstoff für energieintensive Unternehmen dynamisch und automatisiert zu zertifizieren. Damit habe seine Technologie laut den Investoren das Potenzial, zum neuen Standard der Branche zu werden.

Die Atmen-Finanzierungsrunde führte Revent an, ein Investmentfonds aus Berlin, der sich auf europäische Start-ups aus der Gesundheits- und Klimabranche spezialisiert hat. Weitere Investitionen kamen u. a. von der Berliner Kapitalgesellschaft Vireo Ventures sowie der Münchner Initiative UnternehmerTUM.

‍Die Software von Atmen bietet nach Angaben des Unternehmens präzise, transparente und skalierbare Zertifizierungsprozesse, die insbesondere für energieintensive Industrien mit hohem Bedarf an grünem Wasserstoff interessant seien. Mit den nun akkumulierten Finanzmitteln wollen die drei Gründungsmitglieder „veraltete, manuelle und unvorhersehbare Zertifizierungsprozesse durch einen rationalisierten, automatisierten Ansatz“ ersetzen.

Automatisierte Zertifizierung für eine grünere Industrie

Zunächst will Atmen sich auf die Zertifizierung von grünem Wasserstoff und E-Fuels konzentrieren. Der Grund: Aktuell sind mehrere EU-Vorschriften in Vorbereitung, die einen Mindestanteil von grünem Wasserstoff in der Produktion vorschreiben. Dazu zählt die im Oktober 2023 verabschiedete Richtlinie für erneuerbare Energien RED III, die bis 2030 eine Quote von 42 % vorsieht. Hinzu kommen finanzielle Mechanismen wie das EU-Emissionshandelssystem und der Mechanismus zur Anpassung der Kohlenstoffgrenze.

Diese Vorschriften sowie mögliche Strafen für den Fall, dass bis 2030 nicht genügend emissionsreduzierte Kraftstoffe in Sektoren wie der See- und Luftfahrt verwendet werden, sollen für Industrieunternehmen einen zwingenden wirtschaftlichen Faktor zum Umstieg darstellen. Allerdings müssen Abnehmer von emissionsarmen Alternativen wie grünem Wasserstoff sicher sein, dass ihr erworbener Wasserstoff tatsächlich „grün“ ist. Dies sollen Zertifikate garantieren. Allerdings gibt es viele verschiedene Zertifikate unterschiedlicher Anbieter. Hier setzt die Technologie von Atmen an.

Mit der Technologie des Unternehmens können Wasserstoffproduzenten die Nachhaltigkeitszertifizierung schon in die erste Entwurfsphase ihrer Produktion und Lieferketten integrieren. Darüber hinaus kooperiert das Unternehmen mit Partnern aus der Industrie, um den Digitalen Produktpass als Norm für Wasserstoff und E-Fuels zu fördern. Auch weitere Technologien zur Einhaltung der neuen EU-Vorschriften sind in Planung. ‍Zu den wichtigsten Partnern von Atmen zählen der französische Wasserstoffproduzent Lhyfe sowie der deutsche Zertifizierer TÜV Nord.

‍Digitaler Produktpass für Wasserstoff

Der digitale Produktpass erfasst Daten zum Herstellungsprozess des Wasserstoffs und ermöglicht einen Datenaustausch zwischen Unternehmen in der Lieferkette sowie Behörden und Verbrauchern. Damit will Atmen insbesondere Herstellern von Wasserstoff und E-Fuels die Einhaltung der sich ändernden Vorschriften und weltweit konkurrierenden Zertifizierungsstandards erleichtern.‍ Henrik Grosse Hokamp vom neuen Haupt-Investor Revent erklärt: „Solange die Kohlenstoffintensität nicht kontinuierlich verfolgt und zertifiziert wird, können Hersteller ihre Zielerreichung nicht nachweisen und die Dekarbonisierung von Produkten kann nicht gefördert werden.“

Mit der nun erfolgten Finanzierung sei Atmen gut aufgestellt, um seine neuartige Zertifizierungsplattform auf den Markt zu bringen und den Übergang zu einer wasserstoffbasierten Wirtschaft zu unterstützen. Sven Heiligtag vom Mit-Investor Vireo Ventures gab an, dass die Technologie von Atmen das Potenzial habe, zum „branchenweit führenden Standard in diesem Bereich zu werden.“  Flore de Durfort, Mitgründerin und CEO von Atmen, resümiert:

„Wir befinden uns an einem Wendepunkt in der Art und Weise, wie die Industrie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen verifiziert. Wasserstoff und E-Fuels sind ein Kernstück der industriellen Dekarbonisierung, aber auch die ersten energieintensiven Produkte, bei denen der Druck und die Komplexität, die Dekarbonisierung nachzuweisen und zu zertifizieren, so akut sind.“

Weitere Informationen zu den Dienstleistungen von Atmen auf der Unternehmenswebsite
(Quelle: Atmen/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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