CertifHy 3 wird europaweit harmonisierte Herkunftsgarantieregelungen (GOs) einführen. Anknüpfend an bisherige CertifHy-Arbeiten wird Phase 3 AIB bei der Entwicklung eines Zertifizierungssystems für erneuerbaren Wasserstoff unterstützen. AIB entwickelt Zertifizierungssysteme im Gas- und Energiebereich in ganz Europa. Das System für Wasserstoff wird im Rahmen der neu gegründeten Gas-Scheme-Gruppe (GSG) entwickelt und wird im Einklang stehen mit RED II Art. 19, der aktualisierten Norm CEN-EN 16325 und den allgemeinen Anforderungen des AIB an Herkunftsnachweisen sowie anderen Zertifikaten (AIB EECS-Standard).
Das Wasserstoff-Programm wird in drei Mitgliedstaaten erprobt: Belgien (Flandern und Wallonien), Österreich und den Niederlanden. Durch ein eECS-konformes Wasserstoff-GO-System wird Flexibilität auf nationaler Ebene möglich bleiben, häufig auch die nationalen Gesetze und Anforderungen eingehalten werden müssen. Deswegen findet die Pilotphase auf Ebene dreier Mitgliedsstaaten statt. So kann aus den Problemen, die auf lokaler Ebene auftreten könnten, gelernt werden und neuer Input für eine Aktualisierung des GSG gegeben werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden ebenfalls mit der neu gegründeten Arbeitsgruppe 5 von CertifHy und dem Pentalateral Energy Forum geteilt.
Aufgaben der Arbeitsgruppen
Fünf Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Ausarbeitung der GOs.
Arbeitsgruppe 1: Erarbeitung des Herkunftsnachweissystems im Ganzen. Dies beinhaltet Informationen darüber, wie andere GOs arbeiten, welche Dokumente benötigt werden, etc. Aufgabe der Arbeitsgruppe 1 ist demnach sicherzustellen, dass das vorgeschlagene System im Einklang mit aktuellen und künftigen Richtlinien steht.
Arbeitsgruppe 2: Zusammenstellen von praktischem Input von Nutzern der GO (Wasserstoff-Produzenten), um herauszufinden, ob die jeweilige Wasserstoffproduktion als grün ausgezeichnet werden kann. Die Arbeitsgruppe definiert die Richtlinien, die eine Wasserstoff-Produktion erfüllen muss.
Arbeitsgruppe 3: Stellt die Informationen zusammen, die Wasserstoff-Nutzer über die GO wissen müssen. Die Arbeitsgruppe definiert Endnutzer-Erwartungen an eine Green Hydrogen GO.
Arbeitsgruppe 4: Sicherstellung, dass das GO System mit den aktuellen und künftigen Richtlinien im Einklang steht. Dies beinhaltet z.B. die Ausarbeitungen der RED II.
Arbeitsgruppe 5: Unterstützung der Mitgliedsstaaten zur Implementierung des Wasserstoff-GO-Systems sowie bei grenzüberschreitendem Handel.
Weitere Informationen zu den Arbeitsgruppen
Kooperation mit Marokko
Außerhalb der EU-Grenzen wird eine Kooperation mit dem marokkanischen Ministerium für Energie, Bergbau und Umwelt eingerichtet. Ziel ist die Einführung eines grenzüberschreitenden GOs für Wasserstoff. Die gewonnenen Erkenntnisse dieses Pilotprojekts wird CertifHy innerhalb der MENA-Wasserstoffallianz nutzen, um so ein abgestimmtes Wasserstoff-Herkunftsnachweis-Programm mit der MENA-Region zu schaffen.