Italien entwickelt sich aktuell zu einem der am schnellsten wachsenden Wasserstoffmärkte Europas. Das Land ist dabei, über 50 „Hydrogen Valleys” aufzubauen. In den „Hydrogen Valleys” kommen die Enapter AEM-Elektrolyseure zum Einsatz. Nachdem im ersten Quartal 2024 bereits zwei Bestellungen über insgesamt vier AEM Nexus aus Italien bei dem Elektrolyseurhersteller eingegangen sind, folgten nun zwei weitere Bestellungen.
Einen 1-Megawatt-Elektrolyseur hat die Firma Cogne Acciai Speciali SpA bei Enapter bestellt. Der Hersteller von Langprodukten aus Edelstahl und Nickellegierungen will den vor Ort produzierten Wasserstoff vor allem für Prozesswärmeanwendungen nutzen. Den AEM Nexus 1000 Multicore will Cogne in der Anlage im Aostatal mit Solar- und Wasserkraft betreiben.
Die zweite Bestellung kam von der Sangraf International, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Sanergy Group Limited. Der Hersteller von Graphitelektroden für Schmelzprozesse hat zwei Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 1,5 MW bestellt. So will das Unternehmen den Erdgasanteil in seinen Produktionsprozessen um 10 Prozent reduzieren. Im Sangrafs Werk in der Gemeinde Narni entsteht eine Wasserstoff-Produktion mit angeschlossener 2,6 MWp Photovoltaik-Anlage. Dieses Projekt ist Teil der Initiativen der Muttergesellschaft zur Unterstützung der Dekarbonisierung der Stahl- und neuen Energieindustrie.
Italienischer Wasserstoffhochlauf
Das Aostatal und die Gemeinde Narni gehören zu den insgesamt 52 staatlich geförderten „Hydrogen Valleys“, die derzeit in ganz Italien entstehen. Nach den jüngsten Auftragseingängen hat Enapter somit bereits Bestellungen über insgesamt sieben AEM-Multicore mit einer Gesamtleistung von 6,5 MW für unterschiedliche Hydrogen-Valley-Projekte in Italien erhalten.
Die italienische Regierung treibt den Einsatz von Wasserstoff in zahlreichen Anwendungen mit hoher Dynamik voran. Der Nationale Aufbau- und Resilienzplan Italiens (PNRR) sieht Gesamtinvestitionen für die Entwicklung der Wasserstofflieferkette in Höhe von rund 3,6 Milliarden Euro vor, von denen 500 Millionen Euro für die Schaffung der „Hydrogen Valleys”
bestimmt sind. In mehreren Regionen sind bereits Projekte für die Erzeugung von grünem Wasserstoff gestartet, darunter der Bau von Wasserstofftrassen, Wasserstoffproduktionsanlagen und Wasserstofftankstellen.
Jürgen Laakmann, CEO von Enapter, sagte zu den neuen Aufträgen: „Industrieunternehmen, Infrastrukturdienstleister sowie Länder und Regionen setzen verstärkt auf Energieautarkie und die dezentrale Produktion von grünem Wasserstoff. Vor allem die hohe Flexibilität in Kombination mit Sonnen- und Windenergie und der Verzicht auf teures Iridium sprechen für unsere patentierte AEM-Technologie.“