Laut BASF handelt es sich bei der am 17. März in Betrieb genommenen Anlage um den größten PEM-Elektrolyseur Deutschlands. Die Anlage umfasst 72 Stacks und habe das Potenzial zur Reduktion der Treibhausgasemissionen von bis zu 72.000 Tonnen pro Jahr. Der Chemiekonzern wolle mit dem Betrieb der Anlage Erfahrung sammeln, die zur Transformation des Stammwerks beitragen soll.
Nach zweijähriger Bauzeit erfolgte die Einweihung im Beisein von Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität von Rheinland-Pfalz, sowie Udo Philipp, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Philipp freute sich bei der Einweihung, dass „die Bemühungen der Bundesregierung für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland Früchte tragen”. Er bezeichnet das Projekt als „Leuchtturmprojekt für die Integration von Wasserstoff in einen Chemie-Produktionsstandort” und als „wichtigen Vorreiter zur Erreichung unserer Klimaziele”.
Der in Kooperation mit Siemens Energy errichtete Wasserelektrolyseur integriert sich vollständig in die Produktions- und Infrastruktursysteme des Standorts. Diese Einbindung in das Produktionsumfeld bezeichnet der Chemiekonzern als weltweit einzigartig.
Grundstein für CO2-reduzierte Chemieprodukte
Die emissionsfreie Wasserstoffherstellung mit Strom aus erneuerbaren Quellen bildet den Grundstein für den Markthochlauf chemischer Produkte mit reduziertem CO₂-Fußabdruck. Der grüne Wasserstoff fließt direkt in das H₂-Verbundnetz des Standorts und steht den Produktionsanlagen als Rohstoff zur Verfügung. BASF plant zudem, den Wasserstoff für Mobilitätsanwendungen in der Metropolregion Rhein-Neckar bereitzustellen.
Alexander Schweitzer, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, bezeichnet die Inbetriebnahme als „Meilenstein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Rheinland-Pfalz, Deutschland und Europa”. Das Projekt zeige, wie die Transformation der energieintensiven chemischen Industrie gelingen kann – „innovativ, nachhaltig und international wettbewerbsfähig”.

Der 54-MW-Elektrolyseur (© BASF SE)
Die Projektförderung erfolgte durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit dem Land Rheinland-Pfalz mit bis zu 124,3 Millionen Euro. Das Land Rheinland-Pfalz steuerte davon 37,3 Millionen Euro bei. BASF investierte rund 25 Millionen Euro. Das Projekt „Hy4CHem” wurde im Rahmen des IPCEI Wasserstoff ausgewählt und später als Einzelprojekt gefördert.
Wasserstoff findet am Standort vielfältige Anwendungen, etwa bei der Herstellung von Ammoniak und Methanol oder bei der Produktion von Vitaminen. Bisher produziert BASF Wasserstoff in Ludwigshafen hauptsächlich mittels erdgasbasierter Dampfreformierung oder nutzt ihn als Kopplungs- und Nebenprodukt. Mit dem neuen Elektrolyseur vollzieht das Unternehmen einen wichtigen Schritt bei der Technologieumstellung der Wasserstoffproduktion.