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Aus für SOFC: Bosch stellt stationäre Brennstoffzellen ein

Am 20. Februar hat der Technologiekonzern Bosch bekannt gegeben, dass er die Entwicklung von Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) beendet. Das Unternehmen will seinen Fokus nun auf die Entwicklung von PEM-Elektrolyse-Stacks für die Wasserstofferzeugung richten. Der Grund dafür sei, dass sich die Marktnachfrage anders entwickelt habe als erwartet. Von der Entscheidung sind 550 Mitarbeiter betroffen, heißt es von Bosch.

von | 24.02.25

Bosch investierte vor eineinhalb Jahren noch eine Milliarde Euro in die Wasserstofftechnologie
© Bosch
Bosch stellt SOFC-Entwicklung ein

Sieben Jahre nachdem Bosch mit der Serienentwicklung von SOFC-Brennstoffzellen zur dezentralen Energieversorgung begonnen hat, wird nun die Sparte eingestellt. Der Konzern wolle sich künftig auf die Entwicklung und Produktion von PEM-Elektrolyse-Stacks konzentrieren.

„Angesichts volatiler Marktentwicklungen müssen wir als Unternehmen unsere Kräfte bündeln und unser Portfolio fokussieren.”, sagte Dr. Thomas Pauer, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Bosch Power Solutions.

Die Marktnachfrage entwickelte sich anders als erwartet. Kunden fragen verstärkt Systeme höherer Leistungsklassen mit CO₂-Abscheidung nach, heißt es in der veröffentlichten Pressemeldung. Die Wasserstoff-Verstromung habe in Europa, besonders in Deutschland, noch keine ausreichende Priorität. Diese Faktoren erhöhen den Entwicklungsaufwand, reduzieren die Wirtschaftlichkeit und führten letztendlich zur Neuausrichtung von Bosch.

550 Stellen entfallen

Von dieser Neuausrichtung seien 550 Mitarbeitende aus dem Brennstoffzellenbereich betroffen, hauptsächlich in Deutschland. Bosch suche nach sozialverträglichen Lösungen für die Beschäftigten. Einige der Mitarbeitenden sollen zukünftig im Elektrolyse-Bereich tätig sein.

Der Konzern sehe Wasserstoff weiterhin als wichtigen Energieträger und als ein strategisches Wachstumsfeld. Für die regenerative Erzeugung müssten weltweit in großem Umfang Elektrolyse-Anlagen mit leistungsfähigen Stacks aufgebaut werden. Darauf wolle sich Bosch nun fokussieren. Bosch erwarte laut eigenen Angaben bis 2030 Milliardenumsätze mit Wasserstoff-Technik. Die weltweite Elektrolyse-Kapazität soll bis 2030 auf 100 bis 170 Gigawatt steigen. Der globale Markt für Elektrolyseure könnte dann ein Volumen von 37 Milliarden Euro erreichen. Das Unternehmen plane den Markteintritt seines Elektrolyse-Stack noch 2025.

Der Konzern hat in den vergangenen zehn Jahren die SOFC-Technologie mit Partnern entwickelt und in über 100 Pilotanlagen getestet. Die Forschung an den Brennstoffzellen soll Teil der Konzernforschung bleiben. Die Entwicklung mobiler Wasserstoffanwendungen soll weiter laufen.

Die Technologiepartnerschaft mit Ceres Power will der Technologiekonzern beenden. Bosch wolle sich aus dem Aufsichtsrat zurückziehen und prüfe den Verkauf seiner Minderheitsbeteiligung.

 

(Quelle: Bosch/2025)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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