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Baden-Württemberg stärkt Wasserstoffpartnerschaft mit Schottland

Mit einer rund 40-köpfigen Delegation ist die Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, nach Glasgow gereist, um neue Kooperationsfelder im Wasserstoffbereich zu identifizieren.

von | 01.12.22

Die beiden Wirtschaftsminister:innen Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Ivan McKee unterzeichnen den gemeinsamen MoU
(Quelle: e-mobil BW GmbH / Heike Passauer)

01. Dezember 2022 | Mit einer rund 40-köpfigen Delegation ist die Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, nach Glasgow gereist, um neue Kooperationsfelder im Wasserstoffbereich zu identifizieren.

Die Wirtschaftsministerin nimmt die Reise zum Anlass, um im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein „Memorandum of Understanding“ mit Schottland zu unterzeichnen. Damit sollen unter anderem in den Bereichen erneuerbare Energien, Wasserstoff und Dekarbonisierung von Industrieprozessen weitere gemeinsame Aktivitäten vorangebracht werden.

„Die Produktion, der Transport und der Einsatz von grünem Wasserstoff werden zunehmend zum Standortfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Regionen, so auch von Baden-Württemberg. Zuverlässige Partnerschaften mit Weltregionen, mit denen wir gemeinsame Vorstellungen von einem verantwortungsvollen Wirtschaften teilen, sind essentiell für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg“, betonte Hoffmeister-Kraut zum Auftakt der Reise.

Für die Beziehung zum Vereinigten Königreich hatte die Wirtschaftsministerin Anfang 2020 eine spezielle Partnerschaftsinitiative BW-UK gegründet. Als Partner in der „Under2Coalition“ und anderen internationalen Netzwerken teilen Schottland und Baden-Württemberg gemeinsame Werte und Interessen beim nachhaltigen Schutz von Umwelt, Menschen und Wohlstand.

Schottland wird Großexporteur von Wasserstoff

Ivan McKee, schottischer Minister für Wirtschaft, Handel, Tourismus und Unternehmen zur Rolle seines Landes in der Wasserstoffproduktion:

„Wir sind fest entschlossen, eine Schlüsselrolle bei der Deckung des wachsenden Wasserstoffbedarfs von Importländern wie Deutschland zu spielen. Unser riesiges Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien, unsere lange Geschichte der Energieerzeugung und unsere Nähe zum europäischen Festland machen uns zu einem idealen Partner, um die langfristige Versorgungssicherheit Europas mit grünem Wasserstoff zu gewährleisten.

 

Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten, um Wissen auszutauschen, den Sektor zügig zu entwickeln und das Wachstum des globalen Wasserstoffmarktes zu fördern. Die Unterzeichnung unserer Absichtserklärung unterstreicht dies.“

Im Mittelpunkt der Wirtschaftsdelegationsreise nach Schottland steht der Austausch mit schottischen Fachleuten zu aktuellen Technologietrends und Perspektiven in den Themenfeldern Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie. Ziel der Reise ist die Initiierung und Vertiefung von Kontakten zwischen relevanten Akteuren in Baden-Württemberg und Schottland sowie die Identifikation von Möglichkeiten zur technologischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Wasserstoff Win-Win-Situation

Schottland hat die natürlichen Ressourcen und die politische Zielvorstellung, bei der Produktion von grünem Wasserstoff für den heimischen Gebrauch und für den Export nach Europa weltweit führend zu werden. Die schottischen Küsten bieten großes Potenzial im Bereich der Windkraft, aber auch bei Wellen- und Gezeitenkraftwerken. Mit zahlreichen Pilot- und Demonstrationsanlagen ist Schottland dabei, diese Bereiche zu skalieren.

Die Wertschöpfungskette in Baden-Württemberg hingegen bietet zahlreiche Chancen sowohl für die vorgelagerte Bereitstellung von Komponenten zur Wasserstoffproduktion als auch für den nachgelagerten Vertrieb.

„Die Partnerschaft mit Schottland ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Baden-Württemberg kann Technologien für die Herstellung von grünem Wasserstoff zur Verfügung stellen, der anschließend auch zu uns geliefert wird“, so Hoffmeister-Kraut. Das Thema Wasserstoff erfahre aktuell vor dem Hintergrund der durch den russischen Angriffskrieg verursachten Energiekrise und der Versorgungssicherheit eine neue Dynamik, so die Ministerin.

 

Um eine klimafreundliche, resiliente und diversifizierte Energieversorgung zu gewährleisten, werde grüner Wasserstoff mittelfristig, neben der Energieeffizienz, den erneuerbaren Energien und der Elektrifizierung zur vierten Säule der Energiewende werden. „Die Chancen, die sich durch eine Zusammenarbeit mit unseren schottischen Partnern für beide Seiten ergeben, wollen wir zielgerichtet und langfristig nutzen. Wie dies optimal gelingen kann, werden wir in Glasgow besprechen“, erläuterte die Wirtschaftsministerin.

Auch Minister McKee begrüßt den Besuch der Wirtschaftsdelegation aus Baden-Württemberg:

„Ich freue mich, Frau Ministerin Hoffmeister-Kraut und ihre Wirtschaftsdelegation in Schottland begrüßen zu dürfen, um mehr über die Wasserstoffambitionen und die Expertise Baden-Württembergs im Maschinen- und Anlagenbau zu erfahren und unseren deutschen Freunden aus erster Hand zu zeigen, wie wir Schottland zu einem bedeutenden Wasserstoffexporteur machen wollen.“

Die Wirtschaftsdelegationsreise wurde organisatorisch und konzeptionell von Baden-Württemberg International und e-mobil BW im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus vorbereitet. Die mitreisenden Unternehmen haben die Möglichkeit, auf zwei weiteren Reisetagen in Aberdeen weitere schottische Wasserstoff-Projekte kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

9 Mrd. € Umsatz möglich

In der Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie in Baden-Württemberg könnte 2030 ein Umsatz von bis zu 9 Mrd. € entstehen.

Wesentliche Anknüpfungspunkte stellen hierbei die Wasserstoffstrategie des Landes Baden-Württemberg und die bei der Landesagentur e-mobil BW angesiedelte Plattform H2BW dar. Darüber hinaus bietet das ebenfalls von der e-mobil BW koordinierte Cluster Brennstoffzelle BW wichtige Anknüpfungspunkte für die Kooperation mit Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft.

 

(Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden Württemberg/2022)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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