Mit dem Eintritt des Hafens Anwerpen-Brügge in das Netzwerk Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V. könnte ein neuer Importkorridor für klimafreundliche Energieträger entstehen, der von der Nordsee bis ins Ruhrgebiet reicht. Denn mit Anwerpen-Brügge, Duisburg und Rotterdam sind nun bereits drei wichtige Hafenstandorte in der Hy.Region.Rhein.Ruhr vertreten. Das inzwischen über 50 Mitglieder zählende Netzwerk will diese strategische Position nutzen, um den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen.
„Durch die Bündelung der Kräfte unserer Mitgliedshäfen – Duisburg, Rotterdam und nun auch Antwerpen-Brügge – schaffen wir ein starkes Fundament zur Positionierung der Region Rhein-Ruhr als zentrale Drehscheibe in Europas Wasserstoffwirtschaft“, so Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklung Duisburg Business & Innovation GmbH.
Der Hafen Antwerpen-Brügge bringt dabei nicht nur seine maritime Infrastruktur ein, sondern auch jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit chemischen Produkten. Diese Expertise soll nun für den Aufbau einer Wasserstoff-Importinfrastruktur genutzt werden, wobei die direkte Verbindung ins Ruhrgebiet über Rotterdam und Duisburg eine Schlüsselrolle spielt. Noch in diesem Jahrzehnt wolle der Hafen erste Wasserstoff-Derivate umschlagen, erklärte Richard Schroeter, Port Representative Germany & Switzerland. Im März 2023 hatte der französische Chemiekonzern Air Liquide hier Pläne zum Bau einer Anlage zur Umwandlung von Ammoniak in Wasserstoff und Stickstoff, eines sogenannten Ammoniak-Crackers, bekanntgegeben.
Trinationaler Importkorridor für die Energiewende
Das Netzwerk Hy.Region.Rhein.Ruhr vereint wichtige Akteure der Wasserstoffwirtschaft. Dazu zählen Energieversorger, Technologieunternehmen, Logistiker und Forschungseinrichtungen. Mit dem Beitritt des Hafens Antwerpen-Brügge gewinnt es nun an Internationalität – ein entscheidendes Element für den Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffwirtschaft.
Die mögliche Bedeutung der neuen Import-Achse unterstrich auch duisport-CEO Markus Bangen: „Durch die Zusammenarbeit mit den Häfen Antwerpen-Brügge und Rotterdam wollen wir eine starke Wasserstoffinfrastruktur schaffen, die grenzüberschreitend funktioniert und den Unternehmen in unserer Region einen entscheidenden Vorteil verschafft.”
Die trinationale Zusammenarbeit in Sachen Wasserstoff steht auch im Vordergrund eines aktuellen 5-Punkte-Plans der nationalen Wasserstoffräte von Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Sie hatten sich im Mai zu einer engeren Zusammenarbeit zusammengeschlossen.
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