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Bosch ermöglicht fast vollständige Platin-Rückgewinnung aus Stacks

Die Robert Bosch GmbH hat bekannt gegeben, dass sie das Platin aus Brennstoffzellen-Stacks fast vollständig zurückgewinnen können. Das Unternehmen hat den ersten Vertrag mit Rückkaufoption von Stacks mit dem Mobilitätsanbieter Hylane abgeschlossen. Das zurückgewonnene Platin soll dann in neue Bosch-Stacks eingesetzt werden.

von | 31.10.23

Fertigung des Fuel Cell Power Moduls (FCPM) im Werk Feuerbach
Quelle: Robert Bosch GmbH
Bosch Brennstoffzelle Feuerbach

31. Oktober 2023 | Die Robert Bosch GmbH hat bekannt gegeben, dass sie das Platin aus Brennstoffzellen-Stacks fast vollständig zurückgewinnen kann. Das Unternehmen hat den ersten Vertrag mit Rückkaufoption von Stacks mit dem Mobilitätsanbieter Hylane abgeschlossen. Das zurückgewonnene Platin soll dann in neue Bosch-Stacks eingesetzt werden.

Bei dem Technologieunternehmen ist nach der gestarteten Serienproduktion der Startschuss für den Recycling-Plan von Brennstoffzellen-Stacks gefallen. In Brennstoffzellen sind sogenannte Platingruppenmetalle (PGM) verarbeitet. Dazu zählen neben Platin auch Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium – wertvolle Rohstoffe, deren Rückgewinnung sich besonders lohnen. Platin lässt sich fast vollständig, zu mindestens 95 %, aus Brennstoffzellen-Stacks zurückgewinnen. Daher verfolgt Bosch das Ziel, Stacks am Laufzeitende zurückzukaufen.

„Mit Recycling machen wir die Stacks wirtschaftlicher und reduzieren zugleich die beim Abbau von Platin entstehenden CO2-Emissionen“, sagte Thomas Pauer, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Powertrain Solutions. „Wir schaffen bereits jetzt die Voraussetzungen, um seltene Rohstoffe wie Platin zurückzubekommen. Unseren Schätzungen nach müssen spätestens 2030 relevante Mengen an Brennstoffzellen recycelt werden“, erklärt Pauer.

Ein erster, wichtiger Schritt für Vertragsmodelle mit Rückkaufoption ist laut Bosch der Vertrag mit dem Mobilitätsanbieter Hylane, der den Rückkauf von Brennstoffzellen-Stacks am Laufzeitende regelt. Das Start-up aus Köln vermietet Wasserstoff-Lkw unter anderem mit Antriebssystemen von Bosch. Das Vertragsmodell könnte langfristig als Blaupause für weitere dienen. Die Stacks werden bei einem Drittanbieter recycelt. Das zurückgewonnene Platin verwendet Bosch im darauffolgenden Produktionsprozess dann für neue Hylane-Stacks.

Platin-Rückgewinnung reduziert CO2-Emissionen

Bosch hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 15 % der CO2-Emissionen einzusparen, die in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (sogenannter Scope 3) entstehen. Das Unternehmen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich der Kreislaufwirtschaft. So hat das Unternehmen Lösungen entwickelt, um Platin umweltschonender zurückzugewinnen – und hierfür über 20 Patentfamilien angemeldet.

Nicht nur am Ende des Produktlebenszyklus steht Ressourcenschonung im Fokus: Bereits im Betrieb sollen künftig Lebensdauer und Funktionalität der Komponenten in Brennstoffzellen sowie in Elektrolyse-Stacks durch Digitale Zwillinge überwacht werden. Dadurch lassen sich Wartung, Instandsetzung und Recycling vorausschauend planen.

Ob in der Medizin oder der Automobilindustrie, Platin ist ein gefragter Rohstoff in vielen Bereichen. Im Automobilsektor findet Platin nicht nur in Brennstoffzellen-Stacks Verwendung, sondern auch in Abgasreinigungssystemen von Verbrennungsmotoren oder Lambdasonden. Einer Studie der Deutschen Rohstoffagentur von 2021 zufolge könnte der weltweite Platinbedarf bis 2040 um rund 20 % gegenüber der Produktion von 2018 steigen. Bei Brennstoffzellen-Stacks in mobilen Anwendungen macht allein der Einsatz von Platin über 80 % des CO2-Fußabdrucks der Stacks aus.

(Quelle: Robert Bosch GmbH/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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