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Daimler und Volvo starten Pilotproduktion von Brennstoffzellen

Cellcentric hat an seinem Standort in Esslingen eine Pilotfertigung für Brennstoffzellensysteme eröffnet. Damit geht das Joint Venture von Daimler Trucks und Volvo Group einen weiteren Schritt in Richtung Serienfertigung. Bis Ende des Jahrzehnts sollen am neuen Standort Brennstoffzellen für Langstrecken-Trucks in Masse produziert werden.

von | 02.07.24

Fertigung von Brennstoffzellensystemen für LKW
© Cellcentric
Cellcentric

2. Juli 2024 | Cellcentric hat an seinem Standort in Esslingen eine Pilotfertigung für Brennstoffzellensysteme eröffnet. Damit geht das Joint Venture von Daimler Trucks und Volvo Group einen weiteren Schritt in Richtung Serienfertigung. Bis Ende des Jahrzehnts sollen am neuen Standort Brennstoffzellen für Langstrecken-Trucks in Masse produziert werden.

Die neue Fertigungsstätte in Esslingen-Pliensauvorstadt beschrieb Cellcentric als „idealen Standort für die Produktion von Brennstoffzellensystemen“. Den mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen hier nach Angaben des Unternehmens rund 10.300 m² Produktions- und Logistikfläche sowie Büro- und Verwaltungsräume zur Verfügung. Das Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße 10 gehört zum Greenfield Gewerbepark Esslingen.

Lars Johansson, Chief Commercial Officer und Chief Organizational Officer der cellcentric GmbH & Co. KG, erklärte bei der Eröffnung die Strategie des 2021 gegründeten Joint Ventures. Zwar handle es sich bei der Brennstoffzellen-Technologie um eine „praxiserprobte Lösung für den emissionsfreien Langstrecken-Schwerlastverkehr“, allerdings fehle es an einer „Fertigung im industriellen Maßstab”:

„Genau darin liegt aber der Schlüssel, um Skaleneffekte zu erzielen, die TCO zu optimieren und cellcentric langfristig eine solide Wettbewerbsposition zu verschaffen.”

Brennstoffzellensysteme auf dem Weg zur Großserienfertigung

Die Eröffnung der Pilotfertigung in Esslingen bilde dabei noch nicht den erwünschten „Endpunkt der Großserienfertigung”, vielmehr sei sie eine „Blaupause” für den nächsten Schritt. Am Standort Weilheim sollen in den kommenden Jahren die Industrialisierung und Skalierung der Herstellung von Brennstoffzellensystemen vorangetrieben werden.

Cellcentric

Der Standort in Esslingen (© © Juliette Maes/Cellcentric)

In Esslingen will Cellcentric nun die „notwendigen Fertigungsprozesse” etablieren, um den Großserienanlauf von Brennstoffzellensystemen in hoher Fertigungstiefe vorzubereiten. Durch den Einsatz von Komplettproduktion unter einem Dach bei einem hohem Automatisierungsgrad erwarte das Unternehmen zudem eine „hervorragende Wertschöpfung”. Diese soll die Grundlage einer „langfristig stabilen wirtschaftlichen Entwicklung” bilden.

Serienproduktion in Vorbereitung

Zu der Eröffnungsfeier am 20. Juni empfing das Unternehmen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Forschung. Auch die baden-württembergischen Ministerinnen Nicole Hoffmeister-Kraut (Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau) und Thekla Walker (Umwelt, Klima und Energiewirtschaft) zählten zu den Anwesenden.

Im Mai 2024 hatte Cellcentric auf der ACT Expo in Las Vegas erstmals sein NextGen-Brennstoffzellensystem für mit Wasserstoff betriebene Langstrecken-Trucks vorgestellt. Darüber hinaus verfüge das Unternehmen mit der Brennstoffzellengeneration BZA150 über ein „seriennahes und bereits praxistaugliches” Pilotprodukt, das von den Lkw-Herstellern Daimler Truck und Volvo Group in Feldtests erfolgreich getestet wurde.

Der Beginn der Serienproduktion des NextGen-Brennstoffzellen-Systems ist für das Ende des Jahrzehnts geplant. Mit Rolls-Royce forscht das Unternehmen an wasserstoffbetriebenen Notstromaggregaten.

„Ökosystem” rund um Brennstoffzellen

Cellcentric will indes nicht nur Brennstoffzellen produzieren, sondern ein ganzes „Ökosystem” um die Baugruppen herum etablieren. Damit könne der Hersteller seinen Kunden über die Produkte hinaus deren „nahtlose Integration in das Fahrzeugmanagement” anbieten. Auch Wartungs- und Instandhaltungsdienste will Cellcentric leisten, um wartungsbedingte Standzeiten und Ausfälle der Brennstoffzellenfahrzeuge “auf ein Minimum” zu reduzieren.

Schließlich plane das Unternehmen, die Brennstoffzellensysteme am Ende ihrer Nutzungsdauer wieder zu recyceln. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wolle man dabei in vier Schritten einen “möglichst schonenden Umgang mit Ressourcen, Materialien und Produkten” sicherstellen:

  1. Reuse – Einsatz ausgedienter Brennstoffzellensysteme für andere Anwendungen mit leichterem Anforderungsprofil.
  2. Refurbishment – Wiederaufbereitung für eine längere Lebensdauer.
  3. Remanufacturing – komplette Überholung zum neuwertigen System.
  4. Recycling – Rückgewinnung von Rohstoffen und deren Wiederverwendung in der Brennstoffzellen-Herstellung.

 

(Quelle: Daimler Truck/2024)

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