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Debüt auf hoher See: Schwimmender Ammoniak-Cracker fertiggestellt

Wärtsilä Gas Solutions und Höegh Evi haben die Entwicklung des weltweit ersten schwimmenden Ammoniak-Crackers abgeschlossen. Die Technologie erlaubt es, Wasserstoff direkt aus transportiertem Ammoniak auf See zu erzeugen. Mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 210.000 Tonnen Wasserstoff könnten solche schwimmenden Terminals zur Erfüllung der europäischen Importziele beitragen.

von | 09.05.25

Das schwimmende Terminal kann seinen Standort nach Bedarf wechseln
© Höegh Evi
Ammoniak-Cracker

Höegh Evi und Wärtsilä Gas Solutions haben den nach Unternehmensangaben weltweit ersten schwimmenden Ammoniak-Cracker fertiggestellt. Laut einer Meldung vom 24. April ermöglicht die Technologie, per Schiff transportiertes Ammoniak auf schwimmenden Importterminals zu Wasserstoff umzuwandeln. Das im April 2023 gestartete Projekt ist Teil des norwegischen Förderprogramms „Green Platform“.

Ammoniak-Cracker mit flexibler Kapazität

Die Anlage hat eine Lieferkapazität von bis zu 210.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr. Die Ammoniak-Speicherkapazität könne dabei zwischen 10.000 m³ und 120.000 m³ variieren. Der Cracker verfügt zudem über ein modulares Design, durch das er in verschiedene schwimmende Speicher- und Regasifizierungseinheiten (FSRUs) und Wasserstoffterminals integrierbar ist.

„Die schwimmende Ammoniak-zu-Wasserstoff-Crackanlage ist ein wichtiger Schritt für die Wasserstoffwirtschaft und die Energiewende in Europa“, so Höegh Evi-CEO Erik Nyheim. „Unsere schwimmenden Terminals und die Crack-Technologie können globale Wertschöpfungsketten für grünen Wasserstoff erschließen und der europäischen Industrie noch in diesem Jahrzehnt eine Versorgung mit sauberer Energie bieten.“

Ammoniak-Cracker

Detailansicht (© Höegh Evi)

Förderung durch norwegisches Programm

Das Projekt erhielt etwa 5,9 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Green Platform-Programm der norwegischen Regierung – rund 50 % des Gesamtbudgets. Der Ammoniak-Cracker wurde am Norwegian Catapult Center von Sustainable Energy in Stord, Norwegen, gebaut. Weitere Partner des Projekts sind das Institut für Energietechnologie (IFE), die Universität Südost-Norwegen, Sustainable Energy und BASF.

„Die Zukunft der Energie muss grün sein, und es ist unsere Aufgabe, Teil der technologischen Entwicklung zu sein, die notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen“, so Håkon Haugli, CEO von Innovation Norway, der norwegischen Handelsförderungsorganisation.

Partnerschaft mit SEFE

Für die Anwendung der Technologie hatte Höegh Evi bereits im Januar eine Partnerschaft mit dem deutschen Energiehändler SEFE vereinbart. Ziel ist, Lieferketten für Wasserstoff nach Deutschland aufzubauen. Dafür wollen die Unternehmen Standorte für die schwimmenden „Ammoniak-zu-Wasserstoff-Terminals“ an der deutschen Ostsee- und Nordseeküste identifizieren.

SEFE wird dabei für die Beschaffung von Ammoniak und den Wasserstoffvertrieb verantwortlich sein, während Höegh Evi die Transportinfrastruktur und die schwimmenden Terminals bereitstellt. Der so erzeugte Wasserstoff soll dann über Wasserstoffkernnetz-Leitungen der SEFE-Tochter Gascade Abnehmern gelangen. Ein möglicher Standort ist seit Juli 2024 bekannt: Bei Lubmin soll in Zusammenarbeit mit dem deutschen LNG-Terminal-Betreiber Deutsche ReGas das nach Angaben der Betreiber erste schwimmende Wasserstoff-Terminal der Welt entstehen.

Gemäß der REPower-Strategie der EU plant Europa, bis 2030 jährlich 10 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff zu importieren. Schwimmende Ammoniak-Cracker könnten diese Importe in einem größeren Maßstab ermöglichen. Höegh Evi ist daher an mehreren Terminal-Projekten in Europa beteiligt, deren Betriebsstart vor 2030 angestrebt wird.

 

(Quellen: Höegh Evi, SEFE/2025)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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