„Italien und Deutschland teilen die Vision von Wasserstoff als herausragendstem Energieträger”, betonte Marco Lazzaroni, CEO von UFI Hydrogen, auf dem Energie-Forum in Frankfurt. Sein Unternehmen, das als einziger italienischer Partner am EU-Projekt IPCEI Hy2Move beteiligt ist, arbeite eng mit deutschen Institutionen zusammen – von der Elektrolyse über Brennstoffzellen bis hin zur CO2-Umwandlung in E-Fuels.
Eine zentrale Rolle spielt dabei der geplante SoutH2 Corridor, der Europa über ein 3.300 Kilometer langes Verteilernetz mit Nordafrika verbinden soll. UFI Hydrogen unterstützt hier konkrete Projekte zur Produktion von grünem Wasserstoff in Tunesien. Der Korridor wird von führenden Betreibern wie Snam (Italien) und Bayernets (Deutschland) sowie TAG und GCA (Österreich) realisiert. Perspektivisch soll er mehr als 40 Prozent des im REPowerEU-Programms formulierten Importziels abdecken.
„Das German-Italian Energy Forum ist eine wichtige Plattform zur Förderung der bilateralen Zusammenarbeit und zur Unterstützung von Innovationen im Energiesektor in Europa”, erklärte Emanuele Gatti, Präsident der Italienischen Handelskammer für Deutschland (ITKAM), die das Forum organisiert.
Forum demonstriert komplementäre Wasserstoff-Strategien
Klaus-Stefan Ruoff, Vizepräsident der IHK Frankfurt, betonte die Bedeutung internationaler Kooperationen für den Markthochlauf: „Der geplante SoutH2 Corridor könnte ein zentrales Element für die Umsetzung einer europäischen Strategie für den Import CO2-neutralen Wasserstoffs darstellen.” Die Herausforderungen seien dabei vielschichtig: von der großtechnischen Produktion über Lagerung und Transport bis zum Aufbau der Infrastruktur. Die Produktion von grünem Wasserstoff ist noch kostspielig und erfordert neben öffentlichen Anreizen auch private Investitionen.
Zur Verwirklichung der ehrgeizigen Ziele sei ein günstiges Investitionsumfeld mit regulatorischer Sicherheit und innovativen Finanzinstrumenten entscheidend, waren sich die Teilnehmer einig. Die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor sowie die Unterstützung von Großprojekten wie den IPCEI-Vorhaben seien wesentlich, um den Übergang zur Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben.
Deutschland und Italien verfolgen dabei komplementäre Strategien: Deutschland will mit der aktualisierten Nationalen Wasserstoffstrategie bis 2030 eine Elektrolysekapazität von 10 GW aufbauen. Derweil stellt Italien im Rahmen seines Aufbau- und Resilienzplans 3,64 Milliarden Euro für H2-Projekte bereit, unter anderem für 54 regionale “Hydrogen Valleys”. Diese lokalen Cluster kombinieren Produktion und Nutzung von Wasserstoff auf kleinem Raum.
Exklusives H2 News-Interview mit UFI Hydrogen-Chef Marco Lazzaroni