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Deutsche Energie-Agentur empfiehlt Methanol für H2-Transporte

Die Deutsche Energie-Agentur hat ein Impulspapier zu erneuerbarem Methanol als Transportmedium für grünen Wasserstoff veröffentlicht. Das H2-Derivat könnte demnach eine „besonders entscheidende Rolle″ für den Import von Wasserstoff aus dem außereuropäischen Ausland spielen.

von | 24.07.24

Methanol kann nicht nur in Containern transportiert werden, sondern auch Schiffe antreiben, die über entsprechende Motoren verfügen
© Freepik/tawatchai07
Methanol

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat gestern (23. Juli) das Impulspapier „Erneuerbares Methanol – grüne Basischemikalie und Importvektor für klimaneutralen Wasserstoff und Kohlenstoff mit erheblichem Potential“ veröffentlicht. Hauptergebnis: Methanol ist aufgrund seiner chemisch-physikalischen Eigenschaften ein vorteilhaftes Wasserstoff-Derivat. Damit könne es ein wichtiger „Baustein für die Defossilisierung der chemischen Industrie und des Verkehrs“ werden.

Bei einer Umstellung der aktuellen Produktionsrouten auf erneuerbares Methanol gehen Prognosen von einem deutschlandweiten Methanolbedarf von bis zu 23,7 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2045 aus. Das entspräche rund 150 TWh Wasserstoff im Jahr. Aktuell verbrauche die chemische Industrie in Deutschland schon rund 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr.

Das Papier betrachtet den aktuell größtenteils fossil hergestellten Energieträger im Hinblick auf sein Potenzial für die Energiewende. Dabei beleuchtet es Herstellungsrouten, Transportmöglichkeiten und Endanwendungen.

Zentrale Ergebnisse

  • Im Vergleich zu reinem Wasserstoff und anderen Derivaten lässt sich Methanol ohne weitere Verdichtung oder Verflüssigung einfach und sicher transportieren sowie lagern.
  • Die Chemikalie findet bereits heute vielseitig Verwendung und kann zukünftig, sofern erneuerbar hergestellt, als Grundstoff für die Defossilisierung der chemischen Industrie und als klimaneutraler Kraftstoff für Teile des Verkehrssektors genutzt werden.
  • Die Produktion von erneuerbarem Methanol muss sowohl weltweit und als auch in Deutschland schnell skaliert werden. Der Import von strombasiertem Methanol ist als strategische Lösung verstärkt ins Auge zu fassen.
  • Obwohl in Teilen auf bestehender Infrastruktur aufgebaut werden kann, sind weitere Investitionen – um dem absehbar steigenden Bedarf gerecht zu werden – und eine gezielte Transformationsstrategie für die potentiellen Einsatzgebiete notwendig.

Methanol leistet Beitrag zur H2-Importstrategie

Mit dem Impulspapier möchte die dena einen Beitrag zur Debatte um die Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung leisten. Dazu erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung, Corinna Enders:

„Wasserstoff und seine Derivate sind entscheidend für den klimafreundlichen Umbau der Industrie und des Verkehrs. Dabei müssen wir bei den neuen globalen Wertschöpfungsketten schnell vorankommen, damit die Unternehmen Planungssicherheit erhalten. Auch enorme Wertschöpfungspotenziale für den Standort Deutschland können so gehoben werden. Die Importstrategie der Bundesregierung muss daher zügig mit Leben erfüllt werden.

 

Dabei spielen Skalierung bei Produktion und Anwendungen, Aufbau von Transportwegen und Standardisierungen eine wichtige Rolle. Erneuerbares Methanol kann in diesem Transformationsprozess die Grundlage bilden, da nahezu alle chemischen Grundstoffe aus erneuerbarem Methanol hergestellt werden können. Dies eröffnet der Industrie, vor allem der chemischen Industrie, und dem Verkehr neue Möglichkeiten und unterstützt gleichzeitig die Klimaschutzziele der Bundesregierung.”

H2News hat ein interessantes Interview mit dem CEO von ICODOS geführt. Das Start-up hat ein neues Verfahren für die Produktion von grünem Methanol entwickelt.

 

(Quelle: dena/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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