Ren-Gas hat Sunfire als Technologielieferanten für sein Power-to-Gas-Projekt im finnischen Tampere ausgewählt. Der deutsche Hersteller wird einen 50-MW-Elektrolyseur in fünf Modulen à 10 MW nach Finnland liefern. Der Elektrolyseur wird den Wasserstoff für die E-Methan-Produktion bereitstellen. Bereits zu Beginn des Jahres lieferte der Dresdener Hersteller einen 20 MW Druck-Alkali-Elektrolyseur nach Finnland. Der grüne Wasserstoff aus der Anlage in Harjavalta soll für verschiedene Anwendungen in der chemischen Industrie zum Einsatz kommen.
Die Anlage von Ren-Gas in Tampere soll erneuerbares E-Methan für den Schwerlast- und Seeverkehr produzieren. Für die Herstellung des E-Methans will das Unternehmen etwa 40.000 Tonnen CO₂ aus dem Rauchgas der Müllverbrennungsanlage Tarastenjärvi als Rohmaterial verwenden. Zusammen mit dem grünen Wasserstoff soll die Anlage jährlich rund 200 Gigawattstunden (GWh) erneuerbaren Kraftstoff für den Straßen- und Schiffsverkehr sowie 180 GWh kohlendioxidfreie Fernwärme für das Fernwärmesystem von Tampere liefern.
Der Baubeginn ist laut Ren-Gas für 2025 geplant. 2027 soll dann das Werk in Betrieb gehen. Der deutsche Elektrolyseur-Hersteller übernimmt neben der Lieferung des Elektrolyseurs auch die Verantwortung für mehrere Phasen des finnischen Projekts: vom Design und der Produktion bis hin zur Testphase, Auslieferung, Überwachung der Installation und der Inbetriebnahme sowie der Leistungsprüfung der Anlage.
Energiewende und Unternehmensambitionen
Die finnische Projektentwicklungsgesellschaft erhält Förderungen von der finnischen Regierung und der EU. Mit den Geldern entwickelt das Unternehmen neben dem Werk in Tampere weitere Wasserstoff- und E-Methan-Projekte in Finnland.
Ren-Gas hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 20 Prozent des Kraftstoffbedarfs des Schwerlastverkehrs und 8 Prozent des finnischen Fernwärmebedarfs zudecken. Das bedeutet, dass das Unternehmen mehr als 240 Millionen Liter fossilen Dieselkraftstoff im Schwerlastverkehr und 2,5 TWh Fernwärme aus der Verbrennung ersetzen will. Insgesamt will die finnische Projektentwicklungsgesellschaft damit jährlich 1,5 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen verhindern.
Auch der Dresdener Elektrolyseur-Hersteller hat bereits Fördergelder erhalten, beispielsweise von der Europäischen Investitionsbank. Dieses Geld ist für die Industrialisierung der Elektrolyseur-Produktion gedacht. Neben Druck-Alkali-Elektrolyseuren ist Sunfire vor allem für seine Hochtemperatur-Elektrolyseure bekannt.
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