Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Die KWK-Branche ist wasserstoff-ready

Der B.KWK hat bei seinen Mitgliedern nachgefragt, wie es beim Thema Wasserstoff um die KWK-Anlagen steht. Das Ergebnis bei den Herstellern von KWK-Anlagen ist eindeutig: Die KWK ist wasserstofffähig! Der Anlagenbetrieb mit Mischgasen mit der laut DVGW-Regelwerk derzeit möglichen 10 % Wasserstoffbeimischung im Gasverteilnetz ist für die aktuell am Markt verfügbaren motorischen und Gasturbinen KWK-Anlagen […]

von | 25.11.20

Der B.KWK hat bei seinen Mitgliedern nachgefragt, wie es beim Thema Wasserstoff um die KWK-Anlagen steht. Das Ergebnis bei den Herstellern von KWK-Anlagen ist eindeutig: Die KWK ist wasserstofffähig! Der Anlagenbetrieb mit Mischgasen mit der laut DVGW-Regelwerk derzeit möglichen 10 % Wasserstoffbeimischung im Gasverteilnetz ist für die aktuell am Markt verfügbaren motorischen und Gasturbinen KWK-Anlagen kein Problem und in Brennstoffzellen sind 100 % Wasserstoff einsetzbar.

Die Branche bereitet sich derweil auch auf steigende Wasserstoffanteile im Gasnetz vor. Weitaus höhere Beimischungsquoten werden vielfach aktuell getestet, sei es in Testgebieten, in denen höhere Wasserstoffanteile dem Erdgasnetz zugeführt werden oder in eigenen Versuchsanlagen und Forschungsvorhaben. Es gibt bereits KWK-Anlagen am Markt, die auch mit 100 % reinem Wasserstoff betrieben werden können. Voraussetzung bei der Wasserstofffähigkeit von KWK-Anlagen ist neben der Eignung des Verbrennungsmotors insbesondere die Abgasnachbehandlung, um die geltenden Emissionsgrenzwerte einzuhalten, da sich mit steigendem Wasserstoffanteil die Emissionswerte und Wirkungsgrade der Anlage verändern. Mit den aktuellen Wasserstoffbeimischungen im Gasnetz können KWK-Anlagen problemlos umgehen und auch für weitaus höhere Anteile ist die Branche zuversichtlich.

Auch für ältere Anlagen sieht Claus-Heinrich Stahl, Präsident des B.KWK keine Schwierigkeiten und erläutert: „Bei älteren Modellen kann unkompliziert eine Umrüstung und Umstellung wie bei einer Umstellung von L-Gas auf H-Gas im Rahmen von Wartungs- und Servicearbeiten erfolgen, sodass auch diese Anlagen mit beigemischtem Wasserstoff einwandfrei laufen!“ Einzelne Hersteller haben Ihre BHKW-Serien bereits erfolgreich abschließend getestet und können über Herstellererklärungen bestätigen, dass ihre Anlagen wasserstoffready sind. Da es aktuell noch keine offiziellen Prüfverfahren und Zertifizierung für den Wasserstoffeinsatz in KWK-Anlagen gibt, ist dies momentan der einzig mögliche Weg des Nachweises für den Markt. Aufgrund der technologischen Möglichkeiten, der ökologischen Notwendigkeit, den Wärmemarkt im Rahmen der Wärmewende durch grüne Gase zu dekarbonisieren und der wirtschaftlichen Vorteile, setzt sich der B.KWK für das Konzept der Mischgase im Gasnetz ein. „Wir empfehlen für die kostengünstige Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff in Deutschland das bestehende Erdgasnetz zu nutzen und diesen damit auch dem Wärmemarkt zur Verfügung zu stellen.“ führt Claus-Heinrich Stahl die Sichtweise seines Verbands aus.

Dass der Wärmemarkt auf jeden Fall als Anwendungsfeld für Wasserstoff berücksichtigt werden sollte, fußt auf drei Säulen:

  • Dem Einsatz von Wasserstoff als Mischgasanteil im verfügbaren Gasnetz und dessen Speichern.
  • Der Abwärmenutzung bei der Elektrolyse.
  • Der Rückverstromung in hocheffizienten strommarktgeführten KWK-Anlagen mit großen Wärmespeichern zur Residuallastabdeckung.

 

Ohne hocheffiziente KWK-Anlagen zur Rückverstromung kann das energetische Potential des erneuerbaren Gases nicht voll ausgeschöpft werden. So kann eine Wasserstoffeffizienz von bis zu 85 % bei der vollständigen Wärmenutzung (Elektrolyse- und KWK-Anlage) im Wärmemarkt erreicht werden. Damit dies gelingt, bedarf es einer starken Unterstützung seitens der Bundesregierung. Die Zahlung der EEG-Umlage bei Wasserstoffproduktion und Power-to-X-Anlagen für KWK-Anlagen beispielsweise sei nicht zielführend, um die Klimaschutzziele im Wärmemarkt zu erreichen, weshalb der B.KWK sich für eine generelle Umlagebefreiung für die Produktion von grünem Wasserstoff positioniert.

 

 

(Quelle: B.KWK)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

H2-Projekte in Ihrer Region

Mehr als 300 Wasserstoff-Projekte in Deutschland und Europa

Hier geht's zur interaktiven Karte

Essen (Oldenburg): Wasserstoff-Start-up nimmt Pilotanlage in Betrieb
Essen (Oldenburg): Wasserstoff-Start-up nimmt Pilotanlage in Betrieb

Das 2022 gegründete Start-up schrand.energy hat seine Wasserstoff-Pilotanlage in Essen (Oldenburg) in Betrieb genommen. Damit sei nun erstmals die ganzjährige Versorgung lokaler Industrieunernehmen mit erneuerbarer Energie möglich. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse plant das Unternehmen den Bau weiterer Anlagen für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft.

mehr lesen
„Deutschland liegt bei Wasserstoff-Patenten sehr weit vorne”
„Deutschland liegt bei Wasserstoff-Patenten sehr weit vorne”

Im Interview mit H₂News spricht Patentanwältin Dr. Eva Bock über das Patentrecht und gibt Einblicke in die spannenden Innovationen im Wasserstoffsektor. Zudem erklärt sie, warum die Patentierung im H₂-Sektor besondere Herausforderungen birgt, wie Deutschland im internationalen Wettbewerb steht und weshalb sie aktuell optimistisch in die Zukunft blickt.

mehr lesen
Kooperation startet Serienproduktion von Elektrolyse-Stacks
Kooperation startet Serienproduktion von Elektrolyse-Stacks

Ecoclean und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) haben ihre Kooperation erweitert. Nach der Entwicklung des EcoLyzer-Systems wollen die beiden Partner nun eine wirtschaftliche Serienproduktion für Elektrolyse-Stacks mit hohem Wirkungsgrad etablieren. Diese bilden das Herzstück der alkalischen Druckelektrolyse-Anlage und bestimmen die Effizienz der gesamten Wasserstofferzeugung maßgeblich.

mehr lesen

H2 Talk

Klaue

Publikationen

Das Projekt H2home

Das Projekt H2home

Autor: Matthias Block, Steffen Giesel, Andreas Herrmann und Norman Klüber

Das Ziel von H2home war die Entwicklung eines integrativen Systems mit 5 kW elektrischer Leistung zur hocheffizienten Nutzung von elektrischer Energie, Wärme- und Kälteenergie, bereitgestellt auf Basis von 100 % grünem Wasserstoff. Dieses System ...

Zum Produkt

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: