Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

DVGW zur Wasserstoffproduktion: Wasserressourcen decken Bedarf problemlos

Der DVGW hat den Wasserbedarf für die in Deutschland geplante Produktion von grünem Wasserstoff untersucht. Das Ergebnis: Es stehen genügend Wasserressourcen zur Verfügung, um grünen Wasserstoff ohne Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung per Elektrolyse herzustellen.

von | 23.02.23

Neben Oberflächen- oder Grundwasser kann laut DVGW auch aufbereitetes Meer- oder Abwasser genutzt werden
Bild: Julius_Silver/Pixabay

23. Februar 2023 | Der DVGW hat den Wasserbedarf für die in Deutschland geplante Produktion von grünem Wasserstoff untersucht. Das Ergebnis: Es stehen genügend Wasserressourcen für die Elektrolyse zur Verfügung; die Trinkwasserversorgung werde nicht beeinträchtigt.

Die Ergebnisse präsentiert der Deutsche Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) in einer aktuellen Studie. Ausgangspunkt der Untersuchung war eine hypothetische installierte Elektrolyseleistung von zehn GW bis 2030.

Wasserbedarf steigt nur marginal

Die für 10 GW benötigte Wassermenge liegt laut DVGW bei rund sieben Mio. m³ Reinstwasser. Dies entspricht maximal neun Mio. m³ aus natürlichen Ressourcen gewonnenem Süßwasser. Im Vergleich zu anderen Nutzungen sei dies eine kleine Menge. Allein für die Beregnung von landwirtschaftlichen Flächen seien im Jahr 2019 fast 450 Mio. m³  Rohwasser genutzt worden.

In der Energiewirtschaft entwichen im selben Jahr mindestens 300 Mio. m³ aus den Kühltürmen der Kraftwerke durch Verdunstung – mehr als das Dreißigfache von dem, was für die Elektrolyse notwendig wäre. Laut DVGW-Berechnung wird die gesamte Wassernachfrage in Deutschland durch die Erzeugung grünen Wasserstoffs per Elektrolyse selbst bei einer langfristigen Ausbauleistung von 40 GW nur um weniger als ein Prozent steigen.

DVGW-Vorstand Dr. Wolf Merkel erklärt:

„Angesichts zunehmender Hitze- und Trockenperioden wächst die Sorge um die Verfügbarkeit unserer Trinkwasserressourcen. Die Ergebnisse unserer Berechnungen schaffen dahingehend Klarheit, dass die von der Politik derzeit geplanten Elektrolysekapazitäten keine nennenswerte Erhöhung des deutschlandweiten Wasserbedarfs bedeuten.“

Wichtig sei, von Anfang an regionale Gegebenheiten zu berücksichtigen, betont Merkel. So sollten Verfügbarkeit und Qualität der Wasserressourcen am jeweiligen Standort ebenso in die Kapazitätsplanung einfließen wie die regionalen Auswirkungen und langfristigen Folgen. Dies gelte insbesondere für Regionen, die in den vergangenen Jahren von Trockenheit und Dürre betroffen waren – wie beispielsweise Regionen in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt oder Niedersachsen.

Alternative Wasserquellen nutzbar

Steht Oberflächen- oder Grundwasser nur begrenzt zur Verfügung, können auch andere Quellen genutzt werden. An küstennahen Standorten oder für die Offshore-Elektrolyse kommt auch entsalztes Meerwasser in Frage. Nach einer Studie der Stiftung Offshore-Windenergie sehen die Ausbaupläne ohnehin vor, dass ein Drittel der Elektrolysekapazitäten direkt bei den Windparks in der Nordsee installiert wird und zwei Drittel an Land.

Der Bedarf an Süßwasser würde sich dadurch reduzieren. Eine alternative Rohwasserquelle für küstenferne Regionen wäre zudem die Nutzung von Abwässern aus Kläranlagen, die gereinigt und zu Reinstwasser für den Elektrolyseur aufbereitet werden können.

Factsheet mit detaillierten Daten und Fakten zum Wasserbedarf der Elektrolyse

 

(Quelle: DVGW/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

H2-Projekte in Ihrer Region

Mehr als 300 Wasserstoff-Projekte in Deutschland und Europa

Hier geht's zur interaktiven Karte

Weltweit erste Wasserstoff-Sauna präsentiert
Weltweit erste Wasserstoff-Sauna präsentiert

Der finnische Saunahersteller Harvia Plc und die Toyota Motor Corporation haben gemeinsam ein Konzeptmodell für die nach eigenen Angaben weltweit erste Wasserstoff-Sauna entwickelt. Die Konzeptsauna verfügt über eine Wasserstoffverbrennungstechnologie. Die Demonstration in Finnland soll neue Anwendungsgebiete für Wasserstoff erkunden und zur Klimaneutralität beitragen.

mehr lesen
Wasserstoffrat fordert Politikwende: Pragmatismus statt Überregulierung
Wasserstoffrat fordert Politikwende: Pragmatismus statt Überregulierung

Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) hat eine aktuelle Stellungnahme veröffentlicht, in der er auf grundlegende Reformen in der Wasserstoffpolitik drängt. Die Stellungnahme umfasst acht zentrale Thesen für eine neue Wasserstoffpolitik in der kommenden Legislaturperiode. Die Experten fordern vereinfachte Rahmenbedingungen, längere Übergangsfristen für EU-Vorschriften und den Ausbau von Handelsstrukturen. Besonders kritisch sehen sie die aktuellen Zusätzlichkeits- und Korrelationskriterien der EU.

mehr lesen
Nach 13 Monaten Bauzeit: 5-MW-Wasserstoffcluster in Hessen nimmt Betrieb auf
Nach 13 Monaten Bauzeit: 5-MW-Wasserstoffcluster in Hessen nimmt Betrieb auf

ABO Energy hat in Hünfeld-Michelsrombach das erste Wasserstoffprojekt der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Die Pilotanlage kombiniert Windenergie, Elektrolyse und Wasserstofftankstelle zu einem integrierten System. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 450 Tonnen soll die Anlage zertifizierten grünen Wasserstoff erzeugen.

mehr lesen

H2 Talk

Klaue

Publikationen

Power-to-Gas

Power-to-Gas

Erscheinungsjahr: 2020

Das Fachbuch fasst aktuelles Wissen zu Power-to-Gas zusammen und bereitet es für Ingenieure der Energie- und Gasversorgung auf. Es wird die gesamte Wertschöpfungskette vom bereitgestellten Strom über die Erzeugung von Wasserstoff und die ...

Zum Produkt

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Autor: Raphael Niepelt, Rolf Brendel

Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die Transformation und Defossilierung des Energiesystems. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hat sich die Politik klar zu grünem Wasserstoff bekannt, wobei der Bedarf vor allem über Importe ...

Zum Produkt

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: