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E-Methan-Allianz: Digitaler Zwilling für die klimaneutrale Gasproduktion

Der Technologiekonzern Siemens und das Münchner Scale-up Turn2X haben eine Technologiepartnerschaft vereinbart. Gemeinsam wollen sie die Produktion von erneuerbarem Erdgas vorantreiben und die Power-to-Gas-Anlagen von Turn2X skalieren. Die Partnerschaft umfasst Automatisierung, Digitalisierung und Cybersecurity für die Methanisierung von grünem Wasserstoff mit CO₂ aus Bioethanolanlagen.

von | 27.05.25

v.l.n.r: Dr. Dominik Schollenberger, Co-Founder und CTO TURN2X und Axel Lorenz, CEO Process Automation Siemens, unterzeichnen das Partnerschaftsabkommen
© Siemens AG
Digitaler Zwilling

Die nun vereinbarte Kooperation zielt auf die Skalierung der Produktion von erneuerbarem Erdgas. Turn2X produziert klimaneutrales Methan durch Methanisierung von grünem Wasserstoff mit CO₂ aus Bioethanolanlagen. Das Verfahren erzeugt synthetisches Erdgas als Drop-in-Ersatz für fossiles Erdgas. Die Partnerschaft soll die Produktionskapazitäten von Power-to-Gas-Anlagen erweitern und die Betriebseffizienz steigern. Siemens soll bevorzugter Lieferant des Münchener Unternehmens werden und Lösungen aus dem Xcelerator-Portfolio bereitstellen.

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf drei Technologiebereiche. Erstens die Prozessoptimierung durch Automatisierungssysteme und Instrumentierung für die Methanproduktion. Zweitens die operative Exzellenz, die ein digitaler Zwilling ermöglicht, sowie Energiemanagementlösungen für den Fernbetrieb. Drittens die Zukunftsfähigkeit durch Cybersecurity und standardisierte Lösungsentwicklung.

„Mit unserer Expertise in Automatisierung und Digitalisierung heben wir vielversprechende Konzepte auf industrielles Niveau”, erklärte Axel Lorenz, CEO Process Automation bei Siemens. Die Technologie ermögliche es, Anlagen remote mit hoher Effizienz zu betreiben.

Digitaler Zwilling für Skalierung und Marktpotenzial

Dr. Dominik Schollenberger, Co-Founder und CTO von Turn2X, sieht in der Skalierung die zentrale Herausforderung. Die Technologie von Siemens ermögliche es ihnen, ihre Anlagen aus der Ferne mit hoher Effizienz zu betreiben. Dies sei entscheidend für die Rentabilität des Geschäftsmodells.

Ein digitaler Zwilling soll die Anlagenüberwachung und -optimierung verbessern. Energiemanagementlösungen optimieren den Gesamtwirkungsgrad der Power-to-Gas-Anlagen. Standardisierte Lösungen beschleunigen die Implementierung neuer Produktionsstandorte.

Mit der Zusammenarbeit wollen die Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach erneuerbarem Erdgas reagieren. Synthetisches Methan kann bestehende Gasinfrastrukturen nutzen und bietet Speichermöglichkeiten für volatile erneuerbare Energien. Der integrierte Ansatz soll Turn2X ermöglichen, Produktionskapazitäten schnell zu erweitern und dabei hohe Zuverlässigkeitsstandards einzuhalten.

Siemens-Angebote im H2-Bereich

Die neue Partnerschaft reiht sich in eine breitere Wasserstoff-Offensive des Technologiekonzerns ein. Im Februar hatte Siemens eine strategische Allianz mit dem chinesischen Elektrolyseur-Hersteller Guofu Hydrogen vereinbart.

Diese sieht den Aufbau von Fertigungsanlagen für 5-MW-Elektrolyseur-Stacks in Deutschland vor, wobei dieselben Xcelerator-Technologien zum Einsatz kommen sollen wie bei Turn2X. Siemens erschließt also weitere Teile der H2-Wertschöpfungskette – von der Elektrolyse bis zur Methanisierung.

(Quelle: Siemens AG/2025)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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