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Elektrolyseure aus Dresden: Hersteller erhält 200-Millionen-Euro-Finanzierung

Frisches Geld für die Wasserstoffindustrie: Der Dresdner Elektrolyseur-Hersteller Sunfire hat sich eine Garantielinie über 200 Millionen Euro gesichert. Ein Bankenkonsortium unter Führung der Commerzbank stellt die Finanzierung bereit, die vor allem eines ermöglicht: Sunfire kann jetzt mehrere Großprojekte parallel umsetzen, ohne dafür eigene Mittel als Sicherheit hinterlegen zu müssen.

von | 07.01.25

Unternehmenssitz in Dresden
© Sunfire
Dresden

Neben der Commerzbank sind die Société Générale, BNP Paribas, LBBW und die Ostsächsische Sparkasse Dresden mit an Bord, meldete Sunfire am Dienstag (7. Januar). Die Besonderheit dabei: Bund und Freistaat Sachsen übernehmen 80 Prozent der Bürgschaften, die Banken tragen die restlichen 20 Prozent. Die Laufzeit der Finanzierung beträgt fünf Jahre.

Die neue Garantielinie bedeutet für Sunfire einen Durchbruch in der Projektfinanzierung. Bisher musste das Unternehmen bei Großaufträgen erhebliche Barsicherheiten stellen. Diese Mittel stehen nun direkt für die Fertigung zur Verfügung. Kundenanzahlungen sowie Vertragserfüllungs- und Gewährleistungsverpflichtungen werden über die neue Finanzierung abgesichert.

Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, hob die übergeordnete Bedeutung hervor: „Mit der parallelen Bund-Land-Bürgschaft unterstützt die Bundesregierung die Fertigung von Elektrolyseuren in Deutschland. Der Zugang zu einer tragfähigen Finanzierung ist ein wichtiger Baustein für resiliente Wertschöpfungsketten bei Transformationstechnologien.“ Auch Lars Ehle von der Commerzbank sieht in der Finanzierung ein Musterbeispiel: „Das ermöglicht es Sunfire, die Projektpipeline kapitalschonend umzusetzen und weiter sehr dynamisch zu wachsen. Das ist Transformationsfinanzierung im besten Sinne!“

Gezielter Schub für den Wasserstoffmarkt

„Mit der Garantielinie können wir nicht nur bestehende Projekte umsetzen, sondern auch die industrielle Skalierung mit unseren eigenen finanziellen Mitteln vorantreiben“, betonte Frank Posnanski, CFO von Sunfire. Die Unterstützung sende ein klares Signal, dass Deutschland entschlossen sei, seine Industrie nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen. Das Finanzierungsmodell passt auch zur Strategie des europäischen Net Zero Industry Acts, der die Produktion klimafreundlicher Technologien in Europa stärken soll.

Die Avalfinanzierung ergänzt ein umfangreiches Finanzierungspaket, das Sunfire Anfang März 2024 bekannt gab: In einer Serie-E-Finanzierungsrunde sicherte sich das Unternehmen 215 Millionen Euro Eigenkapital von neuen und bestehenden Investoren. Zusätzlich gewährte die Europäische Investitionsbank (EIB) ein Darlehen von bis zu 100 Millionen Euro. Weitere etwa 200 Millionen Euro stammen aus bereits genehmigten Fördermitteln. Mit dem Gesamtpaket von rund 700 Millionen Euro will Sunfire bis 2030 mehrere Gigawatt Elektrolysekapazität in Großprojekten installieren.

Sunfire hat sich als einer der führenden Elektrolyseurhersteller Deutschlands etabliert. Das Unternehmen entwickelt und produziert die Anlagen auf Basis der Druck-Alkali- und Festoxid-Technologien (SOEC). Mit über 650 Mitarbeitern an Standorten in Deutschland und der Schweiz will der Hersteller aus Dresden die Transformation der Industrie vorantreiben. Seine neueste Finanzierung wurde von KPMG Debt Advisory und der Kanzlei Clifford Chance strukturiert.

 

(Quelle: Sunfire/2024)

 

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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