Die RFNBO-Zertifizierung (Renewable Fuel of Non-Biological Origin) stellt den neuen europäischen Standard für nachhaltigen Wasserstoff dar. Die Zertifizierung garantiert, dass die Wasserstoffproduktion und -verteilung die strengen EU-Kriterien erfüllt. Dazu gehören die Elektrolyse von Wasser, die Nutzung von 100 Prozent erneuerbarer Elektrizität und die Berechnung der Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus. Kunden können mit dem Zertifikat die Nachhaltigkeit des erworbenen Wasserstoffs nachweisen und Zugang zu nationalen und europäischen Förderprogrammen erhalten.
Bereits am 23. Mai erhielt der französische Wasserstoffproduzent die RFNBO-Zertifizierung für seine 1-MW-Anlage in der Vendée. Die erste zertifizierte Wasserstoffcharge lieferte Lhyfe am 28. Mai 2025 nach Les Sables d’Olonne aus.
Das französische Unternehmen plant die Zertifizierung seiner anderen französischen Standorte in Bessières (Haute-Garonne) und Buléon (Morbihan). Der deutsche Standort in Schwäbisch Gmünd soll ebenfalls zeitnah zertifiziert werden.
Kooperation mit drei Zertifizierungspartnern
Lhyfe arbeitete für die Zertifizierung mit drei Partnern zusammen. Eines davon ist Atmen. Das deutsche Scale-up stellt eine Plattform zur Rückverfolgbarkeit des grünen Wasserstoffs bereit, die sich in Lhyfes gesamte Lieferkette integriert. Das System konsolidiert Produktionsdaten automatisiert und in Echtzeit.

Atmen ist einer von drei Partnern für die RFNBO-Zertifizierung von Lhyfe (© Atmen)
CertifHy hat das CertifHy EU RFNBO Scheme entwickelt, das zu den ersten von der Europäischen Kommission genehmigten Zertifizierungssystemen gehört. Und der Tüv Süd fungiert als Zertifizierungsstelle.
Unternehmen baut europäische Präsenz aus
Der Standort Bouin produzierte 2021 den ersten grünen Wasserstoff als weltweit erste Wasserstoffproduktionsanlage, die direkt an einen Windpark angeschlossen ist und Meerwasser nutzt. Lhyfe betreibt mittlerweile zwei 5-MW-Anlagen in Frankreich und hat eine 10-MW-Anlage in Deutschland installiert.
Der französische Wasserstoffproduzent baut derzeit zwei weitere Anlagen mit 5 MW und 10 MW in Frankreich. Für eine 100-MW-Anlage erhielt Lhyfe eine Förderung von 149 Millionen Euro von der französischen Regierung. In Deutschland arbeitet das Unternehmen an Projekten mit bis zu 800 MW Kapazität.
Lhyfe sicherte sich kürzlich 53 Millionen Euro in der ersten europäischen Finanzierung für ein Portfolio von Wasserstoffproduktionsanlagen. Das Unternehmen ist in elf europäischen Ländern präsent und verfügt über eine Projektpipeline von insgesamt 9,1 GW.