Die im Norden von Essen geplante Anlage soll über eine Elektrolyseleistung von rund 20 Megawatt verfügen, meldete der Konzern am Dienstag (10. September). Damit erzeuge sie voraussichtlich 2.300 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr (ca. 6 pro Tag). Der Energieträger soll in Container gefüllt und anschließend per LKW zu noch nicht spezifizierten Endkunden in der Region gelangen. Durch die Nutzung des Wasserstoffs könnten die Unternehmen dann bis zu 25.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Für die Produktion soll ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen. Der erzeugte Wasserstoff sei hochrein und somit für den Betrieb von Brennstoffzellenbussen geeignet. Zusätzlich will E.on Hydrogen die Abwärme des Elektrolyseurs in das lokale Fernwärmenetz der Iqony Fernwärme GmbH einspeisen.
Ein vor Ort installierter Wasserstoffspeicher soll die Produktion optimieren, indem er es erlaubt, Phasen mit niedrigen Strompreisen voll auszunutzen. Darüber hinaus plane die Eon-Tochter 300 Meter von der Erzeugungsanlage entfernt den Bau einer öffentlichen Wasserstofftankstelle für den Schwerlastverkehr und für PKWs.
Essen erhält Wasserstoff-Hub
Durch die Nähe von Tankstelle und Elektrolyseur soll ein Wasserstoff-Hub entstehen, der Produktion und Verteilung von Wasserstoff in der Region unterstützt. Die Förderzusage des Landes Nordrhein-Westfalen über 2,3 Millionen Euro liege bereits vor.
Den Essener Stadthafen bezeichnet Eon Hydrogen als idealen Standort, da die industriell geprägte Region eine große Zahl potenzieller Wasserstoffabnehmer biete. Synergien ergäben sich zudem durch die Nähe zu den geplanten Wasserstoff-Pipelineprojekten der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (EVV). Eon Hydrogen und die EVV hatten im vergangenen Jahr vereinbart, bei ihren jeweiligen H2-Projekten in Essen eng zusammenzuarbeiten.
Gabriël Clemens, Geschäftsführer von Eon Hydrogen, bezeichnete das Projekt als „wegweisendes Vorhaben, das die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft in der Region Rhein-Ruhr mitprägen wird“:
„Mit der geplanten Anlage im Stadthafen Essen setzen wir nicht nur auf innovative Technologie, sondern auch auf eine nachhaltige Energieversorgung für die Region. Wir freuen uns darauf, diesen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende und CO2 -Neutralität zu gehen.“
Das Ruhrgebiet als „Motor der Energiewende“
Interessierte Unternehmen und Kommunen in der Region Rhein-Ruhr haben ab sofort die Möglichkeit, ihren Bedarf zu melden und eine Abnahmeschätzung abzugeben. Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, sagte in einer Pressemitteilung, die Stadt Essen sei ein „Vorreiter der Energiewende” und „innovativer Standort für nachhaltige Energielösungen”.
Der Geschäftsführer der Essener Wirtschaftsförderungsgemeinschaft (EWG), Andre Boschem, ergänzte: „Als Wirtschaftsförderung haben wir HydroHarborEssen von Anfang an intensiv begleitet und unterstützt, sei es bei der ersten Ansprache von Kunden in Essen oder bei der Suche nach geeigneten Grundstücken. Wir freuen uns, dass dieses Wasserstoffprojekt in Essen weiter vorangetrieben wird und die Position unserer Stadt als Motor der Energiewende stärkt“.
Ein exklusives Interview mit dem Eon Hydrogen-CEO Gabriël Clemens finden Sie hier.

Der Essener Stadthafen nahm 1934 seinen Betrieb auf. Damit ist er der jüngste öffentliche Hafen am Rhein-Herne-Kanal (© www.luftbild-bossey.de)