Die Vereinbarung umfasst die Entwicklung mehrerer Neubaukavernen für die Wasserstoffspeicherung. Die EnBW plant zusätzlich eine neue Obertageanlage auf dem Gelände der Storag Etzel. Der Standort soll die Wasserstoffversorgung aus dem Nordsee-Benelux-Korridor für Südwestdeutschland stärken. Zusammen mit verschiedenen Partnern arbeite der Speicherbetreiber bereits kontinuierlich daran, die Kavernenanlage bis 2027 „H₂-ready“ zu machen.
Boris Richter, Geschäftsführer von Storag Etzel, betonte die strategische Bedeutung des Standorts für den Markthochlauf in Nordwesteuropa. Das Projekt ziele darauf ab, Wasserstoff als zentralen Energieträger für eine nachhaltige Industrieentwicklung zu etablieren, heißt es in der veröffentlichten Pressemeldung.
Die Kavernenanlage verfüge aktuell über 75 Öl- und Gaskavernen mit einem Ausbaupotenzial von 24 weiteren Kavernen. Eine typische Kaverne kann ein geometrisches Hohlraumvolumen von bis zu 800.000 m³ erreichen, was einer Wasserstoffkapazität von 200-250 GWh entspricht.
Testspeicherung von Wasserstoff
Zwei Kavernen befinden sich nach Angaben der Storag Etzel im Testbetrieb für Wasserstoffspeicherung. Im Januar gab der Speicherbetreiber an, mit der Einspeicherung von Wasserstoff in eine umgewidmete Salzkaverne zu beginnen. Im Pilotprojekt H2CAST will das norddeutsche Unternehmen die Einlagerung von rund 90 Tonnen Wasserstoff unter Realbedingungen testen. Geplant sei, dass der Speicher nach Fertigstellung des Kernnetzes per Pipeline versorgt werden soll.
Peter Bux, Geschäftsführer von EnBW Etzel Speicher, betont die Notwendigkeit eines regulatorischen Rahmens für Wasserstoffspeicher. Die Absicherung der hohen Anfangsinvestitionen stellen derzeit eine Herausforderung dar.
„Für eine finale Investitionsentscheidung sind nun noch ein regulatorischer und gesetzlicher Rahmen nötig, der das Geschäftsmodell „Wasserstoffspeicher“ ermöglicht. Insbesondere die Absicherung der anfänglichen hohen Investitionen über die lange Betriebslaufzeit kann aktuell und absehbar am Markt noch nicht realisiert werden”, sagte Peter Bux, Geschäftsführer der EnBW Etzel Speicher GmbH. Die EnBW verweist hierbei auf die anstehende Ausgestaltung des Markt- und Investitionsumfeldes durch Politik und Regulierungsbehörde, die dies berücksichtigen müsse.