1. August 2023 | Teco 2030 möchte mit mehreren Partnern eine Fähre mit Brennstoffzellenantrieb entwickeln. Das Clean-Tech Unternehmen erhielt eine Förderung von 13,5 Mio. € von Horizont Europa. 2024 soll das Projekt anlaufen.
Das Konsortium besteht aus 14 Partnern aus sieben europäischen Ländern, die die gesamte Innovationswertschöpfungskette abdecken. Darunter befinden sich unter anderem Technologieentwickler, akademische Einrichtungen und eine Werft.
Das Projekt ist eine Horizont Europa Innovationsmaßnahme. Ziel ist, ein 35 m langes Schiff mit einer Kapazität von 300 Passagieren zu bauen. Es soll mit dem FCM400-Brennstoffzellensystem von Teco 2030 betrieben und in Südeuropa eingesetzt werden.
Teco 2030 will eng mit allen Partnern des Konsortiums zusammenarbeiten. So möchte das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette gestalten und die Betriebsanforderungen für das Schiff erfüllen. Dazu gehören die Entwicklung eines funktionsfähiges Wasserstoffbetankungssystem, die Erfüllung der Infrastrukturanforderungen, die Kostenoptimierung während des Betriebs und ein effizientes Datenmanagement.
Projektstart im nächsten Jahr

Graphische Darstellung des geplanten Projekts (Quelle: Teco 2030)
Teco 2030 reichte seinen Projektvorschlag im April 2023 ein. Dieser wurde dann von Expert:innen der Europäischen Kommission im Hinblick auf Exzellenz, Wirkung und Qualität bewertet. Das Projekt gehörte zu den Vorschlägen mit der höchsten Punktzahl in der Ausschreibung. Nun soll die Vorbereitung einer Finanzhilfevereinbarung von Horizont Europa erfolgen.
Teco 2030 geht davon aus, dass das Verfahren zur Vorbereitung der Finanzhilfevereinbarung im Laufe dieses Jahres abgeschlossen wird und das Projekt im Januar 2024 anläuft. Die benötigten Brennstoffzellen produzierte Teco 2030 erstmals im Dezember 2022.
“Ich bin stolz zu verkünden, dass wir unser zweites Horizon Europe-Projekt gewonnen haben! In zwei Anläufen zwei EU-Projekte zu gewinnen, ist eine außergewöhnliche Leistung, und ich möchte unseren Partnern und unserem internen Team für die Erstellung der Anträge für ihre großen Anstrengungen danken”, sagte Fredrik Aarskog, Direktor für Geschäftsentwicklung bei Teco 2030.
“Wir sind begeistert, dass wir weiterhin zeigen können, wie Wasserstoff zur Reduzierung schädlicher Emissionen in der Schifffahrtsindustrie beitragen kann. Dieses Projekt hat das Potenzial, eine emissionsfreie Personenbeförderung auf dem Meer zu ermöglichen”, sagte Tore Enger, Group CEO, Teco 2030. “Unsere Brennstoffzellen sind die ersten speziell für die Schifffahrt entwickelten Brennstoffzellen mit einer branchenführenden Stellfläche ohne Kompromisse bei der Effizienz”, so Enger abschließend.
Reduzierung von Treibhausgasemissionen
Die Schifffahrt, insbesondere der Einsatz großer Seeschiffe, trägt nach wie vor in hohem Maße zu den Treibhausgasemissionen bei, und dieser Sektor muss seine Anstrengungen durch eine breite Palette von Maßnahmen erheblich verstärken.
Im Rahmen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation wurde 2018 eine globale Vereinbarung getroffen, um die gesamten Treibhausgasemissionen des Seeverkehrs bis 2050 um mindestens 50 % im Vergleich zum Basisjahr 2008 zu reduzieren.
Bereits im April 2022 belieferte der Gaskonzern Linde eine Fähre mit Wasserstoff. Auch Nike weihte im Mai das nach eigenen Angaben erste wasserstoffbetriebene Binnencontainerschiff ein.