26. Juli 2023 | Die HPS Home Power Solutions AG hat in Zusammenarbeit mit der der Technischen Universität Berlin, der Vaillant Group und anderen Partnern das nach eigenen Angaben weltweit erste netzdienliche Solar-Wasserstoffhaus mit thermischer und elektrischer Vollversorgung eingeweiht. Mithilfe eines Elektrolyseurs speichert ein Langzeit-Stromspeicher überschüssige Energie aus einer Photovoltaikanlage in Form von Wasserstoff. Wenn es netzdienlich ist, kann er wieder rückvestromt werden.
Dr. Claudia Herok, Abteilungsleiterin im brandenburgischen Energieministerium, nahm die Anlage in Schöneiche bei Berlin in Betrieb. Der Bau des Hauses erfolgte im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts „FlexEhome“. Neben HPS sind der Wärmepumpenhersteller Vaillant, der Haushersteller Albert Haus und die Technische Universität Berlin beteiligt.
Das „FlexEhome“ gibt nur dann Strom ins Netz, wenn es dem Netz dienlich ist. Dies ist nur aufgrund der im Vergleich zu Batterien deutlich größeren Speicherkapazität von Wasserstoff möglich. Zudem könne die Energie im Wasserstoff über längere Zeiträume verlustfrei gespeichert werden. Dies erhöhe die Flexibilität und minimiere den Ausbaubedarf dezentraler Verteilnetze.
„Damit ermöglichen wir im Neubau schon heute den technischen Standard von morgen. Die Besitzer eines solchen Gebäudes leisten einen substanziellen Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit. In Zukunft sind diese dezentralen Flexibilitäten für den Erfolg der Energiewende unverzichtbar“, so Zeyad Abul-Ella, Vorstandsvorsitzender und Gründer von HPS.

(v.l.n.r.:) Schöneiches Bürgermeister Ralf Steinbrück, Dr. Claudia Herok und Zeyad Abul-Ella (HPS) weihen das FlexEhome ein.
Stromspeicherung durch Elektrolyse
Ein weiterer Baustein des Projektes ist der Langzeit-Stromspeicher picea, der den überschüssigen Strom der Photovoltaik-Dachanlage im Sommer in Form von Wasserstoff mittels Elektrolyse speichert. Im Winter macht er den Strom über eine Brennstoffzelle wieder verfügbar. Picea sorgt in Verbindung mit einer Wärmepumpe für die ganzjährige Versorgung des Hauses aus dem selbst erzeugten Solarstrom.
Dr. Claudia Herok, Abteilungsleiterin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, betonte anlässlich der Einweihung: „Bereits seit der Jahrtausendwende ist Brandenburg eine führende Region beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Gestaltung der neuen Energiewelt. Ich freue mich daher sehr darüber, dass mit dem ,FlexEhome‘ das erste netzdienliche Solar-Wasserstoffhaus der Welt in Brandenburg erbaut wurde.“
Dominik Rothweiler von Vaillant Deutschland, der die Wärmepumpe ins Hauskonzept integriert hat, ergänzt: „Dass wir an diesem einzigartigen und innovativen Projekt partizipieren dürfen und mit unserer Wärmepumpe einen wesentlichen Beitrag zum Projekterfolg beisteuern können, erfüllt uns mit großem Stolz. Nun gilt es, die leistungsgeführte Regelung unserer Wärmepumpe im Zusammenspiel mit picea im Betrieb fein zu justieren und weitere Schlüsse zu ziehen.“
Um Vollversorgung und Netzdienlichkeit zu dokumentieren, will die Technische Universität Berlin sämtliche Energieflüsse im Haus für zwei Jahre monitoren. In dieser Zeit wird eine vierköpfige Familie zur Miete im „FlexEhome“ wohnen.
Den Entstehungsprozess des FlexEhome können Sie hier verfolgen