Am 15. April hat die HHLA eine Entwicklungsvereinbarung unterschrieben, um eine Flüssigwasserstoff-Lieferkette zwischen dem Oman und Europa zu entwickeln. Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen des Staatsbesuchs des Sultans von Oman in den Niederlanden. Der geplante Transportkorridor verbindet den Hafen Duqm im Oman mit Amsterdam sowie Logistikstandorten in Duisburg und weiteren zentralen Regionen Deutschlands.
Die Vereinbarung umfasst insgesamt elf Partner, darunter Hydrom, der Energiekonzern OQ, Tata Steel Nederland, Hynetwork und die HHLA. Das Hamburger Unternehmen will seine Logistikexpertise und Infrastruktur in das Projekt einbringen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem europaweiten Intermodalnetz der Bahntochter Metrans zu. Diese soll für die Weiterverteilung des Wasserstoffs im Land sorgen.
Die Partnerschaft deckt die komplette Lieferkette ab. Im Hafen Duqm entsteht eine zentrale Anlage zur Verflüssigung, Lagerung und Verschiffung von Wasserstoff. Der Transport nach Europa erfolgt mit speziell entwickelten Flüssigwasserstoff-Schiffen nach Amsterdam. In Deutschland binden die Partner neben dem Hafen Duisburg weitere Logistikdrehkreuze ein. Die Verteilinfrastruktur umfasst Pipelines, Bahnverbindungen und Binnenschiffe.
Strategische Positionierung Omans im globalen Wasserstoffmarkt
„Flüssigwasserstoff spielt dabei eine Schlüsselrolle, weil er unabhängig von Pipelines transportiert werden kann – ideal für Mobilität und Logistik, die Luftfahrt sowie kleine und mittelständische Industrie- und Chemieunternehmen”, erklärte Annette Walter, Chief Financial Officer der HHLA. Sie sieht in der Partnerschaft einen weiteren Schritt hin zu einer skalierbaren und verlässlichen Versorgung mit Flüssigwasserstoff.
Die Vereinbarung stellt für den Oman einen strategischen Schritt dar, um sich als führender Akteur auf dem globalen Markt für grünen Wasserstoff zu positionieren. Die Initiative unterstützt zudem die Klimaziele der EU und fördert die Dekarbonisierung emissionsintensiver Sektoren wie der Stahlindustrie und des Verkehrs.
Der omanische Minister für Energie und Mineralien, H.E. Eng. Salim Nasser Al Aufi, ergänzte: „Diese Partnerschaft spiegelt Omans Engagement wider, eine führende Rolle in der globalen grünen Wasserstoffwirtschaft zu spielen und gleichzeitig die Beziehungen zu Europa zu stärken, um den Übergang zu nachhaltiger sauberer Energie zu unterstützen.”
Die aktuelle Vereinbarung baut auf der bestehenden Partnerschaft zwischen Hydrom, dem omanischen Ministerium für Energie und Mineralien, dem Hafen von Amsterdam, Ecolog und EnBW auf. Diese Partner entwickeln bereits gemeinsam einen Flüssigwasserstoffkorridor. Mit der neuen Vereinbarung rückt das Ziel näher, bis 2029 große Mengen grünen Wasserstoffs aus dem Oman nach Europa zu liefern.